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Nachdem nun mehr Kohlekraftwerke betrieben werden dürfen, schlägt das Kabinett andere Maßnahmen vor, um den zusätzlichen CO2-Ausstoß zu kompensieren. Aber diese Pläne sind noch nicht da, sagte Minister Rob Jetten (Klima und Energie) während einer Sonderpressekonferenz über die Sicherheit der Gasversorgung.

Die Berater des Ministers machen sich an die Arbeit. Erwogen wird der obligatorische Umstieg von Gas auf Elektro in verschiedenen Branchen und die Pflicht für Unternehmen, nur noch Elektroautos zu kaufen und zu leasen. Die Transportbranche steht bereits vor der Aufgabe, ab 2025 mit einer um weitere 5 Jahre verschobenen Übergangsfrist in einer Vielzahl von Städten auf den emissionsfreien Verteilerverkehr umzustellen.

Die Politik sollte jetzt einen breiteren Blick wagen und kurzfristig erzielbare erhebliche CO2-Einsparungen annehmen und fördern. Im Moment scheint sich die Politik nur auf Null-Emissionen zu konzentrieren. Diese Lösungsrichtung hat mehrere Nachteile. Abgesehen von den Versorgungsproblemen mit Strom – denken Sie an Netzkapazität und Ladeinfrastruktur, die allgemein als die größten Engpässe bei der Umstellung gelten – wird Elektro kurzfristig keinen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten, wenn der Strom nicht grün wird. Dieser Effekt wird sich kurzfristig sicherlich verstärken, wenn hochschaltende Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung für Unternehmen in den Sektoren eingesetzt werden, die verpflichtet werden und bereits auf Strom umstellen müssen. Eine Minderung, die als Ausgleich verwendet werden kann, entsteht hierdurch nicht. Das verschiebt sich nur. Schneller werden die ehrgeizigen Klimaziele nicht in Sicht kommen.

Auch im Straßenverkehr wird zur Erreichung der CO2-Ziele größtes Augenmerk auf emissionsfreie Lkw mit alternativen Antrieben gelegt. Aufgrund der unsicheren Voraussetzungen ist nicht sicher, dass bis Ende 2029 mehr als 11.000 oder mehr emissionsfreie Lkw auf den Straßen unterwegs sein werden. Um voranzukommen, während der Strom grüner wird und die Ladeinfrastruktur noch in der Aufbauphase ist, können mit ernsthaftem Engagement für bessere Auslastung, sparsameres Fahren mit Diesel und emissionsarmen Kraftstoffen bereits direkte Beiträge zur/Beschleunigung der Nachhaltigkeit geleistet werden.

Dieses Messer spart in beide Richtungen, sowohl bei den Emissionen als auch bei den Kosten. Da mit der bestehenden Flotte Kraftstoffeinsparungen möglich sind, ist die Auswirkung jedes Prozents auf die Gesamtemissionen groß. Diese Kraftstoffeinsparung rückt Klimaziele also schneller in den Fokus. Und ist ein guter Weg, um schließlich Netto-Null zu erreichen.