Drucken Freundlich, PDF & Email
Pitane-Bild

Die Finanzierung bleibt ein heikles Thema. Obwohl europäische Fonds wie der Social Climate Fund eine Rolle spielen können, betonte Isabelle Vandoorne von der GD MOVE, dass öffentlich-private Partnerschaften für die zukünftige Entwicklung von Fahrrad-Sharing-Initiativen von wesentlicher Bedeutung sein werden.

Paris und Antwerpen führen die kürzlich von Cycling Industries Europe (CIE) durchgeführte innovative Benchmark-Studie zu Fahrrad-Sharing-Systemen in 148 europäischen Städten an. Gemessen an der Zahl der täglichen Fahrten pro 1.000 Einwohner liegen beide Städte europaweit an der Spitze. Die Studie mit dem Titel „Shared Ambitions“ ist die erste ihrer Art und zeigt, dass in vielen europäischen Städten großes Potenzial für den Ausbau von Fahrrad-Sharing-Systemen besteht.

Das CIE sammelte Daten von Städten, die laut Europäischer Kommission beim Übergang zur städtischen Mobilität führend sind. Dazu gehören 100 Städte, die an der EU-Mission „Klimaneutrale Städte“ teilnehmen, und die 48 größten städtischen Knotenpunkte im Transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-T). Zusammen repräsentieren diese 148 Städte zwei Drittel der Bevölkerung der 400 TEN-V-Städte. Diese Städte erhalten außerdem gezielte Fördermittel der EU und der Mitgliedstaaten zur Verbesserung ihrer Mobilitätssysteme.

Aus der Forschung von CIE zeigt eine große Ungleichheit zwischen Städten, die gut abschneiden, und den sogenannten „Nachzüglern“. Während die Top-19-Städte – Paris, Bordeaux, Antwerpen, Toulouse und Lyon – durchschnittlich 1.000 oder mehr Fahrradfahrten pro 3,3 Einwohner verzeichnen, liegen viele andere Städte weit zurück, was vor allem an der fehlenden Bike-Sharing-Infrastruktur liegt. Rund 1,7 Millionen Stadtbewohner in Europa haben derzeit keinen Zugang zu einem Fahrrad-Sharing-Dienst. Wenn Städte mit niedrigeren Werten jedoch dem Beispiel von Paris und Antwerpen folgen würden, würde dies zu 600 Millionen zusätzlichen Radtouren pro Tag in Europa führen, also rund XNUMX Millionen pro Jahr.

Lesen Sie auch  Politik: Mpact kämpft für die Aufnahme von Mobilitätsrechten in die Verfassung
(Text geht unter dem Foto weiter)
Foto: Pitane Blue – Die Stadt Lille verfügt auch über ein Fahrrad-Sharing-System, bekannt als V'Lille.

Um das Leistungsniveau von Städten wie Paris und Antwerpen zu erreichen, wäre nach Schätzungen des CIE eine zusätzliche Flotte von 200.000 Leihfahrrädern in Europa erforderlich. Damit würde sich die Gesamtzahl der Fahrräder in den untersuchten Städten auf 423.000 erhöhen.

Isabelle Vandoorne van GD MOVE sprach während eines kürzlich von CIE organisierten Webinars über die Notwendigkeit einer Diversifizierung der Finanzierung. Sie betonte, dass sowohl private Investitionen als auch öffentliche Finanzierung erforderlich seien, um das Potenzial des Fahrrad-Sharings voll auszuschöpfen. Obwohl einige Mitgliedstaaten Konjunkturfonds zur Unterstützung von Fahrradprojekten eingesetzt haben, sind öffentlich-private Partnerschaften erforderlich, um Bike-Sharing-Initiativen wirklich auf den Weg zu bringen.

Laut CIE besteht großes Potenzial für die Verbreitung von Fahrrad-Sharing in europäischen Städten. Neben gesundheitlichen Vorteilen und sichereren Straßen für ihre Bewohner können Städte auch eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen erreichen. Wenn andere europäische Städte dem Beispiel der Top-Städte folgen würden, könnten nach Schätzungen der CIE jedes Jahr 250.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.

Zum Thema passende Artikel:
Chiron
Zum Thema passende Artikel: