Drucken Freundlich, PDF & Email
Pitane-Bild

In einer scharfen Stellungnahme verurteilte der Politiker Bart Groothuis (VVD) die jüngsten Entscheidungen öffentlicher Verkehrsunternehmen wie De Lijn, Aufträge an den chinesischen Bushersteller BYD zu vergeben.

Groothuis, bekannt für seinen kritischen Blick auf internationale Handelsbeziehungen und Sicherheitspolitik, betont die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen gegen das, was er als unlauteren Wettbewerb und potenzielle Bedrohungen der nationalen Sicherheit und der Rechte an geistigem Eigentum ansieht.

Beschaffungspolitik

Groothuis, der sich aktiv für die Identifizierung von Ungleichheiten in internationalen Handelspraktiken einsetzt, weist auf die Diskrepanz zwischen der Behandlung verschiedener Länder innerhalb der europäischen Beschaffungspolitik hin. Problematisch findet er, dass die europäische Gesetzgebung nicht speziell auf Länder wie China abzielt, das seiner Meinung nach einen völlig anderen Ansatz verfolgt als beispielsweise europäische Länder. Der Politiker kritisiert den generischen Ansatz der aktuellen Gesetzgebung, der nicht zwischen Ländern mit unterschiedlichen Absichten und Praktiken unterscheidet.

Die Bedenken von Groothuis erstrecken sich darüber hinaus auf die Sicherheitsrisiken, die mit der Beteiligung chinesischer Unternehmen an der europäischen Infrastruktur verbunden sind. Er betont, dass China zusammen mit mehreren anderen Ländern wie Russland, Iran und Nordkorea aktive Spionageprogramme unterhält und versucht, geistiges Eigentum zu stehlen. Dies erfordert seiner Meinung nach einen spezifischeren Ansatz, als die aktuelle allgemeine Gesetzgebung vorsieht.

Groothuis‘ Argumente berühren auch die breitere Diskussion über das Gleichgewicht zwischen Handelsinteressen und nationaler Sicherheit. Als mögliche Erklärung für die Zurückhaltung gegenüber strengen Maßnahmen gegenüber China nennt der Politiker die bedeutenden Handelsbeziehungen zwischen europäischen Ländern und China, etwa deutsche Exporte in Höhe von 96 Milliarden Euro pro Jahr. Er weist darauf hin, dass wirtschaftliche Interessen manchmal Vorrang vor Sicherheitsbedenken haben, was zu Maßnahmen führt, die keinen wirksamen Schutz vor den besonderen Herausforderungen bieten, die einige Länder mit sich bringen.

(Text geht unter dem Foto weiter)
Bart Groothuis
Foto: © Pitane Blue - Bart Groothuis (VVD)

Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen in Brüssel, die oft einen Hintergrund als Premierminister, Minister oder Staatssekretär haben, insbesondere aus osteuropäischen Ländern, betont Groothuis, dass die Niederlande einen anderen Ansatz für ihre Vertretung in Europa verfolgen. „In den Niederlanden haben wir eine ganz andere Tradition im Umgang mit Europa. Hierher schicken sie jemanden wie mich“, scherzt er bei einem Treffen in Brüssel mit einer Delegation von Eindhoven Brainport.

Europa steht an einem entscheidenden Scheideweg, an dem der zukünftige Wohlstand des Kontinents zunehmend von der Fähigkeit abhängt, seine Industrien zu erhalten und weiterzuentwickeln. Dies ist die feste Überzeugung von Bart Groothuis, Mitglied des VVD, der mit seiner umfangreichen Erfahrung in Brüssel und Straßburg die Nuancen der europäischen Politik versteht und weiß, wie man niederländische Interessen geschickt durch die komplexe Landschaft europäischer Institutionen navigiert.

Lesen Sie auch  Straßen voller Protest: Das Kabinett untersucht die Grenzen des Demonstrationsrechts

Internet-Sicherheit

Groothuis verfügt über einen Hintergrund, der ihn in einzigartiger Weise für die Beurteilung der digitalen und industriellen Herausforderungen des Kontinents geeignet macht, und betont die wesentliche Rolle, die Cybersicherheit beim Schutz des europäischen Wohlstands spielt. Seine Erkenntnisse basieren nicht nur auf theoretischem Wissen, sondern auch auf der Realität der aktuellen Bedrohungslandschaft, die Europa und seine lebenswichtige Infrastruktur heimsucht.

Die Europäische Union mit ihrer reichen Geschichte bei der Förderung von Handel, kulturellem Austausch und politischer Zusammenarbeit steht nun vor einer beispiellosen Herausforderung: dem Schutz ihrer kritischen Infrastruktur vor Cyberangriffen. Diese digitalen Bedrohungen, die oft mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, haben das Potenzial, die physische Welt, in der wir leben, ernsthaft zu stören. Groothuis betont, dass trotz erheblicher Bemühungen im Bereich der Cybersicherheit, insbesondere im IT-Sektor, der Schutz betrieblicher Systeme – wie Energie, Gas, Strom und Wasser – immer noch anfällig ist.

(Text geht unter dem Foto weiter)
Bart Groothuis (VVD)
Foto: © Pitane Blue - Bart Groothuis (VVD)

Die Dynamik zwischen nationaler Politik und europäischer Entscheidungsfindung bleibt ein interessantes Diskussionsthema in der politischen Arena der Niederlande. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist eine Aussage, die kürzlich in den Fluren des Binnenhofs die Runde machte: „In Den Haag gibt es ein eisernes politisches Gesetz, und es heißt … Alles, was gut läuft, tut Den Haag. Alles, was geht.“ falsch, stimmt Brüssel?“

Auf die Frage nach einer Zahl zur Einschätzung des aktuellen Stands der Cybersicherheit in Europa gibt Groothuis eine vorsichtige 6,5. Diese Zahl spiegelt eine Situation wider, in der erhebliche Fortschritte erzielt wurden, in der jedoch auch anerkannt wird, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. „Es gibt viel Aufregung über Cybersicherheit“, erklärt er, „besonders im IT-Bereich, aber auch unsere tatsächlichen Lebenssysteme … sind durch Cyberkriminalität ernsthaft bedroht.“

Lesen Sie auch  Gefahr im Straßenverkehr: ILT greift in den Transport gefährlicher Stoffe ein

Passie

Bart Groothuis, ein ehemaliger Student der Geschichte und Wirtschaftswissenschaften mit einer starken Leidenschaft für Computer und Technologie, hat sich zu einem wichtigen Akteur auf der europäischen politischen Bühne entwickelt, insbesondere in den Bereichen Cybersicherheit, digitale Transformation, Verteidigung, Geopolitik und Technologie. Seine Liebe zu Computern ist nicht erst aus jüngerer Zeit; es geht auf seine Studienzeit zurück. „Ich habe die Computer in meinem Studentenwohnheim selbst gebaut. Ich habe Netzwerke aufgebaut. Ich habe in einem Computerladen gearbeitet. Mein ganzes Leben lang habe ich mich nur mit Computern beschäftigt. Das ist die Liebe zu Computern. Das bedeutet aber nicht, dass man sich mit Computern auskennt und automatisch ein guter Politiker ist“, reflektiert Groothuis seinen einzigartigen Weg in die Politik.

(Text geht unter dem Foto weiter)
Berlaymont Brüssel
Foto: © Pitane Blue - Berlaymont Brüssel
ABONNEMENT
Zum Thema passende Artikel:
App-Stores