Drucken Freundlich, PDF & Email
Pitane-Bild

Das Angebot des Arbeitgebers liegt weit über dem Angebot in diversen anderen Tarifverträgen.

Der Unternehmerverband Bustransport Niederlande ist fassungslos über die Ablehnung des Tarifabschlussangebots und den angekündigten Streik von FNV Toer und CNV Vakmensen. Die Arbeitgeber boten mehr als 15 % Gehaltserhöhung über zwei Jahre an. Im ersten Jahr boten die Arbeitgeber 7 % und im zweiten Jahr 3 %. Auch die Abschaffung der 5/6-Regelung im Jahr 2024 würde durchschnittlich 5 % für Autofahrer bringen. 

„Es ist wirklich ein hervorragendes Angebot. Wir gehen mit dem Angebot weiter als andere Tarifverträge, die jetzt in anderen Branchen abgeschlossen werden, und wir bieten mehr als eine Kerninflation. Die Gewerkschaften haben nicht verhandelt, nur kategorisch nein gesagt und zum Handeln gedrängt.“ Sie stellen zusammen weniger als 12% der Arbeitnehmer in diesem Sektor und außerdem hat nur ein Teil der Gewerkschaftsmitglieder über das endgültige Angebot gestimmt.Dann ist es sehr schlimm, dass ein paar hundert Gewerkschafter eine gerechtfertigte Lohnerhöhung für alle 4000 Arbeitnehmer torpedieren.

Busunternehmen konnten in den vergangenen Corona-Jahren oft nicht fahren. Der durchschnittliche Umsatzverlust während Corona lag bei rund 70 %. Ein Teil der Umsatzeinbußen wurde durch die staatlichen Stützungsmaßnahmen abgefedert, aber nicht alles. Der Krieg in der Ukraine ließ die (Diesel-)Preise stark steigen, was nicht immer kalkulierbar ist. Diese Entwicklungen haben Rückwirkungen auf die Rücklagen der Unternehmer. Sie wurden ausnahmslos kleiner oder verflüchtigten sich sogar.

Trotzdem haben die Unternehmer, fast alle KMU, die vereinbarten tariflichen Lohnerhöhungen in den Coronajahren 2020 und 2021 umgesetzt (3 und 3,5 %). Und im neu abzuschließenden Tarifvertrag haben sie trotz der schlechten wirtschaftlichen Aussichten dennoch eine deutliche Lohnerhöhung vorgeschlagen. Auch für die Mitarbeiter sind es schwierige Zeiten.

Angebot

Das Angebot des Arbeitgebers liegt weit über dem Angebot in diversen anderen Tarifverträgen. So berichtet AWVN beispielsweise von moderateren Lohnerhöhungen in den zuletzt abgeschlossenen Tarifverträgen. Auch das Tarifangebot gleicht die Kerninflation mehr als aus. Zusätzlich zum Lohnangebot leisteten die Arbeitgeber einen einmaligen Ausgleich für die gestiegenen Lebenshaltungskosten in Höhe von 500 Euro.

5/6-Regelung abschaffen

Auch bei der Abschaffung der Pausenregelung, der sogenannten 5/6-Regelung, setzten sich die Gewerkschaften im Schlussangebot der Arbeitgeber durch. Der Busverkehr ist unregelmäßig. Busse halten regelmäßig für eine Weile an einem Teil des Transports, weil der Transport beispielsweise eine Klassenfahrt oder ein Fußballspiel betrifft. Gewerkschaften und Unternehmer einigten sich daher in früheren Tarifverträgen darauf, dass eine Sechsstundenschicht für fünf Stunden bezahlt werden muss. Diese Regelung wurde im Vorschlag gestrichen, was einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von 5 % entspricht.

Verhandlungsprozess

Die Verhandlungen waren schwierig und die Arbeitgeber finden die Ablehnung des endgültigen Angebots unverständlich. 

„Es gab überhaupt kein Verständnis für die schlechte finanzielle Situation der Branche, aber die Gewerkschaften machten im Herbst 2021 unrealistische Vorschläge, die zu Kostensteigerungen von bis zu 35 % führen würden Von normalen Verhandlungen war keine Rede. Es blieb bei der Wiederholung der eigenen Anforderungsprofile.'

Dem Denken der Gewerkschaften könne man laut Cahn nicht folgen. Sie verlangen viel mehr, als für die Unternehmen gesund ist, und die Forderungen werden mit haltlosen Argumenten untermauert. Beispielsweise ist die Betonung der Inflation durch die Gewerkschaften nicht gerechtfertigt. Schließlich entfällt ein großer Teil dieser Inflation auf die Energiekomponente. Dafür hat die Regierung kürzlich Ausgleichsmaßnahmen ergriffen. 

Und früher, in den schwierigen Corona-Jahren, war gegen tarifliche Lohnerhöhungen von 3 % bzw. 3,5 % nichts einzuwenden. In einer normalen Verhandlung versucht man sich zu einigen, hier blieb es bei der Wiederholung von Forderungen. Die Gewerkschaften haben von Anfang an auf Konfrontation und Aktion gesetzt. Damit steuern wir auf eine tarifvertragsfreie Zeit zu. Unternehmer werden bald um Beschäftigungsbedingungen konkurrieren. Das kann niemals die Absicht der Gewerkschaften sein. Schließlich kämpfe man seit Jahren dagegen an, so die Sekretärin.

Zum Thema passende Artikel:
Busse