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Die Gefahr, dass Vielverkehrssünder in alte Muster zurückfallen, ist groß.

Im bebauten Gebiet von Alblasserdam wurden Ende Mai zwei junge Frauen mit hoher Geschwindigkeit angefahren und starben. Von einem Fahrer getötet, der in den letzten Jahren mehr als 52 Verkehrsverstöße begangen hat, von denen mindestens 12 sehr schwerwiegend waren. In der Hauptverhandlung forderte die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft und ein zehnjähriges Fahrverbot gegen den 24-jährigen Tatverdächtigen des „doppelten Totschlags“. Eine außergewöhnliche Anforderung. Hoffentlich fällt der Richter Ende Oktober ein Urteil, das dem Leid der Angehörigen gerecht wird und verhindert, dass weitere Opfer folgen.

Leichtsinn

Vor fünf Jahren untersuchte der Victim Support Fund die Strafe für rücksichtsloses Fahren. In fast keinem Berufungsverfahren stand damals Leichtsinn im Urteil. Das lag daran, dass das Gesetz nicht gut zusammengestellt war. Der Opferunterstützungsfonds leitete die Reise durch die Legislative, um sicherzustellen, dass Richter wegen Leichtsinnigkeit verurteilen würden. Damit dem Leiden der Angehörigen von Verkehrsdelikten und ihrem Bedürfnis nach Gerechtigkeit Anerkennung geschenkt wird.

Das Gesetz trat 2020 in Kraft und die Strafen für rücksichtsloses Fahren scheinen langsam zuzunehmen. Auffallend war bei dieser Studie, dass bei mehr als einem Drittel der ermittelten Verkehrsdelikte, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, ein Täter beteiligt war, der schon einiges auf dem Buckel hatte. Und manchmal wird der Unfall auch ohne gültigen Führerschein wegen einer Vorstrafe verursacht.

Verhaltensüberwachung

Im Strafrecht kennen wir die bedingte Freiheitsstrafe, bei der der Verurteilte strenge Auflagen einhalten muss und unter Aufsicht wieder in die Gesellschaft eintreten darf. Damit soll eine Wiederholung verhindert werden. Dieses Phänomen ist im Verkehrsstrafrecht kaum bekannt. In den meisten Fällen wird Ihnen der Führerschein für maximal drei Jahre entzogen. Danach kannst du deinen Führerschein einfach wieder abholen, nachdem du gezeigt hast, dass du noch Auto fahren kannst.

Der Führerschein scheint ein Grundrecht zu sein, das für Menschen, die eine Spur der Verwüstung hinterlassen, viel zu wenig Einschränkungen und Überwachung unterliegt. Die Gefahr, dass Vielverkehrssünder in alte Muster zurückfallen, ist groß. Das ist inakzeptabel. Wiederholungstäter, insbesondere wenn sie Opfer geworden sind, sollten nicht wieder Auto fahren dürfen, bis Experten festgestellt haben, dass ihnen das Autofahren wirklich anvertraut werden kann. Wenn sie merken, dass man im Straßenverkehr Verantwortung für andere trägt. Der Opferhilfefonds strebt nach Verbesserung.

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