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Auch im Jahr 2020 werden die Empfehlungen des niederländischen Sicherheitsausschusses zur Reduzierung des Risikos eines Eisenbahnunfalls weiter berücksichtigt. Die Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr (ILT) kommt zu dem Schluss, dass Verbesserungen in drei Punkten möglich sind: Zusammenarbeit im Chemiesektor, Passieren von Bahnübergängen mit Spezialfahrzeugen und Anweisungen beim Überqueren von Bahnübergängen in Ausnahmesituationen. Gleichzeitig wurden bei verschiedenen (Eisenbahn-)Unternehmen, Branchenverbänden, Kommunen und ProRail erneut Fortschritte erzielt. Die Aufsichtsbehörde berichtet jährlich über Entwicklungen zur Reduzierung von Eisenbahnunfällen. 

„Wir sehen, dass die Chemieunternehmen und Branchenverbände eng zusammenarbeiten und nach Risikoanalysen die Maßnahmen ergreifen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten stehen. Aber sie können das nicht alleine schaffen. Auch die Eisenbahnunternehmen, ProRail und das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft müssen ihrer Kettenverantwortung ordnungsgemäß nachkommen. Dann kann der sichere Gefahrstofftransport noch weiter verbessert werden. Darüber hinaus werden auch in Zukunft Informationen von ProRail über das Passieren von Bahnübergängen mit Sonderfahrzeugen und die diesbezügliche Konsultation der Kommunen erforderlich sein.“

Erwägen Sie, zu bestehen

Im vergangenen Jahr diskutierten verschiedene Branchenverbände aus Transport, Logistik und Landwirtschaft mit dem Infrastrukturbetreiber ProRail über Risiken und praktische Lösungen beim Passieren von Bahnübergängen. Die Eisenbahnunfälle in Hooghalen im Mai 2020 und in diesem Jahr in Wijster und Bozum machen erneut deutlich, dass das Überqueren von Bahnübergängen riskant sein kann. ProRail gibt daher Hinweise heraus, mit denen Branchenparteien zielgruppenspezifisch Informationen über das Passieren von Bahnübergängen oder Arbeiten auf und um die Eisenbahninfrastruktur bereitstellen können. Die Aufsichtsbehörde ist der Ansicht, dass alle Parteien ihre Mitglieder im Jahr 2021 erneut darüber informieren sollten.

Besondere Überfahrten

Mit dem Verfahren „Sonderübergang“ erleichtert ProRail Situationen, bei denen das Überqueren eines Bahnübergangs eine Gefahr darstellen kann, beispielsweise bei Großtransporten. Das ILT erwartet, dass ProRail in Zusammenarbeit mit Branchenorganisationen weiterhin Informationen über diese Sonderkreuzungen bereitstellt. 

Sicherer Transport gefährlicher Güter

Chemieunternehmen und Branchenorganisationen haben Vereinbarungen über den Transport und die Verladung gefährlicher Stoffe getroffen. Ab 2021 werden beispielsweise alle Güterwagen für den Gefahrstofftransport über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen verfügen, um ein Durchschlagen von Kesselwagen infolge einer Kollision zu verhindern (Anprallpuffer und/oder Kopfschutz). Im Laufe des Jahres 2021 werden auch immer mehr Güterwagen mit einem GPS-Tracker ausgestattet. Dadurch erhält der Spediteur Routeninformationen, die Geschwindigkeit und die Ladungsmenge. All diese Informationen tragen dazu bei, die Sicherheit beim Transport gefährlicher Stoffe weiter zu erhöhen. Chemieunternehmen kritisieren die Qualität der Güterwaggons, mit denen sie gefährliche Stoffe transportieren, die ihnen aber nicht gehören. Die Branchenverbände fordern eine schnellere Stilllegung älterer Güterwagen. Die Chemieunternehmen stehen vor Risiken, die sie nicht selbst lösen können, für die aber die Eisenbahnverkehrsunternehmen und ProRail die Initiative ergreifen müssen.

Empfehlungen des Forschungsrats

Das niederländische Sicherheitsamt untersuchte einen Auffahrunfall eines Personenzuges mit einem stehenden Güterzug mit gefährlichen Stoffen in der Nähe von Tilburg (2015). Durch die Kollision entsteht ein Leck im hinteren Waggon des Güterzuges, der mit gefährlichen Stoffen gefüllt ist. 8 Menschen werden verletzt. Als ein Hubarbeitsbühnensammler bei Dalfsen (2016) mit einem Bahnübergang kollidiert, entgleist der Zug und kommt auf der Seite zum Stehen. Der Lokführer kommt ums Leben, 6 Fahrgäste werden verletzt. Die Untersuchung dieser Unfälle führte zu einer Reihe konkreter Empfehlungen zur Verbesserung der Eisenbahnsicherheit.

Rolle ILT

De Ilt hat die gesetzliche Aufgabe, die Fortschritte bei der Umsetzung der Empfehlungen des niederländischen Sicherheitsausschusses zu überwachen und darüber zu berichten. Mit diesem Jahresbericht schließt die Aufsichtsbehörde die Überwachung einiger Empfehlungen ab. Laut ILT wird die Aufsichtsbehörde beispielsweise die Konsultationen von ProRail mit Straßenbetreibern nicht mehr verfolgen, da diesbezüglich inzwischen eine ausreichende Koordinierung erfolgt.

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