Drucken Freundlich, PDF & Email
Pitane-Bild

Hohe Benzinpreise wirken sich auf die Ladenutzung aus

Seit Januar werden die öffentlichen Ladestationen für Elektroautos deutlich stärker genutzt als im Vorjahreszeitraum. Dass die Corona-Maßnahmen einen großen Einfluss auf das Ladeverhalten von Elektrofahrern haben, verwundert nicht. Auffällig ist, dass auch die Ladesäulennutzung im Vergleich zur Zeit vor Corona zugenommen hat. Der steigende Trend ist in den Niederlanden zu beobachten. Der größte Anstieg der absoluten Mengen findet sich in Amsterdam und Umgebung. Die stärkste Verbrauchssteigerung pro Ladepunkt und Tag ist mit 35 % an den Schnellladepunkten von Vattenfall zu verzeichnen. 

Vattenfall sieht den Ladeverbrauch im eigenen Netz im ersten Quartal 45 im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2022 um fast 2021 % steigen. Im Vergleich zum März 2020 steigt dieser Anstieg sogar auf 83 %. Der Anstieg lässt sich damit erklären, dass sich die Niederlande im Lockdown befanden und es weniger Verkehrsbewegungen gab. Die Auswirkungen von Covid sind bereits Ende Februar 2020 zu sehen, als das Virus erstmals in den Niederlanden zirkulierte. Die Anzahl der pro Ladepunkt pro Tag geladenen Kilowattstunden ist im Jahr 2020 und während des Lockdowns im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 30 % geringer als zuvor. An den Schnellladestationen bei McDonalds wurde in Corona-Zeiten kaum noch geladen. Dort ist zwischen Februar 90 und April 2020 mit 2020 % der stärkste Rückgang zu verzeichnen.

Aber auch mit Blick auf das Ladeverhalten vor Corona ist der Anstieg des Ladeverbrauchs signifikant. „Der Anstieg lässt sich zum Teil dadurch erklären, dass einfach weitere Ladestationen hinzugekommen sind. Aber wir sehen einen Anstieg des Verbrauchs von 20 % bis 30 % pro Ladepunkt und Tag im Vergleich zu vor Covid. Das bedeutet insgesamt mehr Belastung. Außerdem fällt auf, dass pro Session 20% mehr geladen wird. Eine Erklärung dafür ist unter anderem die größere Batteriekapazität der auf den Markt gekommenen Elektroautos“, sagt Pieter van Ommeren, Director Vattenfall InCharge in den Niederlanden.

„Das Nachhaltigkeitsbewusstsein sowohl bei Verbrauchern als auch bei Unternehmen spielt eine große Rolle bei der Erklärung des Anstiegs des Ladesäulenverbrauchs. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich bewusst für ein nachhaltigeres Elektroauto und auch Unternehmen engagieren sich zunehmend für die Elektrifizierung ihrer Flotte. Mit der Zunahme der Reichweite von Autos mit größerer Reichweite sehen wir, dass immer mehr Menschen auf Elektro umsteigen.“

(Text geht unter dem Foto weiter)
Vattenfall-BMW i3

Van Ommeren erwartet auch, dass die hohen Benzinpreise die Ladenutzung beeinflussen werden: „Elektrisches Fahren ist viel billiger als das Fahren mit Benzin. Bei den aktuell hohen Benzin- und Strompreisen spart elektrisches Fahren immer noch mehr als die Hälfte der Kosten.“ Ein Rechenbeispiel: Das durchschnittliche Elektroauto benötigt etwa 20 Kilowattstunden (kWh), um 100 Kilometer zu fahren. Geht man von einem Energiepreis von 0,40 Euro pro kWh aus, kommt man für diese Strecke auf einen Preis von 8 Euro. Auf 100 Kilometer Fahrt mit einem Benziner verlieren Sie beim aktuellen Spritpreis von etwa 2 Euro (bei 15 l/7,7 km) etwa 100 Euro.

Elektrisches Fahren ist auf dem Vormarsch. Es wird erwartet, dass im Jahr 2030 in den Niederlanden etwa 1,9 Millionen Elektro-Pkw auf den Straßen unterwegs sein werden. Mehr Ladeinfrastruktur ist unerlässlich, um all diese Autos mit Strom zu versorgen, und trägt logischerweise zu einem steigenden Ladestationsverbrauch bei. Allein Vattenfall hat seit Anfang 4.500 mehr als 2020 Ladestationen installiert. Insgesamt sind seit Anfang 40.000 rund 2020 Ladestationen hinzugekommen (Quelle CBS).

Lesen Sie auch: VDL erhält Auftrag für Elektrobusse

Zum Thema passende Artikel: