Pitane-Bild

Das Bild von Lkw, die auf Zufahrtsstraßen, Standstreifen oder entlang der Autobahn stehen, wird in den Niederlanden immer sichtbarer.

Für viele Berufskraftfahrer scheint es manchmal der einzige Ausweg zu sein, wenn sie keinen Parkplatz für die vorgeschriebene Ruhepause finden. Auch wenn diese Praktiken angesichts des akuten Parkplatzmangels verständlich sind, sind sie durchaus gefährlich und können zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Rijkswaterstaat beobachtet dieses Problem genau und warnt Autofahrer vor den großen Risiken, die das Parken an solch unsicheren Orten mit sich bringt.

Der Mangel an angemessenen Parkplätzen zwingt Lkw-Fahrer dazu, bei der Suche nach einem Rastplatz immer kreativer zu werden. Sie weichen häufig auf die Rettungsgasse oder eine Zufahrtsrampe aus, wenn keine Parkplätze verfügbar sind. Dies geschieht vor allem entlang stark befahrener Autobahnen wie der A67, wo ein großer Mangel an Rastplätzen herrscht. Dadurch können sie zwar anhalten, gefährden aber nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Dadurch erhöht sich das Risiko schwerer Unfälle deutlich.

Straßenverwalter

Rijkswaterstaat ist sich dessen bewusst Probleme und behält die Situation auf den niederländischen Autobahnen genau im Auge. Die Straßeninspektoren von Rijkswaterstaat überwachen kontinuierlich das Straßennetz, um solche Risikosituationen so schnell wie möglich zu erkennen und bei Bedarf mit den Fahrern zu sprechen. Ihre Aufgabe ist es, Autofahrer darauf hinzuweisen, dass das Parken auf Standstreifen und Zufahrtsstraßen nicht nur verboten ist, sondern auch lebensgefährlich sein kann. Der Standstreifen ist für Notsituationen wie eine Panne oder einen Unfall gedacht und nicht für längerfristige Stopps.

Straßeninspektoren weisen außerdem darauf hin, dass Lkw-Fahrer durch den Einsatz verschiedener verfügbarer Tools besser vorbereitet werden können. Einer ihrer wichtigsten Ratschläge ist die Nutzung von Apps, mit denen Autofahrer während der Fahrt sehen können, wo freie Parkplätze verfügbar sind. Diese Apps informieren über die Verfügbarkeit von Parkplätzen in der Nähe und können Ihnen sogar dabei helfen, einen Parkplatz im Voraus zu reservieren. „Die Planung Ihrer Ruhezeiten ist von entscheidender Bedeutung, um zu verhindern, dass Sie in eine Situation geraten, in der kein angemessener Parkplatz mehr verfügbar ist“, sagte ein Sprecher von Rijkswaterstaat.

Auch wenn Apps und technische Hilfsmittel Abhilfe schaffen können, bleibt die Tatsache bestehen, dass es in den Niederlanden einfach zu wenige Parkplätze für die zunehmende Zahl von Lkws auf den Straßen gibt. Vor allem in den Abendstunden und zu Stoßzeiten herrscht ein gravierender Mangel an verfügbaren Rastplätzen, und Autofahrer, die sich strikt an die Lenk- und Ruhezeitengesetze halten wollen, geraten oft in Schwierigkeiten. Dieses Problem führt letztendlich dazu, dass Autofahrer manchmal gezwungen sind, unsichere Entscheidungen zu treffen, beispielsweise auf einer Auffahrt oder einem Standstreifen zu parken.

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mehr Parkplätze

Zusätzlich zu den Warnungen von Rijkswaterstaat tut dies seit einiger Zeit auch die FNV Transport und Logistik ein Anruf an die Regierung, mehr Parkplätze für Berufskraftfahrer zu schaffen. Die Gewerkschaft erklärt, dass Fahrer nicht gezwungen werden sollten, aufgrund mangelnder Einrichtungen in gefährliche Situationen zu geraten. Femke Janssen vom FNV betont, dass die Verantwortung dafür nicht nur bei den Fahrern selbst liege. „Wir können die Autofahrer nicht enttäuschen, indem wir ihnen keine sicheren Parkplätze zur Verfügung stellen.“ Das Risiko, das sie durch das Parken an Orten eingehen, an denen dies nicht erlaubt ist, ist eine direkte Folge des Mangels an Parkmöglichkeiten. Da muss die Regierung handeln“, sagt Janssen.

