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Chiron

Diese Investition in die Elektrifizierung sorgt somit für mehr Effizienz, Flexibilität und geringere Kosten, was wiederum den Gütertransport auf der Schiene attraktiver macht.

Für diejenigen, die sich ein wenig mit dem Schienengüterverkehr im Hafen Antwerpen Brügge (PoAB) auskennen, ist „Bündel Süd“ ein echtes Konzept. Es ist zweifellos eines der wichtigsten Gleisbündel im Hafengebiet und außerdem das einzige Bündel mit Oberleitungen im Waaslandhafen. Dieses Hafengebiet am linken Scheldeufer ist ansonsten in begrenztem Umfang elektrifiziert. Mit finanzieller Unterstützung des Bundes und europäischen Fördermitteln investiert der Infrastrukturbetreiber Infrabel knapp drei Millionen Euro in zusätzliche Oberleitungen und einen kleinen Gleisausbau, der für nächstes Jahr geplant ist. Eine Investition, die gut für die Wirtschaft und die Umwelt ist.

3.000 Volt für mehr Effizienz, Flexibilität und Kosteneinsparungen

Im Herbst 2022 begann der Infrastrukturbetreiber Infrabel mit der weiteren Elektrifizierung des sogenannten Bündels Süd. Diese Infrastruktur besteht aus 32 Gleisen. Zehn davon verfügten bereits über eine Oberleitung, ab Mitte Mai kommt noch eine weitere hinzu. Damit sind es insgesamt 20 Gleise mit Oberleitung und 12 ohne. Dadurch wird zusätzliche Kapazität für Elektrolokomotiven geschaffen, eine große Nachfrage seitens der Industrie und der Bahnbetreiber.

Bundle South befördert häufig elektrische Güterzüge, die weite Strecken zwischen dem Hafen und dem Hinterland zurücklegen. Da nun 20 Gleise mit durchgehender Oberleitung vorhanden sind, ist diese Infrastruktur auch von beiden Seiten des Bündels leichter zugänglich, was die Notwendigkeit zeitaufwändiger Vorgänge in der Logistikkette bei der Abfertigung von Güterzügen reduziert. Diese Investition in die Elektrifizierung sorgt somit für mehr Effizienz, Flexibilität und geringere Kosten, was wiederum den Gütertransport auf der Schiene attraktiver macht.

Ein „Kraftschub“ für die Wirtschaft

Bündel Süd ist ein sogenanntes Abfahrts- und Ankunftsbündel, bei dem Güterzüge entsprechend ihrem Ziel zusammengestellt werden. Vergleichbar mit dem großen Rangierbahnhof Antwerpen-Nord am rechten Ufer, jedoch kleiner. Dabei handelt es sich um eine der meistgenutzten Schieneninfrastrukturen im Hafen. Im vergangenen Jahr wurden hier beispielsweise knapp 20.000 Züge abgefertigt, was 4,9 Millionen Tonnen Güter entspricht.

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Mit finanzieller Unterstützung des Bundes und europäischen Fördermitteln investiert der Infrastrukturbetreiber Infrabel knapp drei Millionen Euro in zusätzliche Oberleitungen und einen kleinen Gleisausbau, der für nächstes Jahr geplant ist.

Das Gleisbündel liegt strategisch günstig am linken Ufer, unweit des Deurganck-Docks, an einem Ort, an dem viele große Unternehmen aus der Chemie- und Stahlindustrie tätig sind und mehrere große Containerterminals betrieben werden. Darüber hinaus ist dieser Ort ein zukünftiger Wachstumspol im Hinblick auf die Beschäftigung. Um sowohl das Wirtschaftsgefüge Belgiens als auch die Ambitionen von PoAB zu unterstützen, investiert Infrabel dank des Konjunkturprogramms der Bundesregierung und europäischer Subventionen insgesamt 2,7 Millionen Euro in diese neue Infrastruktur für den Güterverkehr.

Wirtschaft und Umwelt

Die Staus, die täglich unsere Straßen verstopfen, kosten unser Land, unsere Wirtschaft und unsere Umwelt viel. Es ist eine Kombination aus Zeitverlust, Kraftstoffverschwendung und Umweltverschmutzung. Eine konservative Schätzung geht davon aus, dass diese Kosten 1 % unseres Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen. Umgerechnet sind das mehr als 4 Milliarden Euro jährlich! Wenn man weiß, dass ein Güterzug durchschnittlich 1 Lkw von der Strecke nimmt, dann ist die Bahn ein wesentliches Bindeglied, um die oben genannten Probleme gemeinsam zu lösen.

Rail Vision 2030: Verdoppelung des Schienengüterverkehrs

Die Investition in Bündel Süd ist Teil der nachhaltigen Bahnvision 2030. Diese gemeinsame Zukunftsvision, entwickelt von Infrabel, PoAB und Railport Antwerpen, zielt darauf ab, den Anteil der auf der Schiene transportierten Güter im Hafen von Antwerpen bis 2030 zu verdoppeln . Ziel dieser sogenannten Verkehrsverlagerung sei es, die Schiene attraktiver zu machen, damit sich immer mehr Unternehmen für sie entscheiden, heißt es Eisenbahnmanager aus Belgien.

Foto oben: Infrabel-Bilddatenbank.

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