Drucken Freundlich, PDF & Email

Tausende Menschen infizierten sich Anfang dieses Jahres in Ischgl, dem Ibiza der Alpen. Das Skigebiet hätte früher seine Pforten schließen müssen, meint die Untersuchungskommission. Die österreichische Untersuchungskommission hat keine Hinweise darauf gefunden, dass der mondäne Skiort Ischgl auf Druck von Hoteliers und Skiliftbesitzern geöffnet blieb. Das Gremium entscheidet nun nach monatelanger Recherche, dass Ischgl aufgrund der epidemiologischen Daten mindestens 4 Tage früher hätte schließen müssen.

Doch alles ging schief, als klar wurde, dass sich Hunderte Touristen in und um Ischgl mit dem Coronavirus infiziert hatten. So kommt die Untersuchungskommission in ihrem 300-seitigen Abschlussbericht zu dem Schluss, dass es auf der Strecke zwischen der österreichischen Regierung und den lokalen Behörden zu schwerwiegenden Eingriffen gekommen sei. Auch der Bürgermeister von Ischgl hat einiges zu erklären, denn dem Bericht zufolge hätte er bewusst einen Tag gewartet, bevor er einen Beschluss der Oberbehörde verbreitete, dass die Skistation die Lifte endgültig schließen müsse.

kriminell

Auch Bundeskanzler Kurz und das Gesundheitsministerium in Wien werden geschlagen. Es fehlte die Kommunikation mit den zuständigen Behörden in der Region. Aufgrund dieses Vorfalls sind Gerichtsverfahren gegen die österreichischen Behörden anhängig, die von Wintersportlern aus verschiedenen Ländern angestrengt wurden. Hunderte Niederländer haben sich der Sache angeschlossen. Nach Ansicht des Ausschusses kann strafrechtlich nur der Bürgermeister von Ischgl zur Verantwortung gezogen werden. Bereits am Mittwoch wurde er vom Regionaldirektor angewiesen, die Skilifte stillzulegen. Laut Gesetz sollte er das so schnell wie möglich tun, aber dazu kam es erst später.

Lesen Sie auch: Das Skigebiet Ischgl ist nach der obligatorischen Quarantäne wieder geöffnet

Skigebiet Ischgl
Après-Ski Ischgl