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Mehr Asphalt wird das Stauproblem zwar nicht lösen, aber zu einem Anstieg der Pkw-Nutzung und damit zu einem weiteren Anstieg der Treibhausgas- und Feinstaubemissionen führen. Deshalb will die Partei für die Tiere weder neue Autobahnen noch die Verbreiterung bestehender Straßen. Im Partyprogramm Wir lesen, dass die Partei für die Tiere gegen den Ausbau der A27 in der Nähe des Naturschutzgebiets Amelisweerd ist. Seit Jahren wird über einen Ausbau der A27 auf zwei mal sieben (!) Fahrspuren gesprochen. Die Verbreiterung geht zu Lasten der umgebenden Natur. Amelisweerd ist ein wichtiges Naturschutzgebiet, das nicht weiter beeinträchtigt werden sollte. Darüber hinaus werden die Auswirkungen auf Luft und Lärm die Lebensqualität in der Region und die Gesundheit der Anwohner beeinträchtigen.

Die Partei für die Tiere befürwortet das Verursacherprinzip und ist daher der Meinung, dass Autofahrer, die viele Kilometer mit dem Auto zurücklegen, mehr Steuern zahlen sollten als Menschen, die wenige Kilometer fahren oder außerhalb der Hauptverkehrszeiten fahren. Eine Ausnahme von dieser Kilometergebühr könnte für Menschen gelten, die in dünn besiedelten Gebieten leben. Dort müssen erhebliche Investitionen in einen besseren öffentlichen Nahverkehr getätigt werden, damit die Menschen unabhängiger vom Auto werden. Die Kilometergebühr und die Kennzeichenregistrierung müssen mit strengen Garantien im Bereich der Privatsphäre einhergehen. Der Erlös aus der Kilometerbepreisung soll über einen Investmentfonds für die Entwicklung nachhaltiger Mobilität, Innovation und den Aufbau einer gemeinsamen Infrastruktur verwendet werden.

Der öffentliche Nahverkehr dient sowohl auf Kurz- als auch auf Langstrecken als wichtige Alternative zu stark umweltbelastenden Transportmitteln wie Flugzeug und Auto. Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sowie staatliche Dienstleistungen müssen von jedem Wohngebiet aus gut erreichbar sein. Auch für Menschen mit einer körperlichen Behinderung und auch in Schrumpfungsgebieten. Der öffentliche Verkehr wird zuverlässig, erschwinglich und zugänglich.

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Bahnhöfe müssen für ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und Radfahrer besser zugänglich gemacht werden. Alle Stationen müssen über ausreichende und sichere Fahrradabstellmöglichkeiten verfügen. Die Partei für die Tiere möchte, dass das öffentliche Fahrradsystem an allen Bahnhöfen und allen wichtigen Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs eingeführt wird. Reisen mit der Bahn muss komfortabel sein und den Bedürfnissen des (Geschäfts-)Reisenden gerecht werden. Die Anzahl der Züge muss erhöht werden. Darüber hinaus möchte die Partei für die Tiere, dass an allen Knotenbahnhöfen Begegnungs- und Arbeitsmöglichkeiten eingerichtet werden und dass jeder Zug über Toiletten, Steckdosen und Internet verfügt. Die Niederlande müssen sich auf zuverlässige, erschwingliche, komfortable und schnelle öffentliche Verkehrsverbindungen in Europa mit direkten Verbindungen zwischen den Großstädten konzentrieren. Dadurch wird der Flugverkehr innerhalb Europas reduziert.

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Vollelektrische Autos und Autos, die mit Wasserstoff betrieben werden, müssen steuerlich attraktiver gemacht werden. Im Jahr 2025 sollen keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. Autofahrer, die wenige Kilometer oder außerhalb der Hauptverkehrszeiten fahren, sollen weniger Steuern zahlen als Menschen, die viele Kilometer mit dem Auto fahren. Eine Ausnahme von dieser Kilometergebühr könnte für Menschen gelten, die in dünn besiedelten Gebieten leben. 

Dort müssen erhebliche Investitionen in einen besseren öffentlichen Nahverkehr getätigt werden, damit die Menschen unabhängiger vom Auto werden. Die neue Preisgestaltung muss mit strengen Datenschutzgarantien einhergehen. Aufgrund von Stickstoffablagerungen wurde die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 100 km/h gesenkt: Das muss so bleiben, und auf Ringstraßen muss sie auf maximal 80 km/h reduziert werden. Die Höchstgeschwindigkeit im Zentrum beträgt 30 km/h. Im Interesse der Sicherheit von Mensch und Tier gelten in Naturschutzgebieten nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen. Kommunen und Länder, die eine Umweltzone einrichten, müssen auf aktive Unterstützung zählen können. Es müssen Anstrengungen unternommen werden, den Güterverkehr durch die Stadt nachhaltiger zu gestalten, um städtische Infarkte zu verhindern.

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Die Herausforderung, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, erfordert eine starke Reduzierung des Flugverkehrs, sowohl in den Niederlanden als auch weltweit. Investitionen in das Wachstum von Flughäfen kommen daher nicht in Frage und sind darüber hinaus völlig unnötig. Ein weiteres Wachstum des Luftverkehrs wird es unmöglich machen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Steuervorteile für den Luftverkehr, etwa Befreiungen von Mehrwertsteuer und Verbrauchsteuern, sollten abgeschafft werden. Neben der Einführung einer Flugsteuer sollte die Regierung Alternativen zum Flugverkehr nachdrücklich fördern. Internationale Zugverbindungen innerhalb Europas müssen günstiger, schneller und komfortabler werden und damit attraktiver als das Fliegen.

Am 22. November 2006 wurde die Partei für die Tiere mit zwei Sitzen in das Repräsentantenhaus gewählt. Eine Weltneuheit! Am 15. März 2017 gewann die Partei für die Tiere drei zusätzliche Sitze, was einem Zuwachs von sage und schreibe 150 Prozent entspricht. Wir sind die erste politische Partei, die sich nicht auf die kurzfristigen Interessen der Menschen konzentriert, sondern auf den gesamten Planeten und alle seine Bewohner. Mit unserem Einzug ins Repräsentantenhaus haben wir Tierrechte, Natur und Umwelt mit Nachdruck auf die politische Tagesordnung gesetzt. Und wir betonen immer wieder, dass die aktuellen Krisen in den Bereichen Klima, Ernährung, Wirtschaft, Energie, Tierschutz und Biodiversität miteinander verknüpft sind – und daher nur gemeinsam bewältigt werden können. 

Esther Althand ist seit November 2006 Abgeordnete der Partei für die Tiere und seit Oktober 2019 Parteivorsitzende im Repräsentantenhaus. Trotz dieser jahrelangen Erfahrung in der Politik in Den Haag fühlt sich Esther immer noch eher als Aktivistin denn als Politikerin.

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