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Es ist ein kleiner Schritt für die Taxibranche, aber ein großer Schritt für die Inklusion in der Stadt Gent.

Die Stadt Gent hat spezielle Schulungen organisiert, um Taxifahrer besser für die Betreuung von Kunden mit Behinderungen auszurüsten. Sieben lokale Fahrer nahmen freiwillig an dieser Schulung teil, die sowohl theoretische als auch praktische Komponenten umfasste. Der Kurs wurde von Myriam De Schynkel, einer Ergotherapeutin bei AZ Maria Middelares, geleitet.

Die in vielerlei Hinsicht einmalige Schulung beinhaltete praktische Tipps und verschiedene praktische Übungen. Der Schwerpunkt lag auf der Kommunikation mit Passagieren, die möglicherweise bestimmte Einschränkungen haben, wie zum Beispiel Hör- oder Sehprobleme. „Stellen Sie Augenkontakt her und schreiben Sie bei Bedarf Dinge auf Papier. Bedenken Sie auch, dass einige Menschen möglicherweise mehr Zeit benötigen“, rät De Schynkel.

Anschließend erhielten die Teilnehmer von der Stadt nicht nur ein Label zur Kennzeichnung ihrer Fahrzeuge, sondern auch verschiedene Tools, mit denen sie in ihren Taxis das Erlebnis für den Kunden und sich selbst verbessern können. Filip Watteeuw, Stadtrat von Mobility for Green, betonte das übergeordnete Ziel des Programms: „Es geht darum, jedem die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.“ Wir wollen nicht, dass Menschen zurückgelassen werden, weil sie sich einfach nicht so leicht fortbewegen können.“

Hinzu kommt die wirtschaftliche Komponente. Taxiunternehmen, die in solche Schulungen investieren, können eine breitere Kundenbasis ansprechen, darunter auch Menschen, die zuvor möglicherweise zögerlich waren, Taxis zu benutzen. Tatsächlich erreichen solche Initiativen mehrere Ziele gleichzeitig: die Mobilität von Menschen mit Behinderungen zu erhöhen, den Geschäftsbetrieb von Taxiunternehmen zu verbessern und eine integrativere Gemeinschaft zu fördern.

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(Text geht unter dem Foto weiter)
Bildmaterial AVS zur Veranschaulichung – Myriam De Schynkel, Ergotherapeutin bei AZ Maria Middelares

Dieses neue Schulungsprogramm ist nicht nur ein Fortschritt im Hinblick auf Barrierefreiheit, sondern symbolisiert auch einen Wandel im Denken über urbane Mobilität. Indem die Stadt Gent Taxifahrern die Werkzeuge und Kenntnisse an die Hand gibt, die sie benötigen, um Kunden mit Behinderungen zu bedienen, erkennt sie die Bedeutung der Inklusivität im öffentlichen Verkehrsnetz an.

Diese Initiative ist Teil eines umfassenderen Maßnahmenpakets, das die Stadt eingeführt hat, um die Mobilität von Menschen mit Behinderungen zu erleichtern. Gent bietet bereits spezielle Taxigutscheine für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und geringem Einkommen an. Diese Schecks ermöglichen es den Bewohnern, in Gent ein lizenziertes Taxi zu einem ermäßigten Tarif zu nutzen. Das System soll noch benutzerfreundlicher gestaltet werden: Ab 2024 soll die Vergabe dieser Schecks automatisiert erfolgen, so Beigeordnete für Chancengleichheit Astrid De Bruycker.

Es ist klar, dass diese Schulung von der Community und den Medien positiv aufgenommen wurde. Die Stadt hofft, dass dies den Weg für integrativere Maßnahmen und Initiativen in der Zukunft ebnen wird, um die Lebensqualität und Mobilität aller Genter Einwohner zu verbessern.

Mehr zu dieser Initiative: Bericht AVS

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