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Für Mitarbeiter in Fernzügen der Deutschen Bahn (DB) besteht kein erhöhtes COVID19-Risiko. Dies geht aus der ersten Studie einer gemeinsamen Studie von DB Fernverkehr und der Charité Research Organization hervor. Ziel der mehrmonatigen Forschung ist es, wissenschaftlich fundiertes Wissen über den Infektionsprozess in Zügen zu erlangen.

Die zentrale Frage war, ob sich die Situation von Zugführern, die während ihrer Arbeit einer großen Anzahl von Kundenkontakten ausgesetzt sind, von der der Gruppen von Mitarbeitern unterscheidet, die während ihrer Arbeit wenig oder keinen Kontakt zu anderen haben. Von den 1.072 auswertbaren PCR-Tests zum Nachweis akuter Infektionen war nur ein Mitarbeiter positiv. Alle anderen Testergebnisse waren negativ. Bei den 1.064 auswertbaren Blutuntersuchungen auf Antikörper hatten die Zugleiter mit 1,3 Prozent den niedrigsten Wert. Für die anderen Mitarbeitergruppen ohne Kundenkontakt (Fahrer und Wartungspersonal) waren dies 2,7 Prozent. Dies bedeutet: Der Anteil der Zugleiter mit nachgewiesenen SARS-CoV-2-Antikörpern war in der untersuchten Probe im Vergleich zu den anderen Berufsgruppen nicht erhöht.

Martin Seiler, Personalleiter der Deutschen Bahn: „Wir haben jetzt die ersten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Deutschland zu Koronaereignissen in Zügen. Für uns als Arbeitgeber ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter an Bord keinem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, COVID19 zu bekommen. Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen, dass unser Konzept von Schutz und Hygiene wirksam ist. “    

Nach den Analysen der Charité Research Organization (CRO) gibt es keine Hinweise auf eine erhöhte Anzahl von SARS-CoV-2-Antikörpern, was ein Hinweis auf ein möglicherweise erhöhtes Infektionsrisiko für Zugpersonal ist, das in der Regel erheblich längere Zeit in Zügen verbringt als Passagiere in den Zügen.

Berthold Huber, Mitglied des Verwaltungsrates des Personenverkehrs Deutsche Bahn: 'Wir müssen immer noch vorsichtig sein, aber wir müssen uns keine Sorgen machen, mit dem Zug zu reisen. Das Reisen mit dem Zug ist sicher und die Hygiene- und Schutzmaßnahmen, die Bund, Länder und wir als DB gemeinsam ergriffen haben, sind wirksam. “

Mehr als 600 zufällig ausgewählte Zugführer, mehr als 200 Lokführer und mehr als 200 Wartungstechniker bei Fernverkehrsunternehmen in Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und München nahmen vom 29. Juni bis 3. Juli an einer ersten Testphase teil. Basierend auf der ausgewählten Stichprobengröße sind die Testergebnisse repräsentativ für die Bevölkerung der befragten Mitarbeitergruppen. Die Probanden wurden einem PCR-Test von Nasen- und Rachenabstrichen und einem Antikörpertest unterzogen. Beispielsweise wurde sowohl der akute Infektionsstatus registriert als auch überprüft, ob bereits eine Koronainfektion stattgefunden hatte. Darüber hinaus verwendeten die Teilnehmer einen Fragebogen, um unter anderem Informationen über frühere Krankheiten zu erhalten und epidemiologische Befunde abzuleiten. Das Forschungsprojekt wird in drei Phasen durchgeführt. Auf diese Weise können auch zukünftige Änderungen der Kontaminationsrate berücksichtigt werden. Eine zweite Testrunde findet im Oktober statt, eine dritte ist für Februar 2021 geplant.

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Foto oben: Medienportal der Deutschen Bahn

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