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Pitane-Bild

Trotz der Übernahme besteht auch die bittere Realität, dass rund 1.500 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden.

Die jüngste Übernahmevereinbarung zwischen VDL Groep und Schmitz Cargobull für die Aktivitäten des belgischen Bus- und Anhängerherstellers Van Hool markiert ein neues Kapitel in der europäischen Transportbranche. Diese Vereinbarung sorgt nicht nur für einen Neustart des belgischen Busbauers, sondern auch für eine strategische Neuausrichtung der Branche. Die Übernahme, die vor dem Hintergrund des starken Interesses und der Angebote verschiedener Parteien stattfand, unterstreicht den Wert der Expertise von Van Hool und das Zukunftspotenzial seiner Bus- und Anhängersparten.

Der Eindhovener Konzern VDL Groep, bekannt für seine Kompetenz in der High-Tech-Fertigung, hat die Busaktivitäten von Van Hool übernommen, während Schmitz Cargobull, ein führendes deutsches Unternehmen in der Anhängerproduktion, für die Anhängersparte verantwortlich ist. Der Wettbewerb um die Übernahme war hart. Der späte Gegenbieter war der flämische Unternehmer Guido Dumarey, der versprach, durch die Übernahme des Busgeschäfts mehr Arbeitsplätze in Belgien zu erhalten. Dumarey forderte Unterstützung vom amerikanischen Vertreiber der Van-Hool-Reisebusse. Darüber hinaus war CIM Capital ein ernsthafter Kandidat für die Anhängersparte.

Die Reaktionen auf den Übernahmevertrag sind gemischt. Die Gewerkschaften äußern ihre Enttäuschung und Besorgnis über den Verlust von Arbeitsplätzen, eine Stimmung, die unter den Mitarbeitern von Van Hool weit verbreitet ist. Die christliche Gewerkschaft ACV spricht von großen Auswirkungen und Enttäuschungen durch die Insolvenz von Van Hool, obwohl sie erleichtert ist, dass die Zeit der Unsicherheit vorbei ist. Die sozialistische Gewerkschaft ABVV teilt diese Ansichten und weist auf die bittere Realität hin, dass rund 1.500 Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren.

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Van Hool
Foto: © Pitane Blue - Van Hool

Die lokalen Behörden, vertreten durch Rik Verwaest, Bürgermeister von Lier, äußerten sich vorsichtig positiv. Der Fokus liegt nun auf der zukünftigen Entwicklung des Industriegebiets, in dem Van Hool ansässig war, mit dem Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze pro Quadratmeter zu schaffen.

Diese Akquisition verdeutlicht die Herausforderungen und Chancen in der europäischen Transportbranche, in der Konsolidierung und Innovation Hand in Hand gehen. Die Beteiligung von VDL und Schmitz Cargobull verspricht eine neue Ära für die Aktivitäten von Van Hool mit Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Die Übernahme unterstreicht auch die Bedeutung industrieller Synergien im globalisierten Markt, wobei der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, technologischem Fortschritt und Arbeitsplatzerhalt liegt.

Die Übergangsphase wird für die zukünftige Ausrichtung der übernommenen Geschäftsbereiche von entscheidender Bedeutung sein und die Anliegen der Mitarbeiter und der lokalen Gemeinschaften berücksichtigen. Die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die Sicherung der Innovationskraft des europäischen Verkehrssektors bleiben eine Priorität.

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