Drucken Freundlich, PDF & Email

Der RAI-Verband und die BOVAG gehen davon aus, dass die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2022 rund 390.000 Einheiten betragen wird. Die Knappheit an Computerchips wird die Autoindustrie auch im kommenden Jahr treffen, sodass eine durchgreifende Erholung länger dauern wird als bisher angenommen. Laut Prognose wird die Zahl der neuen leichten Nutzfahrzeuge im Jahr 2022 bei rund 67.000 liegen.

Der Markt und die Verfügbarkeit neuer Pkw wird derzeit von den Auswirkungen der Corona-Krise dominiert, der größte Exponent ist die Knappheit an Computerchips. Die Nachfrage nach Computerchips in der Automobilindustrie wird teilweise durch die starke Nachfrage nach Elektro- und Hybridautos in Europa und Luxusautos in Asien bestimmt. Ein moderner Pkw enthält heute durchschnittlich etwa 1.000 Computerchips, das ist rund ein Viertel mehr als noch vor wenigen Jahren. In diesem Jahr sind die Auswirkungen bereits in den Zulassungszahlen deutlich sichtbar und die Engpässe werden voraussichtlich bis in die zweite Jahreshälfte 2022 andauern. Für das Kalenderjahr 2021 rechnen BOVAG und RAI-Verband mit 327.000 Pkw-Neuzulassungen gegenüber 400.000, die vor einem Jahr noch angenommen wurden.

EV-Verkäufe 2022
Der RAI-Verband und die BOVAG sind in ihren Prognosen zur Entwicklung des Marktes für Elektroautos (EV-Markt) im Jahr 2022 zurückhaltend. Einerseits könnte der Absatz durch die anhaltende Chipknappheit und die Unsicherheit über die Auswirkungen eines höheren Zubaus gebremst werden zur Steuerpflicht für gewerbliche Elektrofahrer. Auf der anderen Seite erhält der Markt einen Anreiz, dass auch Privatpersonen im nächsten Jahr wieder einen Einkaufszuschuss in Anspruch nehmen können und auch eine Reihe neuer (günstiger) Modelle auf den Markt kommen. Im Jahr 2022 beträgt die private Anschaffungsförderung 3.350 Euro für ein neues Elektroauto. Insgesamt stehen im kommenden Jahr 71 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung, mit denen mehr als 21.000 neue Elektroautos gefördert werden können. Aufgrund dieser Unsicherheiten wird der Marktanteil von Elektrofahrzeugen am gesamten Neuabsatz voraussichtlich zwischen 20 und 30 Prozent liegen.

 

Jahreshöchststand
In den letzten Jahren gab es zum Jahresende immer wieder einen Run auf Elektroautos aufgrund einer Erhöhung des Zuschlags für die private Nutzung durch Geschäftsfahrer ab dem 1. Januar. Im Jahr 2020 waren demnach 40 Prozent aller im Dezember verkauften neuen Elektroautos zugelassen. Im kommenden Jahr wird der Zuschlag von 12 auf 16 Prozent erhöht und die Höhe dieses Prozentsatzes von 40.000 auf 35.000 Euro reduziert. Aufgrund der Chipknappheit ist nicht sicher, inwieweit die Branche den in den kommenden Wochen entstehenden Bedarf decken kann. BOVAG und RAI-Verband gehen davon aus, dass der Jahreshöchststand in diesem Jahr dadurch geringer ausfallen wird.

Firmenwagen
Die Zulassungen von leichten Nutzfahrzeugen zeigen ein stabileres Bild, allerdings herrscht auch in diesem Markt ein Mangel an Computerchips. Der Absatz soll in diesem Jahr gegenüber 6 um 2020 Prozent steigen und sich auf 66.000 Einheiten belaufen. Der Aufwärtstrend wird sich 2022 fortsetzen und laut Schätzungen 67.000 Registrierungen erreichen Königliche RAI-Vereinigung.

390.000 werden voraussichtlich rund 2022 neue Pkw sein.