Einer der konkreten Punkte, die Teeven angehen möchte, ist die Wiedereröffnung der Busspuren für Reisebusse. Früher war es diesen Fahrzeugen erlaubt, Busspuren zu benutzen, heute sind diese oft den Linienbussen vorbehalten.
Fred Teeven, der am 1. Dezember neuer Vorsitzender von Royal Dutch Transport (KNV) wird, spricht begeistert über seine bevorstehende Rolle bei der Handelsorganisation. KNV vertritt eine vielfältige Gruppe von Transportunternehmen, darunter Taxi- und Busunternehmen, Gesundheitsunternehmen und in begrenztem Umfang auch öffentliche Verkehrsmittel. Teeven sieht seine Position als eigenständige Rolle, das heißt, er interessiert sich nicht für bestimmte Unternehmen oder Organisationen, sondern engagiert sich für die gesamte Branche.
Der ehemalige Staatssekretär Fred Teeven hat kürzlich ein bemerkenswertes Kapitel abgeschlossen: seine Zeit als Busfahrer beim Transportunternehmen Connexxion. Aus dem Abenteuer, das als kurze Pause nach seiner politischen Karriere begann, wurden sieben Jahre am Steuer. „Im Grunde war es wie vor sieben Jahren“ Teeven erzählt von seiner letzten Fahrt an Jürgen van den Berg, Moderator von NPO Radio 1. „Es macht immer noch Spaß, ein großes Fahrzeug zu fahren.“
Teeven begann seine Arbeit bei Connexxion nach einer ereignisreichen politischen Karriere und fand Ruhe und Einfachheit im Busfahren. Es stellte sich heraus, dass es eine besondere Möglichkeit war, mit Menschen fernab der politischen Arena in Kontakt zu treten. In den ersten Monaten strömten die Reisenden in Scharen, um Selfies mit dem berühmten ehemaligen Politiker zu machen. Diese Begeisterung ließ im Laufe der Jahre nach, aber die Wertschätzung für seine Arbeit blieb bestehen.
Letzte Fahrt ohne Zeremonie
Teevens letzte Fahrt fand an einem ruhigen Sonntag ohne besondere Feierlichkeiten statt. „Meine Frau war zufällig auf dieser Fahrt von Amsterdam Süd. Wir stiegen gemeinsam am Bahnhof Haarlem aus und fuhren dann zum Depot“, sagt Teeven. Nur einen Tag später erhielt er zu Hause einen Blumenstrauß von Connexxion. Für Teeven war seine Frau eigentlich der letzte Passagier, „ein bisschen heimlich“, fügt er lachend hinzu.
Mit der für ihn typischen Bodenständigkeit sagte Teeven, dass es trotz einiger Fans keine große Abschiedsparty gegeben habe. In einem Interview mit Van den Berg verriet er, dass die Entscheidung zum Rücktritt teilweise auf seine neue Position als Vorsitzender des Koninklijk Nederlands Vervoer (KNV) zurückzuführen sei, dem Branchenverband unter anderem für Taxitransporte, öffentliche Verkehrsmittel und Reisebusse. „Als unabhängiger Vorsitzender ist es nicht länger angemessen, bei Connexxion angestellt zu sein“, erklärt er.
Als Busfahrer lernte Teeven auch Traditionen im öffentlichen Nahverkehr kennen, etwa das sogenannte „Buswinken“.
Diese Begrüßung der Kollegen in entgegenkommenden Bussen ist ein festes Ritual. „In den ersten Jahren habe ich nur die Hand gehoben, später war es eher ein Nicken“, sagt er. Das Winken erwies sich nicht nur als kollegiale Geste, sondern auch als kleiner Spaß während seines Gottesdienstes.
Teeven genoss den Kontakt mit Reisenden sichtlich. Als Busfahrer kam er täglich mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten in Kontakt. „Man hört alles, von Leuten, die dich wieder in der Politik sehen wollen, bis hin zu Leuten, die froh sind, dass du da raus bist.“ Einer seiner Reisenden, ein Kritiker seiner politischen Ära, weigerte sich einmal sogar, einzusteigen, als er sah, dass Teeven der Fahrer war. „Ich habe einfach die Türen geschlossen“, lacht er.
Die Haager Politik
Der Wechsel vom Politiker zum Busfahrer kam 2017 für viele überraschend. Teeven, der zuvor als Staatssekretär tätig war, beschloss, sich nach seinem Ausscheiden aus der Politik Zeit zum Nachdenken zu nehmen. „Ich wollte einfach für eine Weile keinen Ärger haben“, sagte er. Nach einem kurzen Intermezzo, in dem er sein eigenes Unternehmen gründete, entschied er sich zur Ablenkung und Besinnung für das Busfahren.
Dennoch gab er zu, dass die Erfahrung im Bus ihm nützliche Fähigkeiten vermittelt habe, auch für seine frühere Position in Den Haag. „In diesem Bus lernt man das Sammeln. „Wenn es unfreundlich wird, verliert man nicht sofort den Schlaf“, sagt er, eine Eigenschaft, die seiner Meinung nach auch als Staatsanwalt von Nutzen war.
politische Ambitionen
Obwohl Teeven im Bus regelmäßig Kommentare zu einer möglichen politischen Rückkehr erhielt, gehören diese Ambitionen definitiv der Vergangenheit an. Auf die Frage von Van den Berg, ob er jemals Premierminister werden wollte, antwortet er scherzhaft: „Wenn ich 67 wäre und sie fragen würden, würde ich wahrscheinlich nicht nein sagen.“ Aber die Position bleibt vorerst hypothetisch, und ihre Zukunft liegt vorerst außerhalb der Politik.
