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Das Genter Taxiunternehmen V-Tax, das größte in Ostflandern, hat fast seine gesamte Flotte von 40 Fahrzeugen durch Elektroautos ersetzt.

Dieser Wechsel ist vor allem auf die strengen Umweltmaßnahmen der Stadt Gent zurückzuführen, die kürzlich nur noch Parkplätze für Elektrotaxis zugeteilt hat. Damit nimmt die Stadt eine Vorreiterrolle bei der Ökologisierung des Stadtverkehrs ein und V-Tax reagiert darauf mit einer nachhaltigeren Gestaltung ihrer Flotte.

Laut Manager Ludwig de Brabander war die Umstellung auf Elektrotaxis keine leichte Entscheidung. „Es war eine teure Investition“, gesteht er am vergangenen Montag gegenüber Kollegen von VRT-NWS. Trotz der hohen Kosten betont der Brabander, dass sich am Service für den Kunden nichts ändern werde. „Die Kunden werden das nicht bemerken. „Es ist eine notwendige Initiative, um nicht nur die Vorschriften einzuhalten, sondern auch zu einer saubereren Stadt beizutragen“, fügte er hinzu.

Die Stadt Gent ergreift seit einiger Zeit Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität. Beispiele dafür sind die Einführung von Umweltzonen und die Pflicht zur Nutzung von Elektrotaxis. Diese Regeln sind Teil eines umfassenderen Plans zur drastischen Reduzierung der CO2-Emissionen in der Stadt. V-Tax, seit 1950 ein etablierter Name in der Region, unternimmt einen wichtigen Schritt zur Modernisierung seiner Dienstleistungen.

Kundenrabatt als Extra-Service

Zudem funktioniert die Ökologisierung des Fuhrparks V-Steuer Lybaert zu einem zusätzlichen Service für Kunden. Ab Ende Januar will das Unternehmen ein System einführen, das es Kunden ermöglicht, bei der Buchung einer Fahrt im Voraus einen Rabatt von bis zu 20 % zu erhalten. Diese Reservierungen müssen mindestens 24 Stunden im Voraus erfolgen. De Brabander sieht darin nicht nur einen Anreiz, den Einsatz von Taxis weiter zu fördern, sondern auch eine Möglichkeit, effizienter zu arbeiten. „Durch rechtzeitige Reservierungen können wir unsere Planung optimieren und unsere Kunden noch besser bedienen“, erklärt er.

Die neue Initiative wird als Win-Win-Situation gesehen: Kunden profitieren von niedrigeren Sätzen, während die V-Tax für eine bessere Verteilung der Fahrten über den Tag sorgen kann. Dies kann auch dazu beitragen, Verkehrsstaus und unnötiges Taxifahren in der Stadt zu reduzieren.

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V-Steuer
Foto: © Pitane Blue - V-Tax Gent

Das legendäre Genter Taxiunternehmen V-Tax, das kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von André Martens gegründet wurde, wurde Anfang 2024 geschlossen bankrott erklärt. Diese Entscheidung wurde im August 2024 vom Genter Unternehmensgericht getroffen. Die Nachricht markiert ein schmerzhaftes Kapitel in der Geschichte des ältesten und größten Taxiunternehmens der Stadt, das einst ein Symbol für Innovation und Zuverlässigkeit war.

Der Name V-Tax, eine Anspielung auf die ursprünglichen Volkswagen-Taxis, mit denen das Unternehmen seine Aktivitäten begann, war jahrzehntelang ein Synonym für hochwertige Dienstleistungen in Gent. Doch die Herausforderungen der Neuzeit, darunter die Folgen der Corona-Pandemie, der Aufstieg von Taxi-Apps wie Uber und Bolt sowie strengere Umweltauflagen, erwiesen sich letztlich als zu viel für das Unternehmen.

Konsequenzen für die Mitarbeiter 

Der Konkurs von V-Tax hatte erhebliche Folgen für die rund 100 Mitarbeiter des Unternehmens, darunter 92 Fahrer und 8 Angestellte. Die Gewerkschaften hofften auf einen Neustart, doch nur ein Teil der Beschäftigten konnte ihren Arbeitsplatz behalten. Das Abschleppunternehmen Lybaert übernahm das angeschlagene Unternehmen, beschloss jedoch, nur 56 Mitarbeiter zu behalten. Dadurch verloren 44 Personen ihren Arbeitsplatz.

Neben den persönlichen Folgen hatte die Insolvenz auch praktische Auswirkungen. Das Taxizentrum von V-Tax ist von Wiedauwkaai zum Lybaert-Standort an der Vliegschiklaan in Gent umgezogen. Obwohl die Übernahme für eine gewisse Kontinuität sorgt, ist klar, dass sich das Unternehmen an einen deutlich veränderten Taxisektor anpassen musste.

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