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Der Sommer fängt dieses Jahr einfach nicht richtig an. Aufgrund all der Regeln und Farbcodes ist der Sommerurlaub zu einer komplizierten Angelegenheit geworden und viele Niederländer entscheiden sich für einen Urlaub, den sie selbst steuern können. Besonders auffällig ist das Reisen mit dem eigenen Auto innerhalb des eigenen Landes oder der uns umgebenden Länder. Ländern wie Italien und Griechenland hingegen geht es den Umständen entsprechend gut. Frankreich ist etwas schwieriger in der Regulierung. Spanien, das anfangs hoch punktete, hat einen erheblichen Rückschlag erlebt, auch weil verschiedene Reiseveranstalter die Reisen abgesagt haben. Seit letztem Montag steht fast ganz Europa auf Gelb.

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Viele Ferienparks und Campingplätze im eigenen Land machen gute Geschäfte. Trotz des schlechten Wetters ist es immer noch schwierig, einen Platz zu bekommen. Caravan- und Reisemobilverkäufer haben ein Top-Jahr und das wird sich in den kommenden Jahren im Urlaubsverhalten der Niederländer widerspiegeln. Ein Wohnmobil oder Wohnwagen kauft man schließlich nicht nur für einen Urlaub. Nein, Sie werden noch viele Jahre unterwegs sein. Laut ANVR bleiben etwa 75 % der Niederländer im eigenen Land. Für Reiseveranstalter ist das kein Trost, dass eine kleine Gruppe noch ins Ausland reisen möchte. Aber auch diese Fahrten werden oft mit eigenen Verkehrsmitteln durchgeführt. Das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben und bei Problemen im Ausland schnell und unabhängig abreisen zu können, verstärkt diese Art des Reisens in diesem Jahr. 

Herbst könnte besser sein

Frank Oostdam vom Branchenverband ANVR weist darauf hin, dass dieses Jahr reisetechnisch enttäuschend verläuft. Nach dem dramatischen Jahr 2020 hätte es nicht schlimmer kommen können, aber dieses Jahr ist auch ein herber Rückschlag. Aufgrund der Farbe Gelb für ganz Europa besteht noch Hoffnung, dass der August etwas besser wird. Auch für die Zeit nach dem Sommer sieht Oostdam ein wenig mehr Vertrauen in einen Urlaub im Herbst, von einem Buchungshoch will er aber eigentlich nicht sprechen. Oktober und November zeugen von Optimismus, aber es ist nicht mehr möglich, das Jahr nachzuholen.

Sommerurlaub in Italien

Ansatz

Die Reisebranche freut sich über die Entscheidung der Regierung, den Ansatz der Reisehinweise für Reiseziele innerhalb der EU zu ändern. Der ANVR drängt seit einiger Zeit auf diesen Schritt. Nicht nur, um Urlaubern und Reisenden mehr Klarheit zu verschaffen, sondern vor allem, weil damit die Reisehinweise besser am aktuellen Stand der Pandemie ausgerichtet sind.

„Es ist sehr schade, dass diese Entscheidung mit Einführung des digitalen Corona-Zertifikats (DCC) am 1. Juli nicht sofort getroffen wurde. Damit wäre sichergestellt, dass es sowohl für Reiseunternehmen als auch für Urlauber ein schöner Sommerurlaub gewesen wäre.“ Die Branche freut sich, dass das Kabinett beschlossen hat, die Reisehinweise doch noch zu ändern."

Das ist übrigens auch richtig. Krankenhauseinweisungen und Impfraten sind ein viel besserer Indikator für die Reise- und Urlaubssicherheit als die Zahl der Infektionen. Der ANVR freut sich, dass ab dem 27. Juli ganz Europa gelb wird. Für Europa werden die Orange Reisehinweise nur bei Vorliegen spezieller Virusmutationen angewendet. Natürlich weist der ANVR die Kunden weiterhin nachdrücklich darauf hin, dass die Corona-Regeln auch am Zielort genau eingehalten werden müssen.

Ein wichtiger Aspekt des neuen Ansatzes ist, dass ab Sonntag, 8. August, auch bei der Rückkehr aus Nicht-EU-Staaten immer ein DCC für die Rückführung in die Niederlande vorgelegt werden kann. Bei nicht vollständig geimpften Personen sollte ein Rück-PCR-Test nicht älter als 48 Stunden, ein Antigen-Test nicht älter als 24 Stunden sein. Das ANVR fordert die Regierung unterdessen weiterhin nachdrücklich auf, diese neue Richtlinie auch auf Reiseziele außerhalb der EU anzuwenden. Die aktuelle Whitelist der erlaubten Länder ist sehr begrenzt und es dauert lange, bis die Liste mit neuen Zielen vervollständigt wird.

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