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Foto: © Pitane Blue – parken und fliegen

Viele Fahrer entscheiden sich dafür, ihren LKW zu parken und dann mit dem Privatfahrzeug oder dem Flugzeug nach Hause zu reisen. Das alleinige Abstellen eines Lkw stellt kein Problem dar, sofern dies auf den dafür vorgesehenen Parkplätzen erfolgt.

Der FNV Transport und Logistik hat einen dringenden Appell an das Kabinett gerichtet, dem akuten Mangel an Parkplätzen für Berufskraftfahrer entgegenzuwirken. Die Gewerkschaft ist außerdem der Ansicht, dass der derzeitige Mangel an angemessenen Rastplätzen zu gefährlichen Situationen auf der Straße führt. Nach den Regeln haben Berufskraftfahrer Anspruch auf ausreichende Ruhezeiten, aufgrund der zunehmenden Zahl fehlender Parkplätze wird ihnen diese Ruhezeit jedoch häufig verwehrt.

Besonders schlimm ist die Situation für Fahrer, die lange Strecken zurücklegen, oft im Rahmen internationaler Transporte. Immer mehr Autofahrer im In- und Ausland sind gezwungen, ihre Lkw an ungeeigneten oder sogar illegalen Orten abzustellen. Das liegt einfach daran, dass zu Zeiten, in denen sie sich ausruhen müssen, keine Parkplätze verfügbar sind. Janssen betont, dass dies keine Wahl, sondern eine notwendige Maßnahme sei, um die Sicherheit des Fahrers und anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.

Die Erfahrung von Jan Slotboom, einem Lkw-Fahrer aus Dordrecht, zeigt, wie schlimm die Situation sein kann. Am 23. März letzten Jahres erhielt Slotboom eine Geldstrafe von 500 Euro, weil er seinen Lkw an einem Ort geparkt hatte, an dem dies gesetzlich nicht erlaubt war. Allerdings blieb ihm keine andere Wahl, da keine legalen Parkplätze zur Verfügung standen. Obwohl er seinen Fall in der Hoffnung, dass die Umstände anerkannt würden, vor Gericht brachte, wurde ihm nicht Recht gegeben. Der Richter erklärte lediglich, dass gegen das Gesetz verstoßen worden sei und dass dies trotz höherer Gewalt bei Slotboom bestraft werden müsse.

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enttäuscht

Die FNV ist von dem Urteil enttäuscht und hat ernsthafte Zweifel an der rechtlichen und politischen Situation dieses Problems. Janssen erklärt: „Wir verstehen, dass der Richter das Gesetz befolgen muss, aber das Problem liegt tiefer.“ Die Politik macht es Autofahrern manchmal unmöglich, sich an die Regeln zu halten. Es kann nicht sein, dass jemand wie Jan, der einfach keinen Parkplatz findet, gezwungen ist, entweder illegal zu parken oder erschöpft weiterzufahren. Das ist nicht nur unsicher, sondern auch unverantwortlich.“

Die Gewerkschaft ist der Ansicht, dass die Politik jetzt schnell handeln muss, um dieses wachsende Problem strukturell zu lösen. Es besteht ein dringender Bedarf an mehr Parkmöglichkeiten, insbesondere für Berufskraftfahrer, entlang von Autobahnen und wichtigen Verkehrswegen. Janssen betont, dass dabei nicht nur die Regierung, sondern auch die Transportunternehmen selbst eine Rolle spielen müssen. Diese Unternehmen müssen ihre Fahrten so planen, dass Fahrer nicht in Versuchung geraten, gegen Regeln zu verstoßen oder an unsicheren Orten zu parken. Sie warnt jedoch davor, dass dies zu weniger Fahrten pro Fahrer führen könnte, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken könnte.

„Unsere Fahrer sind für die Wirtschaft unverzichtbar“, sagt Janssen. „Sie sorgen dafür, dass Supermärkte gefüllt sind und Medikamente in Apotheken erhältlich sind.“ Sie bilden ein entscheidendes Glied in der Logistikkette. Doch diese Verbindung gerät nun unter Druck, weil sie nicht in die Lage versetzt wird, ihre Arbeit sicher und vorschriftsmäßig auszuführen. „Das ist eine Situation, die fremdverschuldet ist und von der nun die Autofahrer die Hauptlast tragen.“

Der FNV fordert daher die Politik auf, schnell eine Lösung zu finden. „Es geht nicht nur um die Verkehrssicherheit, sondern auch um das Wohlbefinden der Fahrer“, sagt Janssen. Die Gewerkschaft setzt sich weiterhin für die Belange der Berufskraftfahrer ein und wird die Parkplatzproblematik solange weiter thematisieren, bis tatsächlich eine Lösung gefunden ist, die der Situation der Fahrer gerecht wird.

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