Wasserstoff als Energieträger wird in vielen Regionen der Welt eine wichtige Rolle spielen.
Sollten die Pläne von BMW Wirklichkeit werden, könnte der Abschied von E-Autos früher kommen als gedacht. Die erste Kleinserie von BMW Wasserstoffautos wird noch 2022 vorgestellt. Dafür eignet sich laut einer Sprecherin besonders der bei Kunden sehr beliebte obere Teil der X-Familie.
Der Autobauer ist überzeugt, dass in Zukunft mehrere alternative Antriebe nebeneinander existieren werden, da es keine Lösung gibt, die alle Mobilitätsanforderungen der Kunden weltweit abdeckt. Der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb könnte schließlich eine vierte Säule im Antriebsportfolio von BMW werden. Mit den ersten Tests auf der Straße von BMW Wasserstoffautos wird es nun konkret.
Wasserstoffautos werden rein elektrisch angetrieben. Laut Hersteller, dDas Fahrgefühl ist vergleichbar mit dem der bekannten Elektroautos. Nahezu kein Motorengeräusch und impulsives Beschleunigen, da Elektromotoren schon bei niedrigen Drehzahlen für vollen Vortrieb sorgen.
kurze Ladezeit
Ein wichtiger Vorteil ist die kurze Ladezeit. Je nach Ladestation und Batteriekapazität benötigen vollelektrische Fahrzeuge derzeit zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden für eine vollständige Ladung. Der Wasserstofftank eines Brennstoffzellenautos hingegen ist in weniger als fünf Minuten wieder voll. Damit liegt die Fahrzeugverfügbarkeit und -flexibilität für die Kunden auf dem Niveau eines konventionellen Pkw.
Im Moment gibt es noch einen weiteren Vorteil gegenüber reinen Elektroautos. Wasserstoffautos haben eine größere Reichweite. Ein voller Wasserstofftank reicht für etwa 500 Kilometer. Batteriebetriebene Autos erreichen diesen Wert mit sehr großen Batterien, was wiederum zu einem höheren Fahrzeuggewicht und längeren Ladezeiten führt. Die Reichweite von Wasserstofffahrzeugen ist unabhängig von der Außentemperatur und verschlechtert sich daher bei kaltem Wetter nicht.
„Wir haben ein Henne-Ei-Problem beim Wasserstoffantrieb“
Um dieses Problem zu vermeiden, hat sich BMW zumindest in Deutschland mit Wasserstoffproduzenten und Tankstellenbetreibern in der Initiative Clean Energy Partnership zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie das Wasserstoff-Tankstellennetz bis Ende 2022 auf 130 Tankstellen ausbauen. In der Praxis könnten damit etwa 60.000 Wasserstoffautos auf deutschen Straßen fahren. 2025 soll die Zahl der Tankstellen auf 400 Standorte ausgebaut werden. Allerdings soll es auch im Ausland immer mehr Tankstellen geben, damit Wasserstoffautos nicht nur in Deutschland reibungslos fahren können.
Krieg in der Ukraine und explodierende Energiepreise. Grüner Wasserstoff ist eine attraktive Alternative zu Elektroautos. Der sogenannte grüne Wasserstoff wird mit nachhaltiger und erneuerbarer Energie hergestellt, beispielsweise aus Wind- oder Sonnenenergie. Im Gegensatz dazu wird „grauer“ Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen, hauptsächlich Erdgas, hergestellt. Und ihre Rate ist infolge des Konflikts in der Ukraine in die Höhe geschossen.
