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Die Partei plädiert für eine stärkere Berücksichtigung internationaler Zugverbindungen und will das Monopol nationaler Bahngesellschaften auf den Ticketverkauf brechen.

Die politische Partei von Wybren van Haga, Belang van Nederland (BVNL), strebt eine klassisch liberale Agenda gepaart mit kulturell konservativen Werten an. Angesichts des Bevölkerungswachstums, das ihrer Meinung nach die Infrastruktur in den Niederlanden überlastet, fordert die Partei drastische Veränderungen, die von Steuersenkungen bis hin zu großen Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel und Straßen reichen.

Einer der auffälligsten Vorschläge des BVNL ist ein völliger Stopp der Asylgewährung, ein Schritt, der in die größere Vision einer kleineren, weniger einmischenden Regierung passt. Die Partei argumentiert, dass eine starke Fokussierung auf nationale Interessen unerlässlich sei, um die Lebensqualität in den Niederlanden zu erhalten und zu verbessern.

Im wirtschaftlichen Bereich setzt sich BVNL für eine bemerkenswerte Kombination aus Steuersenkungen und Investitionen ein. Sie wollen beispielsweise die Kfz-Steuer senken, sie aber für alle Autos einführen, auch für Elektroautos. Darüber hinaus plädiert die Partei dafür, die Verbrauchsteuern auf Kraftstoffe mindestens auf den EU-Durchschnitt zu senken. Auch Pläne für eine Straßenbenutzungsgebühr und ein Verbot von Verbrennungsmotoren werden vom Tisch gefegt.

Die Partei plädiert für eine stärkere Berücksichtigung internationaler Zugverbindungen und will das Monopol nationaler Bahngesellschaften auf den Ticketverkauf brechen. Darüber hinaus wird ProRail als Engpass für neue Infrastruktur identifiziert, ein Hinweis darauf, dass BVNL nicht nur große, sondern auch strategischere Investitionen im Auge hat. Die Umgestaltung von ProRail könnte daher ein entscheidender Teil ihrer Gesamtvision für die Infrastrukturentwicklung sein.

Während die Partei die Steuerlast für Autofahrer senken möchte, plädiert die BVNL auch für eine Erhöhung der Kapazität des Straßennetzes, um Staus zu reduzieren. Sie schlagen konkrete Projekte wie den Bau der A3 zwischen Amsterdam und Rotterdam und die Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf 130 km/h vor. Das Pläne sind verbunden mit dem Versprechen, die Busverbindungen in der Provinz aufrechtzuerhalten und die A58 durch Roosendaal in einen Tunnel umzuwandeln.

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Die Partei von Wybren van Haga setzt auf Steuersenkungen und umfangreiche Infrastrukturprojekte, um die Niederlande wieder in Schwung zu bringen

Ebenso ehrgeizig ist BVNL im Bereich des öffentlichen Verkehrs. Sie wollen nicht nur in einen qualitativ hochwertigen öffentlichen Nahverkehr investieren, sondern setzen sich auch dafür ein, dass Studenten und Menschen über 65 an sieben Tagen in der Woche den öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen können. Dieser Plan, so die Partei, soll letztlich zu einem kostenlosen öffentlichen Nahverkehr für alle führen, um die Niederlande wieder in Bewegung zu bringen. Laut BVNL würde dies nicht nur die Verkehrsstaus verringern, sondern auch die Arbeitsmobilität erhöhen und die Einsamkeit älterer Menschen verringern.

Was die Luftfahrt betrifft, sieht die Partei Schiphol als einen entscheidenden Wirtschaftsmotor, der wachsen kann, sofern der Fokus auf energieeffizienten und leisen Flugzeugen liegt. Die Lely-Linie muss so schnell wie möglich gebaut werden, und der Flughafen Lelystad muss bald eröffnet werden, um den Druck auf Schiphol zu verringern. BVNL sieht eine Rolle für andere Flughäfen wie den Flughafen Rotterdam/Den Haag, Eindhoven und Eelde.

Die Partei macht auch einen institutionellen Vorschlag: Rijkswaterstaat muss wieder ein „Sonderministerium“ mit ausreichend Fachwissen werden, um Projekte unabhängig zu bewerten und zu überwachen.

Es handelt sich um eine umfangreiche und ehrgeizige Agenda, die die Umrisse eines Niederlandes umreißt, in dem sowohl der Staat als auch die Steuern schrumpfen, die Investitionen in die Infrastruktur jedoch steigen. Die Widersprüche in dieser Sichtweise werden in künftigen politischen Diskussionen zweifellos zu Debatten und Kontroversen führen.

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