Pitane-Bild

NS will 2022 ein neues Taxiangebot an Bahnhöfen einführen, das das NS Zonetaxi ersetzen soll. Das schreibt das Fachmagazin Magazin Personentransport auf seiner Website. Nach dem Verschwinden des beliebten Treintaxi, einem subventionierten Sammeltaxi-Modell, das fast ein Vierteljahrhundert Bestand hatte, entwickelten die Bahnen am 1. Januar 2014 in Zusammenarbeit mit die deutlich weniger attraktive Alternative des (gewerblichen) NS-Zonentaxi die niederländische Taxiwelt.

Das Zonetaxi ist kein Sammeltaxi, es verkehrt an 327 Stationen und die Preise richten sich nach der zurückgelegten Strecke: Der Startpreis beträgt 8,60 €, bis 4 km sind es 11,85 €, bis 6 km 15,10 €, bis 8 km 18,35 € und wer weiterfahren möchte, zahlt 3,25 € pro km bei maximal 30 km. Die Bezahlung erfolgt im Voraus mit iDEAL auf Basis des vom Routenplaner ermittelten Preises. Eine nachträgliche Zahlung ist auch möglich, allerdings muss sich der Kunde dann registrieren und eine digitale Einzugsermächtigung erteilen.

Das Einzigartige am Treintaxi war das neue Konzept der Sitzplatzmiete: Der Fahrgast mietete einen Sitzplatz für fünf Gulden. Dadurch ähnelte das Treintaxi eher öffentlichen Verkehrsmitteln und weniger einem Taxi. Um nach der Ankunft des/der Zug(s) mehr Kunden den Zustieg zu ermöglichen, hatte der Lokführer nach dem Einsteigen des ersten Fahrgastes eine Wartezeit von 10 Minuten und konnte unterwegs umleiten. Später, im Jahr 2000, als das Treintaxi nicht weniger als 111 Stationen bediente, stieg der Fahrpreis auf 5 Euro. Ursprünglich nutzten drei Prozent der Bahnreisenden das Treintaxi; später sank dieser Wert auf 0,75 Prozent.

Utrechter Hauptbahnhof

Das Treintaxi, bei dem NS und die gemeinsame niederländische Taxiwelt seit 1989 über den Kettenmanager Transvision zusammengearbeitet hatten, verschwand, weil lokale und regionale Behörden nicht mehr bereit waren, das beliebte Taxiprodukt zu subventionieren. NS zahlte 5 Millionen Euro pro Jahr für das Zugtaxi. Der letzte Versuch, beides über eine Fusion von Treintaxi und Regiotaxi zu finanzieren, scheiterte. Am Ende der Fahrt war ein Flickenteppich an Finanzierungen entstanden.

Um einen guten Start ins neue Jahr zu ermöglichen, schafft NS den Namen und die Dienste des NS Zonetaxi zum 31. Dezember ab. Das bisherige Taxiangebot an Bahnhöfen werde dann eingestellt und sei „voraussichtlich im Laufe des Jahres 2022“ vorgesehen. Aber „in der Zwischenzeit werden wir selbstverständlich weiterhin einen Taxiservice am Bahnhof anbieten, der nahezu dem aktuellen Angebot entspricht“, sagt NS.

Ab dem 31. Dezember können Zonetaxi-Reisende kein Konto mehr erstellen, um auf Rechnung zu fahren. Taxiangebot, Konditionen und Tarife bleiben gleich. NS arbeite nun „an einem breiteren Angebot an Taxis“. Im Gegensatz zu NS Zonetaxi ist das Ziel, dass das neue Angebot von jeder Station aus genutzt werden kann. Weitere Informationen zum neuen Service folgen im nächsten Frühjahr.“

Lesen Sie auch: Benelux-Zug fährt nicht mehr direkt nach Den Haag

Drucken Freundlich, PDF & Email