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Der E-Bike-Hersteller VanMoof steht offenbar vor der Pleite.

In der niederländischen Fahrradreparaturlandschaft hat sich ein sprichwörtliches Erdbeben ereignet. Die einst berühmte Marke VanMoof, die für ihre prestigeträchtigen Elektrofahrräder bekannt ist, erhält einen Aufschub. Diese Nachricht erfolgte nach einer Reihe alarmierender Ereignisse, die die tiefe Krise offenbaren, in der sich das Unternehmen befindet.

Der von VanMoof beantragte Zahlungsaufschub, auch Moratorium genannt, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass das Unternehmen in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten steckt. Dieses rechtliche Verfahren wird oft als letzter Schritt vor der Insolvenz eines Unternehmens angesehen und soll den Unternehmen etwas Luft verschaffen, um ihre finanziellen Angelegenheiten in Ordnung zu bringen.

Radar

VanMoof, das aufgrund des Verdachts finanzieller Instabilität schon seit einiger Zeit auf dem Radar von Finanzanalysten steht, hat nach Angaben des Unternehmens selbst eine Reihe eigener Geschäfte weltweit „zur Sicherheit der Mitarbeiter“ geschlossen. Allerdings haben Kunden, deren Fahrräder noch in den Läden stehen, dadurch ihr Fahrrad verloren, was bei den ohnehin schon frustrierten Kunden wenig Verständnis hervorruft.

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Die aufgeschobene Zahlungsaufforderung bedeutet, dass VanMoof vorübergehend vor Gläubigern geschützt ist, während es versucht, seine Schulden umzustrukturieren, neu zu verhandeln oder möglicherweise einen Käufer zu finden. Unter der Aufsicht eines gerichtlich bestellten Insolvenzverwalters, der die Interessen der Gläubiger vertritt, erhält das Unternehmen die Möglichkeit, einen Plan zur Sanierung und Überlebensfähigkeit seines Geschäftsmodells zu entwickeln.

Die Botschaft an die Wand war jedoch, den Verkauf neuer Fahrräder einzustellen. Während das Unternehmen den Schritt als vorübergehend bezeichnete, um bestehende Aufträge nachzuholen, sieht es nun wie ein erstes Anzeichen eines drohenden Untergangs aus. Offensichtlich stimmen VanMoofs globale Expansionsambitionen nicht mit der Realität ihrer finanziellen Möglichkeiten überein.

Servicestellen

Die Nachricht, dass VanMoof seine einzige eigene Reparaturstelle Im Süden der Niederlande, im ehemaligen Philips-Komplex Strijp-S, war die Schließung und Zusammenarbeit mit KwikFit angesichts der aktuellen Lage ein Omen. Diese Reparaturstelle ist seit weniger als zwei Jahren in Betrieb. Diese Entscheidung hat sowohl Kunden als auch Marktbeobachter verwirrt und verdeutlicht die gravierenden Probleme des Unternehmens.

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In Amsterdam standen später verärgerte Kunden vor den verschlossenen Türen, die ihr Fahrrad abholen wollten, doch vergeblich.

Das Amsterdamer Gericht bestätigte dem NRC am Mittwoch, dass das Gericht eine zweimonatige „Abkühlungsfrist“ festgelegt hat, eine Frist, in der Gläubiger keine Zahlungen oder Waren vom Unternehmen fordern können. Der Antrag auf Zahlungsaufschub kam, nachdem die Verhandlungen über einen Überbrückungskredit ins Stocken geraten waren. Diese Finanzierung war dringend erforderlich, da das Financieele Dagblad am Mittwochmorgen berichtete, dass VanMoof eine Zinszahlung an die Crowdfunding-Plattform OnePlanetCrowd versäumt hatte. VanMoof hatte über diese Plattform insgesamt 5 Millionen Euro eingesammelt. Die Zeitung berichtete, dass OnePlanetCrowd ein Aufforderungsschreiben an VanMoof geschickt habe, in dem es hieß, dass die Investoren ihr Darlehen sofort zurückfordern könnten, wenn die Zinsen nicht innerhalb von XNUMX Tagen gezahlt würden. Aufgrund der vom Gericht verordneten Bedenkzeit ist dies nicht mehr möglich.

Die Mitarbeiter von VanMoof – rund 15.00 Menschen weltweit – wurden am Mittwochabend per E-Mail über die Situation informiert. Für einige war diese Nachricht keine Überraschung, da VanMoof am Mittwochnachmittag alle seine europäischen Tankstellen um XNUMX Uhr schloss. Die gerichtlich bestellten Sachwalter haben nun die Aufgabe, eine Lösung zu finden, um VanMoof über Wasser zu halten. Doch die Zukunft dieser prestigeträchtigen Marke ist alles andere als sicher.

Foto: VanMoof

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