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Damit der Straßenverkehr in Zukunft möglichst emissionsfrei gefahren werden kann, müssen entscheidende Voraussetzungen geschaffen werden.

Um Europa bis 2050 emissionsfrei zu machen, haben Lkw-Hersteller angegeben, dass alle Neuverkäufe bis 2040 emissionsfrei sein werden. Der RAI-Verband schließt sich daher der Position von Staatssekretärin Vivianne Heijnen (Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft) an, die kürzlich im Namen der Niederlande der Europäischen Kommission mitgeteilt hat, dass nur neue emissionsfreie Lkw verkauft werden dürfen. Der passende Zeitpunkt dafür ist laut Branche 2040, im Einklang mit früheren Klimaabkommen. In der Praxis ist dies nur realisierbar, wenn auch entscheidende Voraussetzungen wie ausreichende Kapazitäten im Energienetz und eine adäquate Lade- und Tankinfrastruktur gegeben sind.

„Verständigen Sie sich auf einen Standard für die Anzahl der benötigten Schnellladestationen und für die Kapazität, die Energiemanager freigeben müssen. Nur so können die Zero-Emission-Lkw tatsächlich fahren und werden auch tatsächlich gekauft.“

Die Lkw-Industrie ist bereit

Die Industrie ist bereit. Lkw-Hersteller können batterieelektrische und (Plug-in-)Hybrid-Lkw anbieten. Obwohl mittlerweile nur noch rund 340 emissionsfreie (ZE) Lkw unterwegs sind, werden immer mehr Marken und Modelle eingeführt oder befinden sich in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase. Obwohl immer noch 3- bis 5-mal teurer als der (Euro VI) aktuelle Diesel-Lkw, kann die Industrie die ZE-Lkw liefern, daran besteht kein Missverständnis. Aber ein Transporter ist noch nicht unterwegs.

Entscheidende Voraussetzungen sind noch nicht gegeben

Damit der Straßenverkehr in Zukunft möglichst emissionsfrei gefahren werden kann, müssen entscheidende Voraussetzungen geschaffen werden. Neben der Versorgung mit ausreichend Batterie-, (Plug-in-)Hybrid- und Wasserstoff-Lkw muss die Lade- und Betankungsinfrastruktur in Ordnung sein, ausreichend (Öko-)Strom und Wasserstoff verfügbar sein und es muss eine entsprechende staatliche Politik erfolgen, wobei Subventionen und staatliche Zuschüsse angeschafft werden Investitionen zum Beispiel in die Stärkung des Energienetzes und der Lade- und Tankinfrastruktur sind unabdingbar. Alle diese vier Aspekte sind entscheidend.

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Um Europa bis 2050 emissionsfrei zu machen, haben Lkw-Hersteller angegeben, dass alle Neuverkäufe bis 2040 emissionsfrei sein werden.

Ein LKW muss beladen werden können

Allerdings gibt es keine verbindlichen Rechtsvorschriften für die Voraussetzungen. Das gilt für die Industrie. Es gibt Normen und Bußgelder. Wenn Lkw zu viel emittieren, werden die Hersteller bestraft. Die europäische Gesetzgebung zur Lade- und Betankungsinfrastruktur (AFIR) hingegen ist für die Mitgliedsstaaten völlig unverbindlich. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Rechtsvorschriften mit unterschiedlicher Zielgruppe, die jedoch untrennbar miteinander verbunden sind. Das ist undurchführbar. Wenn ein Transporteur nicht ausreichend laden oder tanken kann, von seinem Netzbetreiber eine Absage zur Netzverstärkung für private Ladepunkte erhält und die aktuelle Netzüberlastung über Jahre anhält oder sich verschlimmert, dann wird er einfach keine ZE-Lkw kaufen. Dann verlieren die Hersteller ihre Trucks nicht auf den Pflastersteinen. Die Folge: Hersteller halten sich nicht an die geltenden Emissionsobergrenzen und müssen mit hohen Bußgeldern rechnen.

Setzen Sie deshalb zum Beispiel Standards für Ladetechnik und Infrastruktur

Wenn die Niederlande ihre Ambitionen verwirklichen wollen, müssen sie an allen vier Gliedern genauso hart arbeiten. Immerhin gibt es bereits Netzengpässe, an mehreren Stellen ist bereits kein Platz mehr am Energienetz und die Regierung hinkt hinterher, die Lade- und Betankungsinfrastruktur für Lkw in Ordnung zu bringen. RAI Association hat sich daher zuletzt unter anderem für eine schnellere, intelligentere und schwerere Auslegung des Energienetzes unter anderem für Lkw eingesetzt.

„Es ist gut, dass die Staatssekretärin auf die Herausforderungen achtet, die noch bestehen, um einen emissionsfreien Verkehr zu erreichen. Es bedarf jedoch einer stärkeren Anstrengung, um die Voraussetzungen in Ordnung zu bringen. Die Vereinbarung einer Standard- und Malusklausel beispielsweise für die ausreichende Versorgung mit Schnellladestationen und ausreichender Netzkapazität sorgt für die richtige Beschleunigung in diesem Bereich.“

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