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Die Welt hat noch einen langen Weg vor sich, um ihre am stärksten gefährdeten Gruppen zu schützen.

Um diese Jahreszeit ist es Zeit für Listen und Übersichten. Der veröffentlichte LGBTQ+-Gefahrenindex 2023, erstellt von Asher und Lyric Fergussonbietet einen detaillierten Einblick in die Sicherheit von LGBTQ-Reisenden weltweit. Dieser Index, der sich auf Gesundheits- und Sicherheitshinweise für internationale Reisende konzentriert, bewertet 203 Länder anhand von zehn Faktoren.

Zu diesen Faktoren gehören die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe, der Schutz von LGBTQ-Mitarbeitern, Antidiskriminierungsgesetze, die Kriminalisierung von Hassverbrechen und die Anerkennung von Adoptionsrechten. Es berücksichtigt auch den neuesten Gallup-Score jedes Landes, der die allgemeine Lebensqualität untersucht, ob gleichgeschlechtliche Handlungen illegal sind und ob es Gesetze gegen „Propaganda“ und Moral gibt.

Kanada wird im Index 2023 mit einem Gesamtscore von 383 Punkten als LGBTQ-freundlichstes Land genannt. Es folgen Schweden mit 377 Punkten sowie die Niederlande, Malta und Norwegen mit 373, 370 bzw. 358 Punkten. Diese Länder sind für ihre fortschrittliche Einstellung und Gesetzgebung in Bezug auf LGBTQ-Rechte bekannt. Beispielsweise war Kanada 2005 das vierte Land weltweit, das die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte. Schweden war das erste Land, das Transsexuellen nach dem Übergang im Jahr 1972 erlaubte, ihr gesetzliches Geschlecht zu ändern, und war 2009 das siebte Land, das die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte.

Der LGBTQ+ Danger Index 2023 ist eine wichtige Ressource für die LGBTQ-Community und hilft nicht nur bei der Planung sicherer Reisen, sondern trägt auch dazu bei, das Bewusstsein für die unterschiedlichen Einstellungen zu LGBTQ-Rechten weltweit zu schärfen.

Am anderen Ende des Spektrums liegt Brunei, das als das am wenigsten LGBTQ-freundliche Land gilt, vor allem aufgrund eines Gesetzes aus dem Jahr 2019, das homosexuelle Handlungen mit der Todesstrafe durch Steinigung bestraft. Auch andere Länder wie Saudi-Arabien, Nigeria, Kuwait und Malawi werden wegen ihrer strengen Anti-LGBTQ-Gesetze angeführt.

(Text geht unter dem Foto weiter)
Cartoon: © Pitane Blue – LGBTQ-freundliche Länder.

Die Situation von Transgender-Menschen weltweit ist von einer Komplexität geprägt, die sich in aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskussionen oft nicht widerspiegelt. Obwohl in vielen Ländern die Akzeptanz schwuler und lesbischer Beziehungen zunimmt, stehen Transgender weiterhin vor großen Herausforderungen.

sicherste Länder

Malta, ein kleines, aber fortschrittliches Land, hat sich als eines der sichersten Länder der Welt für LGBTQ+-Menschen etabliert. Es ist daher keine Überraschung, dass Malta im Trans-Index den ersten Platz und im LGBTQ+-Gesamtindex den dritten Platz belegt. Diese Bewertung ist auf den umfassenden Schutz Maltas für Arbeitnehmer aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität sowie auf den verfassungsmäßigen Schutz vor Diskriminierung für alle LGBTQ+-Personen zurückzuführen. 

Hassverbrechen gegen Transsexuelle wurden kriminalisiert. Insbesondere ist in Malta kein medizinischer Übergang erforderlich, um die rechtliche Geschlechtsidentität zu ändern, und 16- bis 18-Jährige können ihre Geschlechtsidentität ohne Zustimmung der Eltern ändern. Obwohl laut der Trans Murder Map, die Daten von 2008 bis 2022 erfasst, in Malta keine Transgender-Morde registriert sind, gibt es den tragischen Fall von Sion Grech aus Marsa, einer Transgender-Frau, die 2005 ermordet wurde und über deren Tod noch immer berichtet wird Es wurde keine Gerechtigkeit erlangt.

Portugal, Kanada, Schweden und Bolivien folgen Malta als Top-Länder für Trans-Rechte. Alle vier Länder bieten Schutz für LGBTQ+-Personen und erlauben eine legale Änderung der Geschlechtsidentität, ohne dass ein medizinischer Übergang erforderlich ist. Interessanterweise liegen 16 der Top-20-Länder in Bezug auf Trans-Rechte in Europa.

Dennoch muss betont werden, dass selbst die „besten“ Länder für Trans-Rechte noch lange nicht das gewünschte Niveau erreichen. Die Gesetzgebung ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber viele Transsexuelle erleben selbst in diesen „besten“ Ländern immer noch starke Diskriminierung und Gewalt. Finnland beispielsweise, eines der Länder mit der höchsten Platzierung, verlangte bis Februar 2023 eine Sterilisation von Transgender-Personen, um eine legale Geschlechtsumwandlung zu erhalten, bis dieses Gesetz schließlich geändert wurde.

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