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Es ist klar, dass ohne eine vollständige Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge das Endziel der CO2-Reduktion im Verkehrssektor nicht erreicht werden kann.

Europäische Wirtschaftsverbände, darunter die International Road Transport Union, warnen vor den Risiken neuer EU-CO2-Regelungen für Lkw. Neben Elektrifizierung und Wasserstoff fordern sie auch die Anerkennung von CO2-neutralen Biokraftstoffen als langfristige Lösung, um den Verkehr in der EU CO2-frei zu machen.

Ein berechtigtes Plädoyer. Es ist klar, dass ohne eine vollständige Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge das Endziel der CO2-Reduktion im Verkehrssektor nicht erreicht werden kann. Aufgrund der hohen Komplexität des Umstiegs auf emissionsfreie Fahrzeuge kommt dieser Übergang jedoch nur langsam in Gang. Dies ist hauptsächlich auf die höheren Kosten, Einschränkungen der Ladeinfrastruktur, erforderliche Ladeplätze, erhebliche Investitionskosten und den begrenzten Platz im Stromnetz zurückzuführen. Deshalb sind neben emissionsfreien Fahrzeugen auch schneller umsetzbare Maßnahmen wie Kraftstoffeinsparung und Biokraftstoffe notwendig, um den CO2-Ausstoß in den nächsten fünf bis zehn Jahren deutlich zu reduzieren.

Biokraftstoffe werden aus Pflanzenmaterialien und Abfällen hergestellt. Technisch ist es möglich, mit 100 Prozent Biosprit zu fahren. In der derzeitigen Praxis ist der verfügbare Gesamtvorrat jedoch zu gering, weshalb diese Biokraftstoffe fossilem Diesel beigemischt werden. Seit 2022 müssen dafür mindestens 17,9 Prozent Biokraftstoffe verwendet werden. Dieser Anteil wird bis 28 auf 2030 Prozent steigen.

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Biokraftstoffe werden aus Pflanzenmaterialien und Abfällen hergestellt.

Der Nachteil der Beimischung besteht nicht nur darin, dass es sich nicht um eine Zero-Emission-Lösung handelt, sondern auch darin, dass alle Arten von Transportkraftfahrzeugen die knappen Biokraftstoffe nutzen, also auch solche Fahrzeuge (wie Pkw und Transporter), für die es gute Zero-Emission-Lösungen gibt Alternativen, nämlich 100 Prozent elektrisch. Dadurch werden die knappen Biokraftstoffe nicht optimal genutzt. Durch die Nutzung des knappen Bestands zu 100 Prozent für Lkw, bei denen der Schritt zu 100 Prozent elektrisch noch Zeit und Mühe kostet, entsteht schnell eine dringend benötigte neue Zero-Emission-Variante für den Transport.

Der Schwerpunkt der niederländischen Null-Emissions-Politik hat sich nun auf Elektro und Wasserstoff verlagert. Höchste Zeit also für eine Anpassung der Politik, bei der auch 100 Prozent CO2-neutraler Kraftstoff als Teil des langfristigen Ansatzes zur CO2-freien Gestaltung des Verkehrs anerkannt wird. Es sei angebracht, die Vermischung für den Einsatz in Transportern und Pkw einzustellen, weil es mit dem elektrischen Fahren bereits bessere Alternativen gebe, sagt Machiel Bode, Branchenspezialist Transport, Logistik und Mobilität, ING Sector Banking.

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