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Ab 2030 zahlen Autofahrer die Kfz-Steuer nach gefahrenen Kilometern.

Der Koalitionsvertrag des Kabinetts Rutte IV sieht vor, dass die bisherige Kfz-Steuer von einer Besitzsteuer auf eine Nutzungssteuer umgestellt wird. Diese Woche gaben Staatssekretär Marnix van Rij und Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft Mark Harbers Einblick in die Studie zu den drei Lösungen zur Kilometerregistrierung Paying to Use (BnG).

Dazu gehört der Aufbau auf bestehenden Messsystemen und Registrierung, ggf. mit zusätzlichen Registrierungsmomenten oder einem Gerät im Auto, das den Kilometerstand des Autos ohne GPS registriert (Gerät ist mit Kilometerstand verbunden und speichert Daten separat). Als letzte Option wurde eine Variante eines Geräts im Auto in Betracht gezogen, das die gefahrenen Kilometer selbstständig auf Basis von GPS misst, aufzeichnet und mitteilt.

Empfehlung

Das Forschungskonsortium empfiehlt, Folgeforschungen durchzuführen, um verschiedene mögliche Maßnahmen unter der erstgenannten Lösungsrichtung weiter auszuarbeiten und ein detaillierteres Bild des potenziellen Betrugsverhaltens pro Risikogruppe zu entwickeln, um innerhalb dieser Lösungsrichtung ein zielgerichtetes Maßnahmenpaket zu entwickeln der Bereich der Kontrolle, Überwachung und Durchsetzung erfolgt. Das Kabinett hat beschlossen, diese Folgestudie Anfang 2023 durchführen zu lassen, auf deren Grundlage über eine Hauptlösungsrichtung für die Erfassung der gefahrenen Kilometer innerhalb der BnG entschieden wird. Das Haus wird darüber später in diesem Frühjahr informiert.

Forschung

Auf Anfrage des Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft (IenW) und des Finanzministeriums hat Motivaction BV Forschung unter Bürgern für das Pay-as-you-go-Projekt (BNG) durchgeführt. Im ersten Rahmenschreiben wurde festgehalten, dass bei den Vorbereitungen für BnG auf eine enge Einbindung der Bürgerinnen und Bürger besonderes Augenmerk gelegt wird. Motivaction wurde von den Ministerien für Finanzen und Infrastruktur sowie Wasserwirtschaft beauftragt, die Einstellungen und Präferenzen der Bürger gegenüber BnG zu erforschen.

Die erste Reaktion der Niederländer ist positiv: Bezahlen nach Nutzung erscheint logischer und damit gerechter, weil der Nutzer zahlt. Weitere Überlegungen lassen starke Zweifel an der Fairness und Wirksamkeit des Umlageverfahrens aufkommen. Diese Zweifel scheinen mit dem Misstrauen gegenüber der Regierung und der wachsenden Ungleichheit zusammenzuhängen.

Die automatische Registrierung ist für eine Regierung, die den Bürgern vertraut, am wenigsten geeignet

Die erste Reaktion auf THG ist positiv, sowohl im qualitativen als auch im quantitativen Teil. Quantitativ steht die Hälfte (50 %) der Niederländer BNG positiv gegenüber. Diese Einstellung verschlechtert sich, wenn sie während der Recherche mehr Informationen über die Pläne erhalten und die Möglichkeit haben, darüber nachzudenken. Dies wird sowohl aus den Antworten während der Fokusgruppen als auch aus der Online-Befragung deutlich. Zwischen der durchschnittlichen Bewertung zu Beginn und der am Ende des Fragebogens besteht ein signifikanter Unterschied.

„Das erscheint mir auf den ersten Blick fairer, weil man bezahlt, wie viel man tatsächlich fährt. Das klingt für mich sehr logisch.“

Das Prinzip, dass der Nutzer zahlt, finden die Befragten logischer und fairer als die jetzige Situation. Wer kaum fährt, muss weniger zahlen. Die spontane Resonanz fällt daher einigermaßen positiv aus. Obwohl die ersten Reaktionen positiv waren, warf die Idee von BNG in der Folge viele Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der Kosten für die Bürger und der Machbarkeit. Die Hintergründe und Regelungen rund um BNG, wie dies in der Praxis aussehen wird und wie die Regeln aussehen würden, werden von den Teilnehmern als sehr kompliziert empfunden und daher für die Menschen schwierig, die Inhalte tatsächlich zu verstehen. 

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