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Dem wohlhabenden Russen Alexei Mordaschow gehört etwa ein Drittel des Unternehmens TUI, weil er während der Coronakrise sein Interesse verstärkte, das Unternehmen über Wasser zu halten. Dennoch erwartet der Reisekonzern keine nachhaltigen negativen Folgen für das Unternehmen durch europäische Sanktionen gegen den Großaktionär. Alexej Mordaschow war früher auch Kommissar des Unternehmens, hat diese Position aber nun niedergelegt. Die Sanktionen hindern den Oligarchen zwar daran, seine TUI-Anteile zu verkaufen.

selbst aktiv

Laut ANP wird TUI in jedem Fall ein deutsches Unternehmen bleiben, das von einem eigenen Vorstand geführt wird. „Wir gehen daher davon aus, dass etwaige Beschränkungen oder Sanktionen gegen Herrn Mordaschow keine nachhaltig negativen Folgen für uns als Unternehmen haben werden“, sagte Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen, worauf sich der Unternehmenssprecher bezog. Darin distanziert sich TUI auch von jeglicher Form kriegerischer Gewalt. Die Tourismusbranche würde wie keine andere von Völkerverständigung und friedlichem Austausch über Grenzen hinweg profitieren.

TUI war in der Vergangenheit auch in Russland und der Ukraine aktiv, aber das ist schon lange nicht mehr der Fall. Der internationale Reisekonzern beschäftigt Ukrainer über TUI Cruises. Joussen hat angedeutet, dass sich seine Firma "intensiv" um die Schiffsbesatzung vom Lande kümmert. Mit Blick auf die Sicherheit der Urlauber nimmt TUI aufgrund des Krieges in der Ukraine beispielsweise auch Anpassungen bei Flugrouten und Kreuzfahrtzielen vor.

Mordaschow

Mordashov ist seit rund fünfzehn Jahren Aktionär von TUI. Er machte sein Vermögen, als er Anfang der 90er-Jahre, in seinen Zwanzigern, die Kontrolle über das Stahlunternehmen Severstal übernahm, das zu Sowjetzeiten noch ein Staatsunternehmen war. Laut der führenden Vermögendenliste des Wirtschaftsmagazins Forbes war der Oligarch im vergangenen Jahr mit einem Vermögen von mehr als 29 Milliarden Dollar der reichste Mann Russlands. Das sind umgerechnet mehr als 26 Milliarden Euro. Anfang dieser Woche nannte Mordaschow den Krieg in der Ukraine eine „Tragödie zwischen zwei Brüdernationen“. Er hasste die Todesfälle auf beiden Seiten und rief vor Forbes Russia zur Versöhnung auf. Er gab auch an, dass er nicht verstehe, warum er von der Europäischen Union auf die Sanktionsliste gesetzt worden sei.

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TUI Hannover - Deutschland