Am Freitagmorgen konnte eine schwere Katastrophe in Veldegem (Zedelgem) dank der aufmerksamen Reaktion eines Busfahrers von De Lijn nur knapp vermieden werden.
Ein Linienbus mit etwa zwanzig Kindern an Bord kam aufgrund eines technischen Defekts mitten auf einem Bahnübergang zum Stehen. Während sich ein entgegenkommender Zug schnell näherte, gelang es dem Lokführer, alle Insassen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Der Zug kollidierte schließlich mit dem leeren Bus, wobei das Fahrzeug schwer beschädigt wurde und der Zug teilweise entgleist. Bürgermeisterin Annick Vermeulen spricht von einem „Wunder“, dass es keine Todesfälle gab.
Evakuierung
Der Bus war mit einer Gruppe Schulkinder unterwegs, als das Fahrzeug unerwartet in der Nähe des Bahnübergangs zum Stehen kam. Der Fahrer, dessen Name noch nicht bekannt gegeben wurde, handelte Augenzeugen zufolge sehr schnell. Er befahl dem Bus sofort abzufahren und half den Kindern, an einen sicheren Ort zu gelangen. Nur wenige Sekunden nach der letzten Evakuierung prallte der Zug gegen den stehenden Bus.
„Hier konnte eine Katastrophe vermieden werden“, sagte Bürgermeisterin Annick Vermeulen. „Der Fahrer verdient jedes Lob. Durch sein entschlossenes Handeln hat er eine Tragödie verhindert.“ Die Kinder, die geschockt, aber unverletzt waren, wurden in ein nahegelegenes Gebäude gebracht, wo sie von Rettungskräften und Schulpersonal beruhigt wurden.
Zug entgleist
Der Zug, der in Richtung Brügge fuhr, beförderte zum Zeitpunkt der Kollision etwa zwanzig Passagiere. Durch den Aufprall wurde die Vorderradachse des Zuges entgleist. „Unter den Zugpassagieren gab es ein oder zwei leichte Verletzungen“, sagte Bart Crols, Sprecher der NMBS. „Diese Personen wurden vor Ort behandelt und anschließend zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht.“
Heldenhafter Fahrer verhindert Drama an einem Bahnübergang in Veldegem.
Durch die Entgleisung entstanden erhebliche Schäden sowohl am Gleis als auch in der Umgebung. Eine Inspektion der Baustelle ergab, dass größere Reparaturen erforderlich sind, bevor der Zugverkehr wieder aufgenommen werden kann. Die Strecke zwischen Lichtervelde und Brügge bleibt voraussichtlich den ganzen Tag in beide Richtungen gesperrt.
Bahnmanager Infrabel hat nun ein Team von Technikern eingesetzt, um den Schaden zu beheben. „Die Vorderradachse des Zuges ist entgleist und muss zunächst wieder auf die Schienen gebracht werden“, erklärt Thomas Baeken von Infrabel. „Dann wird entschieden, ob der Zug selbstständig weiterfahren kann oder abgeschleppt werden muss. Mittlerweile wird auch die beschädigte Infrastruktur in Angriff genommen, etwa die Absperrungen, das Gleis selbst und die Kabel.“
Um den Fahrgaststrom zu bewältigen, wurden Ersatzbusse eingesetzt. Die Fahrgäste werden mit Taxi-Vans an ihr Ziel gebracht. Die NMBS fordert Reisende auf, mit erheblichen Verspätungen zu rechnen und wenn möglich nach alternativen Routen zu suchen.
Nachsorge
Obwohl der Vorfall gut endete, sind die Auswirkungen nach wie vor erheblich. Sowohl die Kinder als auch ihre Eltern wurden von Rettungsdiensten und Psychologen betreut. Der Bürgermeister kündigte an, dass der Vorfall umfassend ausgewertet werde. „Es muss untersucht werden, wie das passieren konnte“, sagte Vermeulen eine erste Reaktion im Nieuwsblad. „Wir müssen auch darüber nachdenken, wie wir solche Situationen in Zukunft verhindern können.“ De Lijn hat außerdem angekündigt, eine interne Untersuchung zur Ursache des Busdefekts durchzuführen. „Die Sicherheit unserer Passagiere hat für uns oberste Priorität“, sagte ein Sprecher.