Die Pläne zur Einführung der neuen Central Taxi Database (CDT) als Ersatz für den aktuellen Taxi On-Board Computer (BCT) haben bei Taxiunternehmern und -fahrern viele Fragen zu den Folgen für den Regulierungsaufwand aufgeworfen.
Das Advisory Board on Regulatory Burden (ATR) hat sich gebildet kritisch geäußert über das Fehlen eines klaren Bildes dieser regulatorischen Belastungsfolgen in einem Ratschlag an den Staatssekretär für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Herrn Ch.A. Jansen. Die ATR betont, dass die Kosten für die Anschaffung des neuen Systems und die Übergangsprobleme identifiziert werden müssen, bevor die endgültige Implementierung erfolgen kann.
keine narrensichere Lösung
In der aktuellen Situation sind Taxiunternehmen verpflichtet, die Arbeits- und Ruhezeiten der Fahrer über den Taxi-Bordcomputer zu erfassen, ein System, das seit 2016 im Einsatz ist. Dieses BCT erfasst Daten, die vom Unternehmer selbst gespeichert werden und auf Anfrage der Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr (ILT) zur Verfügung gestellt werden müssen. Allerdings hat sich das BCT nicht als wasserdichte Lösung erwiesen: Technische Ausfälle, regelmäßige Software-Updates und der Austausch von Systemkarten stellen für Unternehmer eine kostspielige Belastung dar. Darüber hinaus kann das ILT die Daten nicht aus der Ferne auslesen, was bedeutet, dass die Durchsetzung zeitaufwändig bleibt und Taxifahrer bei Kontrollen physisch anwesend sein müssen. Die Ziele des BCT, wie eine effizientere Durchsetzung und geringere Verwaltungslasten, werden daher nicht vollständig erreicht.
Nach Angaben des Ministeriums soll das neue CDT, das ab dem 1. Januar 2028 verpflichtend eingeführt wird, diese Engpässe beheben. Das CDT ist eine zentrale Datenbank, die von der Aufsichtsbehörde verwaltet wird und die Daten von Unternehmern und Fahrern strukturiert und einheitlich sammelt. Damit wird die Pflicht der Taxiunternehmer zur eigenen Datenspeicherung und -verwaltung durch eine Lieferpflicht ersetzt. Das bedeutet, dass Unternehmer die Daten über ein IT-Tool, beispielsweise eine App oder ein separates Gerät, das bestimmte technische Anforderungen erfüllt, an das CDT übermitteln müssen.
Allerdings bringt dieser Systemwechsel neue Herausforderungen und Kosten mit sich. Die ATR betont, dass Unternehmer durch den Wegfall der Wartungs- und Aktualisierungskosten des BCT zwar Einsparungen erzielen können, es aber nun auch neue Kosten gibt, wie z Kauf der IT-Ressourcel und die monatlichen Abonnementkosten an den IT-Anbieter. Für Taxis, die kürzlich mit einem BCT ausgestattet wurden, kann die Umstellung auch zu einer beschleunigten Abschreibung der Investition in das derzeitige System führen, was zu zusätzlichen Kosten für Unternehmer führen könnte.
auslaufen
Im zugrunde liegenden Absatz zur Regulierungslast des Vorschlags erkennt das Ministerium diese Kostenänderung an, die ATR stellt jedoch fest, dass die Berechnung der Nettokosten der Regulierungslast unvollständig ist. So wurden beispielsweise die Reduzierungen des Regulierungsaufwands, etwa durch die Abschaffung der Aufbewahrungspflicht und den Ausstieg aus Systemkarten, nicht genau berechnet. Die ATR empfiehlt daher, dass die Regierung die Kostenstruktur sorgfältig im Einklang mit der geltenden regierungsweiten Methodik erstellt. Ohne einen klaren Einblick in die finanziellen Auswirkungen für Unternehmer ist die ATR der Ansicht, dass sie nicht dafür verantwortlich ist, die Entscheidung endgültig zu treffen.
Die ATR kommt zu dem Schluss, dass die vorgeschlagene Einführung des CDT erst abgeschlossen werden sollte, wenn die oben genannten Beratungs- und Kostenstudien vollständig umgesetzt wurden und die potenzielle Regulierungslast klar identifiziert wurde.
Angesichts der technischen Komplexität und der Kostenüberlegungen scheint die Regierung gut beraten zu sein, die Einführung vorsichtig und in Phasen vorzunehmen, um den Taxibetreibern genügend Zeit und Raum für einen reibungslosen Übergang zu geben.
Die vorgeschlagenen Änderungen haben auch Auswirkungen auf die praktische Umsetzbarkeit neues System für Taxiunternehmen und Fahrer. An der Entwicklung des CDT waren verschiedene Parteien, darunter Berufsverbände und Fahrer, beteiligt. Pilotversuche mit dem CDT sind inzwischen abgeschlossen erfolgreich abgeschlossen und haben positive Reaktionen hervorgerufen. Dies deutet darauf hin, dass das neue System grundsätzlich für die Zielgruppe praktikabel ist, es bleibt jedoch die Frage, ob diese positiven Ergebnisse repräsentativ für die gesamte Branche sein werden.
Forschung
Nach Angaben des ATR besteht detaillierter Forschungsbedarf zur Benutzerfreundlichkeit und zu den Kosten verschiedener IT-Ressourcen, beispielsweise zu den Kosten von Apps und Geräten, die die Anforderungen des CDT erfüllen. Auch die im Ratgeber dargelegte Erwartung, dass Unternehmer eine geeignete IT-Ressource selbst entwickeln können, scheint aufgrund der technischen Anforderungen, die diese Ressource erfüllen muss, in der Praxis weniger realisierbar.
Das neue System bietet Unternehmern und Fahrern in der Übergangsphase die Wahl: Bis zum 1. Januar 2028 können sie noch zwischen dem BCT und dem CDT wählen. Diese Option soll den Taxibetreibern eine gewisse Flexibilität bieten, sodass sie schrittweise umsteigen können. Nach diesem Datum wird das CDT jedoch obligatorisch und das derzeitige BCT wird vollständig abgeschafft. Damit macht die Regierung einen Schritt in der Digitalisierung der Branche, doch der Weg dorthin wird für viele Unternehmer sowohl organisatorisch als auch finanziell eine Herausforderung sein.