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Nach Angaben der Forschungsagentur Graydon werden zehn bis fünfzehn Prozent des Geldes zweckentfremdet. Ein Teil dieses Geldes landet am falschen Ort, mal im kriminellen Umfeld oder bei Betrügern, oft auch bei Unternehmen, die vor der Krise am Rande der Pleite standen. Die Unterstützung seitens der Regierung ist so massiv, dass sie vor allem in der ersten Phase, während des Frühjahrs-Lockdowns, fast zwangsläufig auch Missbrauch mit sich bringt. 

Das Forschungsinstitut Graydon ist auf die Erkennung von Buchhaltungsmustern und anderen Verhaltensmustern spezialisiert, die auf Straftaten hinweisen. Um die Zahl der Missbräuche so genau wie möglich zu ermitteln, führte Graydon eine Stichprobenprüfung unter 95.000 flämischen Unternehmen durch, die Unterstützung von der Regierung erhielten. Der VRT/NWS-Dienst legt die fest vraag ob das ganze Geld sinnvoll eingesetzt wird. Und es kam eine Reihe von Maßnahmen: Belästigungsprämie, Entschädigungsprämie, Unterstützungsprämie, Überbrückungsrecht, vorübergehende Arbeitslosigkeit, Zahlungsaufschub – zu viele, um sie alle aufzuzählen.

Geister- und Zombiefirmen

Und dann gibt es noch die sogenannten Zombie-Unternehmen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die noch aktiv sind, aber ein negatives Eigenkapital aufweisen. Hierbei handelt es sich nicht zwangsläufig um Betrug, sondern es kann sich auch um Unternehmen handeln, die von ausländischen Firmen völlig ausgelaugt werden.

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Insgesamt wurden 308.000 Anträge eingereicht, wie aus neuen Zahlen der flämischen Wirtschaftsministerin Hilde Crevits (CD&V) hervorgeht. Etwa 10.000 Dateien wurden von VLAIO, der flämischen Agentur für Innovation und Unternehmertum, geprüft. Das sind 3,2 Prozent. Crevits wird zehn zusätzliche Inspektoren einstellen, die in den nächsten fünf Jahren so viel wie möglich zurückgewinnen müssen