Mit seinem bevorstehenden Vorsitz bei KNV geht Teeven davon aus, sich für einen effizienteren Transport, insbesondere in dünn besiedelten Gebieten, einzusetzen. „Es ist besser, in ländlichen Gebieten kleine Busse auf Abruf zu haben, als große, leere Busse herumfahren zu lassen“, sagt er. Er hofft auch, sich für die Wiedereröffnung der Busspuren für Reisebusse einsetzen zu können, die bisher auf diesen Spuren fahren durften.
doppeltes Durcheinander
Zusätzlich zu seiner neuen Position bei KNV ist Teeven seit kurzem Vorsitzender des NZH Transport Museum, wo er sich gelegentlich ans Steuer der klassischen Stadtbusse setzt. „Das ist ein Doppelschlag“, sagt er begeistert über die Fahrt mit diesen alten Modellen, bei denen das Schalten viel weniger sanft erfolgt als bei modernen Bussen. Bei Veranstaltungen wie der Kids Night in Haarlem transportiert er Kinder mit diesen historischen Fahrzeugen, was ihm sichtlich Spaß macht.
Sein Rückzug aus Connexxion markiert das Ende einer Zeitspanne von sieben Jahren, in der Teeven einen überraschenden, aber für viele sympathischen Weg weg von der Politik wählte. „Es wäre schön gewesen“, schließt er mit der Bescheidenheit, die seine zweite Karriere auszeichnete. Vorerst fährt er weiter, nicht mehr im Dienst von Connexxion, sondern als Freiwilliger in einer Rolle, die dem Bus als ikonischem Transportmittel Tribut zollt.
Mit seinem Amtsantritt als Vorsitzender erwartet Teeven, dass er KNV eine neue Perspektive und einen praktischen Ansatz verleihen wird. Aufgrund seiner Erfahrung in der Politik versteht er sowohl die täglichen Praktiken der Fahrer als auch die Komplexität politischer Fragen.
Fred Teeven, der am 1. Dezember neuer Vorsitzender von Royal Dutch Transport (KNV) wird, spricht begeistert über seine bevorstehende Rolle bei der Handelsorganisation. KNV vertritt eine vielfältige Gruppe von Transportunternehmen, darunter Taxi- und Busunternehmen, Gesundheitsunternehmen und in begrenztem Umfang auch öffentliche Verkehrsmittel. Teeven sieht seine Position als eigenständige Rolle, das heißt, er interessiert sich nicht für bestimmte Unternehmen oder Organisationen, sondern engagiert sich für die gesamte Branche.
kundenorientierter
Eine der wichtigsten Herausforderungen für KNV besteht darin, das Transportangebot insbesondere in dünn besiedelten Gebieten effizienter und kundenorientierter zu gestalten. Teeven betont, dass es nicht zielführend sei, große, leere Busse auf dem Land zu fahren, wie er es in seiner Zeit als Busfahrer oft erlebt habe. Eine bessere Lösung wäre laut Teeven ein maßgeschneiderter Transport, zum Beispiel mit Kleinbussen auf Abruf. Er ist davon überzeugt, dass sich die Branche an die Wünsche der Kunden anpassen und besser auf veränderte Bedürfnisse reagieren muss.
Darüber hinaus kämpft die Branche mit Personalmangel und knappen Budgets, insbesondere im Gesundheitstransport, wo die Nachfrage und die Erwartungen der Kunden steigen. Teeven ist sich bewusst, dass Transportunternehmen aufgrund der hohen Anforderungen bei Ausschreibungen und der zunehmenden Komplexität der Personalpolitik unter Druck stehen. Als Vorsitzender möchte er eine vermittelnde und unterstützende Rolle einnehmen und die Stimme der Transportunternehmen gegenüber der Regierung und anderen Beteiligten vertreten.
Busspuren
Einer der konkreten Punkte, die Teeven angehen möchte, ist die Wiedereröffnung der Busspuren für Reisebusse. Früher war es diesen Fahrzeugen erlaubt, Busspuren zu benutzen, heute sind diese oft den Linienbussen vorbehalten. Teeven sieht darin eine Chance, den Verkehr für Busunternehmen effizienter zu gestalten, die häufig mit Verzögerungen aufgrund mangelnden Zugangs zu solchen Fahrspuren konfrontiert sind. Er hofft, dass KNV eine Brücke zwischen Verkehrsunternehmen und politischen Entscheidungsträgern schlagen kann.
Teeven sieht seine Rolle bei KNV vergleichbar mit seinem Vorsitz bei den niederländischen Brouwers, bei denen er auch einen unabhängigen Vorsitz innehat. Er beschreibt diese Position als „jedem und niemandem gehörend“, was bedeutet, dass er sich für allgemeine Interessen einsetzt, ohne eine direkte Bindung an einzelne Mitglieder. Dieser unabhängige Vorsitz ermöglicht es ihm, eine neutrale Position einzunehmen und gleichzeitig wirkungsvoll Lobbyarbeit für die Branche zu betreiben.