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Was letztendlich die Absicht war, eine Pressekonferenz abzuhalten, ist nicht ganz klar. Lediglich die Veranstaltungsbranche, Nachtclubs und Diskotheken, die noch auf die Erlaubnis zur Eröffnung warten, bleiben in der Haagsche im Wartezimmer sitzen. Die ermutigenden Worte von Premierminister Mark Rutte und Minister Hugo de Jong nützen diesem Sektor derzeit nichts. Es ist fast sechs Monate her, seit das Coronavirus die Niederlande in eine Krise gestürzt hat Für Diskotheken und Nachtclubs werde es keinen neuen Termin geben, betont Rutte, da sich diese Orte im Ausland als Infektionsherde erwiesen hätten.

ein Kompliment an uns alle

„Ein Kompliment an uns alle“, sagte Premierminister Rutte. „Denn für die meisten Menschen sind die Regeln die Grundlage.“ Wir alle halten uns vorerst noch an alle Grundregeln. Da es in den Niederlanden inzwischen einigermaßen gut läuft, ändert das Kabinett seinen Kurs nicht. Das Kabinett räumt ein, dass die allgemeinen Maßnahmen in den ersten Monaten zu Schäden geführt hätten, beharrt aber darauf, dass sie damals notwendig gewesen seien.

Lage des Grapperhauses

An der Glaubwürdigkeit seines Justizministers bestehe laut Rutte kein Zweifel. Auch Politiker sind Menschen und machen Fehler, die sie zugeben können. Zwei der vier Kinder von Justizminister Ferd Grapperhaus waren Anfang des Sommers an Corona erkrankt. Das ist lange vor der vieldiskutierten Hochzeit Ende August, bei der die Grapperhaus-Gäste gegen die 1,5-Meter-Regel verstoßen haben. Anschließend überwies er einen symbolischen Betrag von 780 Euro an das Rote Kreuz, doppelt so viel wie ein Corona-Bußgeld. 

„Ich verstehe, dass die Leute Fragen dazu haben, aber dann sage ich ihnen: Einer, niemand ist heilig. Nicht wir, nicht die Menschen im Land. Keine Politiker, niemand. Zweitens: Wenn man einen Fehler macht, ist das auch Führung, man gibt es zu. Er hat. Und das ist mir auch wichtig. In dieser Hinsicht ist er für mich also glaubwürdig. Wir haben das auch auf der Pressekonferenz am Freitag besprochen und das meine ich aufrichtig“, sagte Rutte.

Auch in den kommenden Monaten, solange es keinen Impfstoff gibt, wird es wichtig bleiben, dass wir uns vor dem Virus schützen. Und gleichzeitig unser Leben so normal wie möglich leben. Rutte betont, dass man die ganze Woche hart arbeiten und gleichzeitig versuchen sollte, alle Vereinbarungen so gut wie möglich einzuhalten. Dann gibt es auch noch die Möglichkeit, ins Kino zu gehen. Und auf die Terrasse und in die Gastronomie.

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