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Der Datenbankvorschlag steckt noch in den Kinderschuhen, aber die Bedenken der AP werfen einen Schatten auf die Pläne.

Die Regierung arbeitet an Plänen für eine zentrale Datenbank mit Informationen über alle Taxifahrten in den Niederlanden. Dazu gehört die Speicherung der GPS-Koordinaten der Start- und Endpunkte jeder Reise. Die niederländische Datenschutzbehörde (AP) hat den Vorschlag heftig kritisiert, da er ihrer Meinung nach die Privatsphäre der Passagiere nicht ausreichend schützt und ernsthafte Risiken mit sich bringt.

Die zentrale Datenbank soll der Aufsichtsbehörde für Umwelt und Verkehr (ILT) dabei helfen, zu überprüfen, ob Taxifahrer die Regeln einhalten. Derzeit werden Fahrtdaten nur lokal auf den Bordcomputern in Taxis gespeichert. Die Inspektoren des ILT müssen diese Daten physisch auslesen, was zeitaufwändig ist. Mit dem neuen Vorschlag würden die Fahrtdaten direkt an das ILT gesendet und in einer nationalen Datenbank gespeichert. Dies soll die Kontrolle effizienter machen, wirft laut Datenschutzexperten jedoch Fragen zur Verhältnismäßigkeit und zum Datenschutz auf.

Datenschutzrisiken

AP-Vorstandsmitglied Katja Mur verspätet sich kein ganzer Chip des Vorschlags. „Wir verstehen, dass die Regierung die Aufsicht erleichtern will“, sagt Mur. „Aber indem Sie die genauen GPS-Koordinaten jeder Fahrt in einer zentralen Datenbank speichern, setzen Sie Taxifahrer unnötigerweise Risiken für die Privatsphäre aus. Passagiere verdienen einen besseren Schutz.“

GPS-Koordinaten ermöglichen es, genau herauszufinden, wo jemand abgeholt und wohin er gebracht wurde. Laut Mur kann dies zu unangenehmen und sogar schädlichen Situationen führen. „Stellen Sie sich vor, Sie wohnen in einer abgelegenen Straße mit wenigen Nachbarn. Mit diesen Informationen kann jemand leicht herausfinden, wohin Sie gehen, zum Beispiel jede Woche zu einem Therapeuten oder einer Klinik für plastische Chirurgie. Dies sind persönliche Angelegenheiten, denen die Menschen vertrauen können sollten, dass sie privat bleiben.“

Gefahr von Datenlecks

Der AP betont, dass die Gefahr von Datenlecks real sei. „Eine Datenschutzverletzung steht oft vor der Tür“, warnt Mur. „Ob es sich um menschliches Versagen, einen böswilligen Mitarbeiter oder einen Hacker handelt. Wir haben oft gesehen, dass das auch in staatlichen Institutionen schiefgehen kann.“

Darüber hinaus weist der AP auf die Gefahr eines „Function Creep“ hin, bei dem Daten letztendlich für andere als ursprünglich vorgesehene Zwecke verwendet werden. „Möglicherweise möchte die Polizei irgendwann Zugriff auf diese Daten haben“, sagt Mur. „Oder die Finanzbehörden und Kommunen sehen darin eine sinnvolle Möglichkeit, möglichen Betrug aufzudecken.“ Durch die Verknüpfung dieser Daten mit anderen Daten kann die Regierung die Menschen genau überwachen. Das sollten wir auf keinen Fall wollen.“

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Foto: © Pitane Blue – Einsatz der CDT-Geräte

Die AP weist die Regierung darauf hin, dass sie die größten Risiken in einer neuen Version des Vorschlags beseitigen muss. Beispielsweise darf das ILT Standortdaten nur dann erheben, wenn die Regierung gute Gründe dafür angeben kann, warum dies erforderlich ist. Die Regierung nennt diese Gründe jetzt nicht.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass im aktuellen Vorschlag nicht klargestellt wird, wie lange die Daten gespeichert werden. „Es muss eine harte Grenze geben“, sagte Mur. „Sobald die Daten nicht mehr benötigt werden, müssen sie vernichtet werden. Denn Daten, die Sie nicht haben, können nicht durchsickern.“ Der AP schlägt außerdem vor, die gesammelten GPS-Daten ungenauer zu machen. Dadurch würde das Risiko der Rückverfolgbarkeit einzelner Passagiere verringert. Abschließend fordert der Aufseher, dass die Regierung zunächst stichhaltige Argumente vorlegt, warum die Speicherung von Standortdaten überhaupt notwendig ist.

politischer Druck

Zivilgesellschaftliche Organisationen und Datenschutzaktivisten haben nun ihre Unterstützung für die kritischen Anmerkungen der AP zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig steht die Regierung unter Druck, eine bessere Aufsicht über das Taxigewerbe zu organisieren, wo Missbräuche wie Schwarzarbeit und Wettbewerbsverzerrung weiterhin ein Problem darstellen. Wie die Regierung die Balance zwischen effizienterer Aufsicht und Schutz der Privatsphäre schaffen will, bleibt unklar. Angesichts der eindringlichen Warnungen der AP scheint es sicher, dass Anpassungen erforderlich sein werden, bevor der Vorschlag politische und gesellschaftliche Unterstützung finden kann.

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