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Während die Liste die Tür zu neuen Beschäftigungsmöglichkeiten öffnet, stellt sie auch die Herausforderungen von Sprachbarrieren und Integration in Frage.

Mit der jüngsten Erweiterung der Liste der Mangelberufe von 22 auf 29 Stellen können Unternehmen Türken, Marokkaner und andere Nicht-EU-Bürger nun leichter nach Flandern locken, um diese Mangelberufe zu beheben. Während diese Entscheidung die Tür zu neuen Beschäftigungsmöglichkeiten öffnet, stellt sie auch die Herausforderungen von Sprachbarrieren und Integration in Frage.

Der Arbeitsminister aktualisiert die Liste der Engpassberufe, mit Stellen, für die ein struktureller Mangel an Arbeitskräften besteht. In diesem Jahr wurde die Liste erheblich erweitert, was ein Zeichen für einen sich verändernden Arbeitsmarkt und die Notwendigkeit sein könnte, den steigenden Anforderungen verschiedener Branchen gerecht zu werden.

Das Unternehmen Mechelen Busse Cannaerts ist ein Beispiel dafür, wie Unternehmen von den neuen Regelungen profitieren können. Nach Angaben des Gazet van Antwerpen verfügt das Unternehmen über: zwei türkische Fahrer nach Belgien um dem Mangel an Busfahrern entgegenzuwirken. Obwohl die neuen Mitarbeiter zunächst mit Google Translate kommunizieren, ist geplant, sie Niederländisch lernen zu lassen.

Im Gegensatz zu den positiven Nachrichten gibt das öffentliche Verkehrsunternehmen De Lijn an, dass es aufgrund von Sprachbarrieren nicht beabsichtigt, Nicht-EU-Bürger einzustellen. „Unsere Fahrer müssen Niederländisch sprechen“, sagt Marco Demerling, Sprecher von De Lijn. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Branchen und Unternehmen zu finden.

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Zuvor hatte die National Grouping of Companies with Taxi and Location Vehicles with Driver (GTL), die Interessenvereinigung der Taxibranche, auf einen wachsenden Mangel an Taxifahrern hingewiesen.

Laut GTL ist die Ursache dafür die Sprachanforderung, die die flämische Regierung den Taxifahrern auferlegt. Die Organisation prognostiziert ein „soziales und wirtschaftliches Blutbad“, wenn 8000 flämische Taxifahrer bis Juli 2024 nicht nachweisen können, dass sie die niederländische Sprache auf B1-Niveau beherrschen.

GTL weist darauf hin dass die hohen Sprachanforderungen, die sowohl für Angestellte als auch für selbständige Fahrer gelten, ein Hindernis für den Zustrom neuer Fahrer in die Branche darstellen. Die Hälfte der aktiven Taxifahrer in Flandern sind Selbstständige, die oft für Plattformen wie Uber und Bolt arbeiten. Außerdem müssen sie eine mündliche und schriftliche Prüfung auf B1-Niveau absolvieren, andernfalls wird ihnen der Führerschein entzogen. GTL ruft Jo Brouns, flämische Wirtschaftsministerin, Lydia Peeters, flämische Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten, und Ben Weyts, flämischer Vizepremierminister, zuständig für Bildung, Sport, Tierschutz und Vlaamse Rand, auf. Sie fordern sie auf, branchenspezifische Sprachanforderungen und Kurse für den Beruf des Taxifahrers zu berücksichtigen.

Engpassliste

Zu den neuen Positionen auf der Liste gehören Bohr- und Rammarbeiter, Kältetechniker und Baukalkulatoren. Interessanterweise wurden bestimmte Positionen, wie zum Beispiel Koch und Installateur für Datenkommunikationsanlagen, von der Liste gestrichen. Dies zeigt, dass es sich bei der Liste um ein dynamisches Instrument handelt, das sich an die sich ändernden Bedürfnisse des Arbeitsmarktes anpasst.

Die umfangreiche Mangelberufsliste kann als zweischneidiges Schwert angesehen werden. Einerseits bietet es Unternehmen ein Instrument zur Bewältigung von Engpässen auf dem Arbeitsmarkt. Andererseits bringt es Herausforderungen wie Sprachbarrieren und Integrationsprobleme mit sich. Die Art und Weise, wie diese Herausforderungen angegangen werden, wird letztlich darüber entscheiden, ob dieser politische Wandel als Erfolg gewertet werden kann.

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