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Das Helmonder Unternehmen hinter dem Solarauto hat finanzielle Probleme.

Lightyear 0 wird von Atlas Technologies, einer Tochtergesellschaft der Atlas Technologies Holding, gebaut. Das auf dem Automotive Campus in Helmond ansässige Unternehmen beantragte am Montag beim Kurator die Zahlungseinstellung für diese Tochtergesellschaft. Welcher Bestätigt CEO und Mitbegründer Lex Hoefsloot zum Financieel Dagblad.

Lightyear spricht von einer „strategischen Umstrukturierung“, die notwendig sei, um die Unternehmensvision zu sichern. Lightyear wurde 2016 von Studenten der Technischen Universität Eindhoven gegründet, die 2013, 2015 und 2017 die World Solar Challenge gewonnen haben. Das Unternehmen beschäftigt heute 544 Mitarbeiter und hat bisher in mehreren Investitionsrunden mehr als 200 Millionen Euro eingesammelt.

Lightyear will in Zukunft eine günstigere Variante auf den Markt bringen. Unternehmen und Regierung hatten so viel Vertrauen in den Plan für Solarautos, dass massiv investiert wurde.

Laut Hoefsloot sind die eingeworbenen Investitionen an die Holdinggesellschaft gebunden und es ist noch nicht klar, inwieweit Investoren von der Suspendierung der Tochtergesellschaft betroffen sein werden. Auch die Konsequenzen für Valmet Automotive sind noch unklar. Letzte Woche bestellte die Leasinggesellschaft Arval 10.000 Einheiten des Lightyear 2.

Aufschub

Der am Montag beim Gericht eingereichte Antrag auf Zahlungsaufschub betrifft den Geschäftsbereich Atlas Technologies BV, in dem die Produktion des Lightyear 0 angesiedelt ist. Wenn ein Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gerät und seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, kann eine Zahlungseinstellung beantragt werden. Dies ist eine vorübergehende Lösung, bei der Gläubiger aufgefordert werden, Zahlungen für einen bestimmten Zeitraum aufzuschieben. 

Der Treuhänder wird prüfen, ob es eine Lösung für die Probleme gibt und ob das Unternehmen letztendlich in der Lage ist, die Schulden zu begleichen. Ist dies nicht der Fall, kann das Gericht entscheiden, das Unternehmen für insolvent zu erklären. Lange Rede kurzer Sinn: Lightyear hatte große Pläne und die Umsetzung kostet natürlich Geld. Während einer Investitionsrunde sammelte das Unternehmen 81 Millionen Euro ein, teilweise dank der niederländischen Regierung.

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