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Das Auto als individuelles Fortbewegungsmittel wird nach und nach ganz verschwinden. Das erwartet Olivier Gueydan, der CEO der niederländischen Niederlassung von Siemens Mobility. Er glaubt, dass die Niederlande eines der ersten Länder sind, in denen der Besitz von Autos verschwindet, weil es bereits viele Einrichtungen gibt, die dies ermöglichen, beispielsweise ein gutes Schienennetz.

„Die Reise von Tür zu Tür zu planen, ohne selbst ein Auto besitzen zu müssen, das ist die Zukunft“, denkt Gueydan. „Man sieht bereits, dass viele junge Menschen kein Interesse daran haben, ein Auto zu besitzen. Dann wird endlich eine Lösung für die Staus in unserem Land in Sicht sein.“ Um dies zu erreichen, müssen laut Siemens Mobility noch erhebliche Investitionen in den öffentlichen Verkehr getätigt werden. Laut Gueydan würde eine solche Wende auch einen enormen Beitrag zur Energiewende leisten und im Kampf gegen den Klimawandel helfen.

Siemens Mobility, Teil des deutschen Industriekonzerns Siemens, stellt unter anderem Züge und U-Bahnen her. Das Unternehmen entwickelt für die Niederländische Eisenbahn (NS) und die städtischen Verkehrsunternehmen RET und HTM eine App, mit der Nutzer ihre Reise von Tür zu Tür planen können. Eine erste Version soll Anfang nächsten Jahres fertig sein, berichtete die AD zuvor. Zukünftig sollen Carsharing-Autos und selbstfahrende Kleinbusse Teil des Systems werden und Fahrgäste schnell zu und von Haltestellen oder „Hubs“ des öffentlichen Nahverkehrs befördern.

Am 1. Januar 2021 gab es laut Statistik der Niederlande in den Niederlanden 8,8 Millionen Personenkraftwagen, 1,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Fast neun von zehn dieser Autos sind auf eine Privatperson zugelassen. Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist die Zahl der Pkw in den Niederlanden um fast 14 Prozent gestiegen.

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