Drucken Freundlich, PDF & Email
Taxiunternehmen

Jeder dritte Wirtschaftstreiber rechnet nicht damit, von fossilen Brennstoffen umsteigen zu können.

Aktuelle Untersuchungen von ANWB Zakelijk zeigen, dass mehr als ein Drittel (35 Prozent) der KMU und Selbstständigen nicht damit rechnen, bei ihrer Arbeit von fossilen Brennstoffen auf Elektroantrieb umsteigen zu können. Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Einstellung von Unternehmern zum elektrischen Fahren und die möglichen Hindernisse, auf die sie stoßen.

Das größte Hemmnis für Unternehmer ist nach Ansicht von 69 Prozent der Befragten der Kaufpreis von Elektroautos. Auch die vermeintlich eingeschränkte Reichweite bereitet 57 Prozent der Unternehmer Sorgen. Eine Mehrheit gab an, dass sie mit voller Batterie eine Reichweite von sechshundert Kilometern anstreben würden. Darüber hinaus wurden zu wenige öffentliche Ladepunkte (29 Prozent) und Bedenken hinsichtlich der Batterielebensdauer (26 Prozent) als Hindernisse genannt.

Auffällig ist, dass der Wunsch nach einer höheren Reichweite größer zu sein scheint als der tatsächliche Bedarf. Die Hälfte der Unternehmer gab an, weniger als fünfzig Kilometer pro Tag zu fahren. Patrick van Weert, Produktmanager bei ANWB Zakelijk, weist darauf hin, dass dieser Widerspruch möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass Unternehmer es gewohnt sind, nur ein- oder zweimal pro Woche zu tanken, während Elektrofahrzeuge täglich aufgeladen werden müssen.

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Forschung ist, dass der Fahrzeugtyp die Wahrnehmung von Unternehmern zum elektrischen Fahren beeinflusst. Von den Unternehmern mit einem Firmenbus gaben 61 Prozent an, nicht elektrisch fahren zu können, während dies von den Unternehmern mit Pkw nur 31 Prozent angaben. In der Gruppe der leasenden Unternehmer gaben 30 Prozent an, dass sie nicht auf Elektrofahrzeuge umsteigen könnten.

Lesen Sie auch  Recherche: Reisezeitgrund Nummer eins für die Arbeit im Homeoffice

Van Weert betonte, dass viele Vorurteile gegenüber dem elektrischen Fahren offenbar auf mangelnde Informationen zurückzuführen seien. Einige Unternehmer glauben beispielsweise, dass der Platz in elektrischen Firmenbussen begrenzter ist als in ihren aktuellen Fahrzeugen, obwohl dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist. Er wies auch darauf hin, dass sich die Automobilhersteller insbesondere im Bereich der elektrischen Nutzbusse rasant weiterentwickeln.

(Text geht unter dem Foto weiter)
Foto: © Pitane Blue – Fastned-Ladestation

Den größten Nachteil eines Elektroautos sehen Unternehmer im Anschaffungspreis (69 Prozent). An zweiter Stelle erwarten sie, dass die Reichweite noch nicht ausreicht (57 Prozent).

Die Umfrage ergab auch, dass Dieselfahrer hinsichtlich der Möglichkeit des elektrischen Fahrens in ihrem Beruf am wenigsten optimistisch waren: 57 Prozent gaben an, dass sie dies nicht für möglich hielten. Unter den Benzinfahrern hielten 34 Prozent dies für nicht machbar, während Hybridfahrer positiver waren und 26 Prozent das elektrische Fahren ausschlossen.

Ein interessantes Ergebnis war, dass die Einstellung der Unternehmer zum elektrischen Fahren im Geschäftsleben positiver war als ihre erwarteten Umstiegsmöglichkeiten. Etwa die Hälfte aller KMU und Selbstständigen steht dem elektrischen Fahren positiv gegenüber. Besonders positiv äußerten sich die meisten Unternehmer in den Bereichen Gastronomie, Freizeit, Tourismus und Kultur (64 Prozent) sowie Gesundheit und Soziales (60 Prozent).

Selbst innerhalb der Berufsgruppen, in denen die Mehrheit angibt, dass es für sie keine Möglichkeit gibt, auf elektrisches Fahren umzusteigen, ist ein großer Anteil immer noch positiv eingestellt. Im Industriesektor beispielsweise, wo 67 Prozent dachten, sie könnten nicht elektrisch fahren, äußerten 43 Prozent eine positive Einstellung. Gleiches galt für den Transport- und Logistiksektor, wo 61 Prozent der Meinung waren, dass sie nicht elektrisch fahren könnten, 38 Prozent jedoch eine positive Einstellung hatten.

Lesen Sie auch  Straßen voller Protest: Das Kabinett untersucht die Grenzen des Demonstrationsrechts

Abschließend betonte Van Weert die Bedeutung von Informationen. Er ermutigte Unternehmer, mehr über elektrisches Fahren zu lernen, um zukünftige Vorteile zu nutzen und unerwartete Herausforderungen zu vermeiden. Denn angesichts der rasanten Entwicklungen in der Automobilindustrie, insbesondere im Bereich elektrischer Firmenbusse, können sich Investitionen in die Zukunft als lohnenswert erweisen.

Die ANWB-Zakelijk-Umfrage wurde im März 2023 unter 633 Selbstständigen und KMU durchgeführt, die sich mit geschäftlicher Mobilität befassen. Es gab Einblick in ihre Einstellung zum elektrischen Fahren, den verschiedenen Fahrzeugtypen und der Anzahl der gefahrenen Kilometer.

Quelle: ANWB Business

Zum Thema passende Artikel:
Utrecht