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Der Start der neuen ÖPNV-Konzession in Südholland Nord durch Qbuzz verlief geradezu chaotisch.

Reisende beschweren sich über Verspätungen, Annullierungen und den Einsatz veralteter Ausrüstung, einschließlich Reisebussen. Die Kritik häuft sich, sowohl über das Contact Center der Provinz als auch in den sozialen Medien. Frederik Zevenbergen, Direktor der Provinz Südholland, reagiert mit scharfen Worten und fordert sofortige Verbesserungen.

Seit dem 15. Dezember ist Qbuzz für den öffentlichen Verkehr im Konzessionsgebiet Südholland-Nord verantwortlich. Die ersten Tage verliefen jedoch alles andere als reibungslos. Nach Angaben von Reisenden wurden Linienfahrten gestrichen und Busse durch Reisebusse ersetzt, die nicht für den täglichen öffentlichen Nahverkehr geeignet sind. „Solche Probleme sind inakzeptabel und verursachen für unsere Reisenden große Unannehmlichkeiten“, betont Zevenbergen. Er bezeichnet das bisherige Serviceniveau als minderwertig.

Kostenlose öffentliche Verkehrsmittel

Qbuzz hat versucht, die anfängliche Kritik abzumildern, indem es bis zum 5. Januar kostenlose öffentliche Verkehrsmittel anbietet. Obwohl diese Maßnahme begrüßt wird, betont Zevenbergen, dass es sich lediglich um eine provisorische Lösung eines baulichen Problems handele. „Reisende verdienen einen zuverlässigen öffentlichen Nahverkehr und keinen vorübergehenden Ersatz“, sagt Zevenbergen.

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Qbuzz
Foto: © Pitane Blue – Träger Qbuzz

Einer der am meisten diskutierten Punkte ist der Einsatz einer komplett emissionsfreien Busflotte, wie Qbuzz ursprünglich zu Beginn der Konzession versprochen hatte. Allerdings haben Lieferschwierigkeiten beim Bushersteller Iveco zu Verzögerungen bei dieser Flotte geführt. Als Überbrückung hat Qbuzz mittlerweile vierzig alte Busse vom bisherigen Konzessionär gekauft, was aber auch als Notmaßnahme gewertet wird. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber nichts weiter. Qbuzz hat eine emissionsfreie Flotte versprochen und ich werde daran festhalten“, betont Zevenbergen.

Maßnahmen

Die Situation bleibt bestehen gestreckt. Zevenbergen warnt davor, dass die Provinz entsprechende Maßnahmen ergreifen werde, wenn es Qbuzz nicht schnell gelinge, die versprochenen Verbesserungen umzusetzen. „Ich verfolge die Situation genau. Wenn es keine signifikante Verbesserung gibt, werden wir eingreifen“, sagt er. Was genau diese Maßnahmen beinhalten, bleibt unklar, doch der Ton des Abgeordneten lässt wenig Raum für Interpretationen.

Qbuzz hat nun angekündigt, intensiv an Lösungen zu arbeiten. Die Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Busse und die Anlaufschwierigkeiten sind anerkannt. Doch das Vertrauen der Reisenden, aber auch der Provinz, scheint einen großen Einbruch erlitten zu haben. Der Erfolg der Konzession wird maßgeblich davon abhängen, wie schnell es Qbuzz gelingt, die versprochenen Verbesserungen umzusetzen.

Vorerst bleibt der öffentliche Nahverkehr in Südholland-Nord ein Ärgernis für Reisende. Im Hinblick auf eine nachhaltige und verlässliche Zukunft liegt die Aufgabe von Qbuzz darin, schnell Abhilfe zu schaffen und das Vertrauen sowohl der Provinz als auch der Reisenden wiederherzustellen.

Frederik Zevenbergen ist Mitglied des Board of Provincial Executive (der Provinzregierung). Zuvor war er Ratsmitglied in Leiden und Mitglied des Parlaments. Er war als Generaldirektor der Dutch Medicines Verification Organization (NMVO) und in verschiedenen Positionen bei Titeln von De Persgroep wie Tweakers tätig.

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