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Das Taxiunternehmen Uber bietet Taxifahrern finanzielle Unterstützung, die sich einem kürzlich ergangenen Urteil des niederländischen Gerichts widersetzen. Dies geht aus Untersuchungen von NRC hervor. Im September entschied der Amsterdamer Richter in einem Fall der Gewerkschaft FNV, dass Uber-Fahrer keine selbstständigen Unternehmer, sondern Angestellte seien. Derzeit arbeiten viertausend niederländische Taxifahrer als Selbständige für Uber.

Im vergangenen Monat gründete eine Gruppe von Uber-Fahrern die Foundation for Self-Employed Drivers, die die Gruppe der Fahrer vertritt, die es vorziehen, weiterhin als Selbständige für Uber zu arbeiten. Sie wurden vom Uber-Management dazu ermutigt. Uber zahlte unter anderem die Notargebühren für die Gründung der Stiftung und den Einsatz des Kommunikationsbeauftragten Eelco van Ravenswaaij, eines erfahrenen Getränke- und Tabaklobbyisten, der eine PR-Kampagne ins Leben rief. Mit der Lobby versucht Uber, dafür zu sorgen, dass das im Laufe des nächsten Jahres anstehende Berufungsurteil rückgängig gemacht wird.

Uber wurde 2009 in San Francisco gegründet und blickt auf eine lange Geschichte in der Rechtsbranche zurück kämpft die weltweit durchgeführt werden. Der Arbeitsrechtsprofessor Evert Verhulp von der Universität Amsterdam sieht das Vorgehen von Uber kritisch.

"Dass Uber die Gründung des Fahrerverbandes selbst bezahlt hat, ist zu bedenken. Das tut der Glaubwürdigkeit dieser 'Gewerkschaft' nicht gut."

Uber

Das Amsterdamer Gericht hatte zuvor entschieden, dass Uber seine Fahrer einstellen muss. Dieses Urteil war das Ergebnis einer Klage, die die Gewerkschaft FNV zuvor eingeleitet hatte. Uber wollte, dass die Fahrer selbstständig bleiben, während FNV von Scheinselbständigkeit sprach. Die FNV erklärte, dass Uber ein Taxi-Arbeitgeber sei und verlangt, dass Uber den Taxi-GAV bei seinen Fahrern anwendet und diese auch danach gemäß diesem GAV bezahlt. 

Uber argumentierte, dass es sich (nur) um eine Technologieplattform handelt, die mit unabhängigen Taxifahrern zusammenarbeitet. FNV hat in Vorbereitung auf den Fall viele Beweise gesammelt, mit Hunderten von Autofahrern gesprochen und ihre Aussagen abgegeben. Die Gewerkschaft FNV streitet seit einiger Zeit um den Status von Selbstständigen im Taxisektor. Auch Arbeitnehmer anderer Branchen werden nach Angaben der Gewerkschaft als Freiberufler eingesetzt, um Arbeitskosten zu sparen. 

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