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Justizminister Van Quickenborne will die Toleranz gegenüber Blitzern abschaffen. „Blitzprüfungen und Abschnittsprüfungen können 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche durchgeführt werden und die Toleranzgrenzen werden abgeschafft“, sagte Van Quickenborne. Die Toleranz der Blitzer wird in der Regel auf 5% der Höchstgeschwindigkeit eingestellt. Liegt die Höchstgeschwindigkeit unter 100 km/h, wird die Toleranz auf 5 km/h festgelegt.

Straßenpiraten werden künftig schneller bestraft, wenn sie zu schnell fahren. Auch die Quoten, die manche Staatsanwälte anwenden, müssen abgeschafft werden. In einigen Regionen werden die Blitzer sogar einfach ausgeschaltet, nachdem sie eine vorgegebene Anzahl von Autos geblitzt haben. Denn sonst würde der Zustrom bei der Bearbeitung der Bußgelder zu groß. Die Regierung will auch die Wiederholungstäter kartieren, also diejenigen, die wiederholt eine Straftat begehen. Wer beispielsweise wegen eines geringfügigen Geschwindigkeitsvergehens häufig eine gütliche Einigung erhält, aber deshalb nie vor Gericht erscheinen muss, wird dennoch ins Bild der Justiz geraten. Im Jahr 2019 erhielten 4,44 Millionen Belgier eine Verkehrsstrafe in ihrem Bus. In 93 Prozent der Fälle wurden diese Geldbußen tatsächlich gezahlt. 

Blitzer blinken nicht

Fertig mit den Blitzkameras, die aussehen wie große eiserne Nistkästen. Die neue Kamerageneration ist nicht nur deutlich kleiner, sondern bietet auch viel mehr Möglichkeiten. Und das sind besonders schlechte Nachrichten für Fahrer mit übergewichtigen Füßen. Die Kosten liegen bei rund 26.000 Euro pro Stapel, werden sich aber wohl schnell amortisieren. Einer der großen Vorteile der neuen Blitzer ist, dass sie mit einer Infrarotkamera ausgestattet sind und somit nicht blitzen. 

Radardetektoren sind in Belgien verboten. Dies sind Geräte, die Geschwindigkeitsradare erkennen können. Auch Geräte, die den Betrieb von Geschwindigkeitsradaren behindern oder stören, sind nicht erlaubt. Es gibt viele GPS-Geräte und Apps, die anzeigen, wo sich Radargeräte mit fester Geschwindigkeit („Radarkameras“) befinden. Sie erkennen daher nicht aktiv, sondern geben Informationen über die bekannten Standorte, die sogenannten Radardetektoren, weiter. Sie sind in Belgien erlaubt. 

Messkorrektur

Geschwindigkeitskontrollen sind ein heißes Thema. Wenn die Polizei ein Fahrzeug flasht, werden zwei Dinge berücksichtigt. Um mit 100%iger Sicherheit garantieren zu können, dass jemand zu schnell gefahren ist, zieht die Polizei von der gemessenen Geschwindigkeit einige Kilometer ab. Auf den meisten Straßen gilt eine untere Grenze von 4 km/h, bevor ein Ticket ausgestellt wird. Nur auf Autobahnen, auf denen 120 erlaubt sind, gibt es keine Untergrenze. Die Geschwindigkeitsbegrenzung gilt hier ab 1 km/h.

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typisch belgische Blitzer