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Der IRU-Bericht ist mehr als nur ein Weckruf, er ist ein Aufruf zum Handeln für eine Branche, die das Lebenselixier sowohl der Großstädte als auch der ländlichen Gemeinden ist.

Der gravierende Mangel an Bus- und Reisebusfahrern bleibt nicht unbemerkt und wirft einen Schatten auf den Mobilitätssektor, dessen Auswirkungen von den lokalen Gemeinschaften bis hin zur internationalen Wirtschaft nachwirken. Ein aktueller Bericht der International Road Transport Union (IRU) zeigt, dass sich das chronische Problem verschlimmert und nicht nur den Personentransportbetrieb weltweit, sondern auch die davon abhängigen Gemeinden und Volkswirtschaften beeinträchtigt.

Der Bericht mit dem Titel „Fahrermangelbericht Passagier – Europa 2023“ ist das Ergebnis einer umfangreichen Umfrage, die zwischen Februar und April 2023 durchgeführt wurde. Fast 290 Busunternehmen aus sieben europäischen Ländern lieferten ihre Beiträge und zeichneten ein alarmierendes Bild. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass ein Teil des Problems im Mangel an Diversität in der Belegschaft liegt. Weniger als 16 % der Busfahrer sind Frauen, nur 5 % sind Nicht-EU-Bürger und magere 3 % sind unter 25 Jahre alt.

Für viele Länder sind die aktuellen Zahlen alles andere als zufriedenstellend. Beispielsweise hat Frankreich mit 25 % den höchsten Anteil weiblicher Fahrer, was immer noch unter dem Richtwert des allgemeinen Verkehrssektors von 22 % liegt. Am anderen Ende des Spektrums finden wir die Tschechische Republik mit einem dürftigen Anteil von 8 % an weiblichen Fahrern. Dies ist umso bemerkenswerter, als Frauen dort 24 % aller Transportjobs ausüben.

junge Leute

CBS meldet eine wachsende Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen, und das bietet Chancen für den Sektor. Laut Statistik der Niederlande ist die Arbeitslosigkeit in den Niederlanden den fünften Monat in Folge gestiegen. Gleichzeitig zeigt der IRU-Bericht, dass es in den Niederlanden im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ viele junge Busfahrer gibt. Nicht weniger als 6 % der Fahrer in diesem Sektor sind jünger als 25 Jahre. Das ist doppelt so viel wie der europäische Durchschnitt von 3 %, aber immer noch deutlich niedriger als der Anteil junger Menschen an der allgemeinen Erwerbsbevölkerung der Niederlande, der bei 16 % liegt.

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Die Stigmatisierung des Busfahrerberufs kann auf potenzielle junge Kandidaten und Frauen abschreckend wirken.

Es mangelt nicht nur an Geschlechtervielfalt, es besteht auch die dringende Notwendigkeit, die Altersverteilung auszugleichen. In einer Zeit, in der Europa mit einer alternden Erwerbsbevölkerung konfrontiert ist, besteht ein akuter Mangel an jungen Fahrern. Die Niederlande liegen mit einem relativ hohen Anteil an jungen Fahrern von 6 % an der Spitze, aber selbst dieser Wert bleibt hinter dem Anteil junger Menschen im Transportsektor (9 %) und der allgemeinen Erwerbsbevölkerung (16 %) zurück. Italien hat eine enttäuschend niedrige Zahl an Fahrern unter 25 Jahren, nämlich nur 1 %.

Darüber hinaus, IRU weist darauf hin, dass die Alterung der Fahrer zu einem drohenden Problem führt: dem Ruhestand. Es wird davon ausgegangen, dass Fahrer über 55 die gleiche Altersverteilung haben wie die gesamte Erwerbsbevölkerung und dass die meisten mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen. Hinzu kommt die weiterhin steigende Nachfrage nach Personenbeförderungsdiensten auf der Straße, die im gleichen Maße zunimmt wie die Passagiererlöse aus dem Landverkehr.

Der IRU-Bericht schärft nicht nur das Bewusstsein, sondern fungiert auch als Katalysator für Veränderungen, indem er bestehende Hindernisse für die Gewinnung und Bindung von Fahrern identifiziert. Es hebt die erforderlichen Maßnahmen und Best Practices hervor und wird an Mitglieder und Busunternehmen weitergegeben, um konkrete Lösungen zu finden. Als Vertreter von mehr als 3,5 Millionen Unternehmen im Mobilitäts- und Logistiksektor in mehr als 100 Ländern ist die Arbeit der IRU von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung dieser wachsenden Krise.

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