Pitane-Bild

Bis zur Einführung des selbstfahrenden Busses in Groningen ist es noch ein weiter Weg.

Die von der Provinz Groningen in Zusammenarbeit mit dem Transportunternehmen Qbuzz und dem Technologieunternehmen robotTUNER organisierte Präsentation sollte zeigen, dass autonomer Transport im großen Maßstab einen Schritt näher kommt. Doch die ersten Reaktionen der Passagiere, die eine Demonstrationsfahrt machten, waren überwiegend kritisch. Einer der Passagiere sagte anschließend: „Sie können diesen Bus auf einem Testgelände oder Depot nutzen, aber nicht innerhalb der Stadt.“ Diese Aussage fasst die Skepsis vieler gegenüber der Machbarkeit der Technologie, wie sie derzeit präsentiert wird, zusammen.

Der 12 Meter lange Bus ist mit einem autonomen Toolkit ausgestattet, das mithilfe von Open-Source-Software selbstständig navigiert und Verkehrssituationen interpretiert. Das bedeutet, dass die Software öffentlich verfügbar ist und grundsätzlich jeder zu ihrer Weiterentwicklung und Verbesserung beitragen kann. Der innovative Aspekt ist klar, aber es bleibt die Frage, ob die Technologie bereit ist, in einer geschäftigen Stadt wie Groningen zuverlässig und sicher zu funktionieren.

weit davon entfernt

Während der Fahrt stellte sich heraus, dass die Technik alles andere als fehlerfrei war. Der Bus wurde auf eine vordefinierte Route eingestellt, was jedoch immer noch regelmäßige manuelle Eingriffe erforderte. Vor allem in Kurven schien das System Schwierigkeiten mit den notwendigen Lenkkorrekturen zu haben; Beispielsweise wurde eine Kurve in der Strecke zu eng gefahren, was in der Straße sichtbar war Live-Bilder was die NOS News zeigten. Diese Art von Schluckauf gibt, wie Entwickler und Beobachter gleichermaßen anerkennen, Anlass zur Sorge hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Busses in einer realen Verkehrssituation.

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Foto: © Pitane Blue – robotTUNER – Qbuzz – Columbuss.eu

Groningen hat mit diesem Bus einen Knaller: Es ist die erste Provinz in den Niederlanden, die zumindest in einem Testkontext einen bestehenden Linienbus mit Selbstfahrfunktion nutzt. Der Bus wurde bereits Ende September auf der Messe Innotrans in Berlin vorgeführt, wo er autonom in einer kontrollierten Umgebung fuhr. In dieser Umgebung funktionierte das System offenbar einwandfrei, aber bei der Demonstration in Groningen wurde deutlich, dass es einen großen Unterschied zwischen dem Fahren in einer geschlossenen Umgebung oder dem Fahren mit Passagieren gibt, die auch den Fahrkomfort beurteilen.

nicht einzigartig

Die aufgetretenen Probleme treten nicht nur in Groningen auf. Hermes experimentierte zuvor mit Phileas in Eindhoven, ein ähnliches System auf der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Flughafen. Diese selbstfahrenden Busse fuhren auf einer eigenen Busspur und waren somit vor unerwarteten Hindernissen geschützt, doch auch dort wurde das Projekt letztlich nicht im großen Stil weitergeführt. Von Anfang an vielversprechend, verschwand es still und leise von der Straße. Der Phileas hat die Erwartungen nicht erfüllt. Am 25. November 2014, genau 10 Jahre nach der Einführung, wurde der Erbauer des Phileas, Advanced Public Transport Systems (APTS) in Helmond, für bankrott erklärt.

Es bleibt die Frage, warum es so schwierig ist, diese Technologie zu verwirklichen. Es scheint sich ein Muster abzuzeichnen, bei dem selbstfahrende Fahrzeuge in der Theorie oder unter bestimmten Testbedingungen gut funktionieren, in der Praxis jedoch auf technische und logistische Einschränkungen stoßen. Untersuchungen zeigen, dass selbstfahrende Technologie sehr empfindlich auf Variablen in der Umgebung reagiert. Unerwartete Hindernisse, komplexe Verkehrssituationen und unvorhersehbares Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer sind Herausforderungen, die schwer zu programmieren sind. Das bedeutet, dass ein autonomer Bus nicht nur „sehen“ kann, was auf der Straße passiert, sondern auch vorhersehen muss, was passieren könnte. Derzeit scheint diese Kapazität begrenzt zu sein, was die Sicherheit und Zuverlässigkeit beeinträchtigt.

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Optimismus

Trotz der Skepsis der Passagiere und der technischen Pannen zeigt sich die Provinz Groningen optimistisch, was die Zukunft des Projekts angeht. Das ultimative Ziel ist es, den Bus bis 2026 auf die Straße zu bringen, und es besteht die Hoffnung, dass die kommenden Jahre genutzt werden können, um die Technologie weiter zu verfeinern. Angesichts des aktuellen Stands der Technik und der Tatsache, dass bisherige Projekte in anderen Städten nicht den gewünschten Erfolg brachten, scheint dies jedoch ein ehrgeiziges Ziel zu sein.

Der selbstfahrende Bus in Groningen scheint derzeit vor allem ein technologisches Vorzeigeprojekt zu sein, ein Ausblick darauf, was in ferner Zukunft möglich sein könnte. Vorerst ist jedoch klar, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, bis sich dieser Bus sicher und effizient durch die Stadt bewegen kann. Bis dahin bleibt die Frage offen, ob wir in den Niederlanden wirklich bereit für diese revolutionäre Form des öffentlichen Nahverkehrs sind.

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