Pitane-Bild

Das Parken in einer überdachten Garage oder Tiefgarage wird fast immer pro angefangene Stunde statt pro Minute berechnet.

Dies ist eine bewusste Entscheidung, wie Peter Lamens, Vorstandsmitglied des belgischen Parkverbandes, im Podcast erklärt Mann mach dir keine Sorgen des Verbraucherprogramms WinWin auf Radio 2. Obwohl die Minutenabrechnung gerechter zu sein scheint, scheint sie in der Praxis für große Verwirrung unter den Parkgästen zu sorgen.

verwirrend

Einige Parkhäuser haben in der Vergangenheit mit einem System experimentiert, bei dem Parker pro Minute bezahlen. Dies schien eine faire Lösung zu sein, führte jedoch tatsächlich zu mehr Beschwerden. Ein markantes Beispiel hierfür ist der große Parkplatz unter dem Ladeuzeplein in Leuven. Der Betreiber führte einen Minutentarif ein, was zu Verwirrung bei den Kunden führte. Viele Menschen wussten nicht genau, wie viel sie letztendlich zahlen mussten. Laut Lamens führte dies innerhalb weniger Monate zur Rückkehr eines festen Stundensatzes.

„Die Menschen wollen Klarheit darüber, was sie verloren haben“, sagt Lamens. „Wenn sie beim Einfahren sehen, dass eine Stunde zum Beispiel vier Euro kostet, wissen sie, was sie erwartet. Bei Minutentarifen muss man ständig aufladen, und das führt zu Frustration.“

Preise

Der Preis eines Stellplatzes lässt sich nicht einfach festlegen. Lamens erklärt, dass es zwei Arten von Parkhäusern gibt: private Unternehmen und von einer Gemeinde oder Stadt verwaltete Parkplätze.

Bei Gewerbeparkplätzen, bei denen Unternehmen selbst in den Bau und die Bewirtschaftung investiert haben, legen die Betreiber die Tarife fest. Dies betrifft häufig Werkstätten in belebten Zentren oder Einkaufsstraßen. Für Parkplätze im Eigentum von Kommunen oder Städten, beispielsweise auf einem Marktplatz oder am Stadtrand, werden die Preise in Absprache mit der Kommunalverwaltung festgelegt. Dies geschieht in der Regel mit dem Ziel, Autos aus dem Straßenbild fernzuhalten, indem Tiefgaragen attraktiver gestaltet werden.

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Obwohl die Preise an der Einfahrt zu den Parkplätzen transparent angezeigt werden, bleibt die Wahrnehmung von Fairness ein Diskussionspunkt. Chaima Saysay, eine der Moderatoren von Mann mach dir keine SorgenEr glaubt, dass das System nicht immer fair ist. „Man bezahlt eine volle Stunde, auch wenn man nur fünf Minuten zu spät kommt. Warum kann das nicht einfach pro Minute geschehen, wie mit einer Parkuhr auf der Straße?“ sie wundert sich.

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Foto: Pitane Blue – Parkplatz am Boulevard in Scheveningen

Xavier Taveirne und Chaima Saysay teilen im Podcast „Menschen nerven dich nicht“ ihre Verbraucherverärgerungen. Sie tun dies jede Woche zusammen mit einem berühmten Gast. Sie suchen nach Erklärungen und Lösungen und das ist eine „WinWin“. Möchten Sie Ihren eigenen Ärger teilen? E-Mail an winwin@radio2.be.

Laut Lamens kommt es dabei nicht nur auf die Klarheit, sondern auch auf die wirtschaftliche Umsetzbarkeit an. „Ein Parkhaus ist ein Gewerbebetrieb. Es muss Gewinn erwirtschaften, es entstehen aber auch hohe Kosten. Berücksichtigen Sie den Bau, die Wartung von Absperrungen und Aufzügen, die Reinigung, den Strom und die Versicherung.“ Diese Kosten sind in den Preisen enthalten.

Eine mögliche Lösung für mehr Transparenz könnte ein vierteljährliches Tarifsystem sein, wie es in einigen Ländern angewendet wird. Allerdings bleibt die Berechnung pro angefangener Stunde in Belgien der Standard, da die Kommunikation mit den Kunden einfacher ist. Sobald ein Autofahrer das Parkhaus betritt, stimmt er den veröffentlichten Tarifen stillschweigend zu.

Lamens betont, dass es für die Betreiber wichtig sei, die Tarife klar zu kommunizieren. „Deshalb sind die Preise am Eingang immer deutlich sichtbar. Die Leute müssen wissen, wo sie stehen, bevor sie parken.“

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toekomst

Die Forderung nach mehr Transparenz bei den Parkgebühren bleibt ein Diskussionsthema, insbesondere in städtischen Gebieten, wo die Kosten oft höher sind. Obwohl Minutenparken auf dem Papier gerechter erscheint, ist es in der Praxis noch nicht benutzerfreundlich genug. Lamens schließt mit der Feststellung, dass die Balance zwischen Einfachheit und Fairness schwer zu finden sei, der Stundensatz jedoch vorerst die praktischste Option bleibe.

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