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Das BOCWA und die BOVAG schlagen im Namen der Werkstätten Alarm wegen der stark steigenden Kosten für die Werkstätten, in deren Folge sie Karosseriearbeiten nicht mehr fachgerecht und sicher durchführen können. Es sei denn, diese erhöhten Kosten werden vom Kunden kompensiert. Anfang dieses Jahres lieferte eine von FOCWA und BOVAG in Auftrag gegebene Studie Einblicke in die großen Auswirkungen gestiegener Energiekosten auf die Nichtlebensbranche. Viele Kunden haben sich in der Folge dazu entschieden, den Werkstätten bei laufenden Verträgen für jeden abgeschlossenen Auftrag einen Energiezuschlag zu gewähren. Nun zeigt sich, dass die Energiepreise in den vergangenen zwei Monaten nochmals kräftig gestiegen sind, um weitere 70 Prozent.
 
Auch andere Kosten steigen stark an
Der aktuelle Tarifvertrag sieht eine Lohnerhöhung um 2,75 Prozent im Jahr 2022 und 3,25 Prozent im Jahr 2023 vor, zusätzlich zu einigen Fixleistungen an die Mitarbeiter ab Juli 2022. Zudem führt der aktuelle Personalmangel dazu, dass viele Unternehmen gezwungen sind, deutlich darüber zu zahlen der Tarifvertrag, um Mitarbeiter zu halten oder einzustellen. Ansonsten wird hervorragend ausgebildetes Schadenpersonal von anderen (technischen) Branchen abgekauft. Die stark gestiegenen Treibstoffkosten führen dazu, dass oft angebotene Serviceleistungen wie Ersatztransporte und ein Abhol- und Lieferservice zu einem zunehmenden Kostenblock werden.

Unter anderem aufgrund von Corona und dem Krieg in der Ukraine kommt es zu einem Teilemangel, was dazu führt, dass Fahrzeuge länger in der Werkstatt bleiben müssen und daher nicht effizient repariert werden können. Zudem sind Rohstoffe und Komponenten durch die genannten Krisen oft teurer geworden. Aufgrund der Zunahme von EV-Fahrzeugen und Autos mit ADAS (aktive Fahrerassistenzsysteme) ist mehr Wissen und Know-how erforderlich, um Schadensreparaturen ordnungsgemäß durchführen zu können. Zu diesem Zweck investieren Werkstätten zunehmend in die Mitarbeiterschulung. Das kostet Arbeitszeit und zusätzliches Geld.

Alle Nichtlebensbranchen betroffen
Diese Entwicklungen haben große Auswirkungen auf alle Bereiche der Karosserieinstandsetzungsindustrie. Betroffen sind neben Karosseriewerkstätten auch Caravan- und Wohnmobil-Karosseriebetriebe, Autoglas-Reparaturbetriebe und Lkw-Karosseriebetriebe.

Zurücksetzen erforderlich
BOVAG und BOVAG fordern alle Parteien auf, 25 Jahre alte Paradigmen über Bord zu werfen und an einer Neuregelung der Vereinbarungen zwischen Schadenbeseitigern und Kunden mitzuwirken. Denn die Nichtlebensbranche wurde von den verschiedenen Krisen hart getroffen. Dies erfordert einen anderen Blick auf die Verträge der Zukunft, mit mehr Flexibilität und, wo möglich, mehr Platz innerhalb der aktuellen Verträge. Kurz gesagt, ein Reset der Vereinbarungen in der Branche. Es versteht sich von selbst, dass es letztendlich Sache des Unternehmers selbst ist, seine eigene Geschäftspolitik zu bestimmen und entsprechende Vereinbarungen zu treffen. Branchenorganisation.