Die Zahl der Elektroautos, die in den Niederlanden unterwegs sind, wird in den kommenden Jahren viel schneller wachsen als bisher erwartet, sagt ElaadNL. Die Forscher des Wissenszentrums sind zuversichtlich, dass das Wachstum des Marktes für Elektro-Pkw ab 2025 an Fahrt aufnehmen wird. Sie stellen in einem zukunftsgerichteten Bericht fest, dass frühere Prognosen „zu vorsichtig“ gewesen seien.

ElaadNL rechnet nun damit, dass die Niederlande bis 2035 rund 4 Millionen Elektroautos haben werden. Das sind eine Million mehr, als die Organisation vor zwei Jahren erwartet hatte. Die Wachstumsbeschleunigung ist unter anderem auf eine strengere europäische Gesetzgebung zum Ausstoß von CO2, Feinstaub und Stickoxiden zurückzuführen. Auch deshalb verabschieden sich die Autohersteller eher von Verbrennungsmotoren und steigen auf Batterien um. Die Kosten für Elektroautos sinken ebenfalls rapide, wobei der Bericht zitiert, dass der Kaufpreis bis 2026 oder 2027 niedriger sein wird als bei Benzin- oder Dieselautos.

„Die meisten Hersteller berücksichtigen, dass fossile Brennstoffe bis 2050 komplett von den europäischen Straßen verschwunden sein werden“, schreiben die Forscher. „Bei einer Autolebensdauer zwischen 15 und 20 Jahren werden die meisten europäischen Hersteller dann zwischen 2030 und 2035 ihre letzten Benzin- und Dieselautos verkaufen.“ Die niederländische Regierung will ab 2030 den Verkauf von Autos stoppen, die Schadstoffe ausstoßen.

Intelligentes Laden

ElaadNL arbeitet im Auftrag der gemeinsamen Netzbetreiber. Sie müssen am Ausbau der Ladeinfrastruktur und am sogenannten Smart Charging arbeiten. Dieser Begriff bedeutet, dass die Kapazität des Stromnetzes möglichst optimal genutzt wird. Zum Beispiel, indem man dafür sorgt, dass Autos in einer Nachbarschaft vor allem dann geladen werden, wenn andere Stromverbraucher weniger Strom verbrauchen. Auch dann wird laut ElaadNL an verschiedenen Stellen eine Verstärkung des Stromnetzes notwendig sein.

„Diese Untersuchung zeigt, dass die Elektrifizierung des Verkehrs noch schneller auf uns zukommt als bisher angenommen“, schließt ElaadNL-Direktor Onoph Caron. Elektromobilität sei nach wie vor ein „unterbelichtetes Thema in der Energiewende“ und es sei an der Zeit, dass sich dies ändert.

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