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Seit dem 6. Januar 2024 ersetzen die Flexbusse von De Lijn Flex vielerorts die bekannten Rufbusse. Der große Unterschied liegt in der Ausweitung des Angebots.

Am Samstag, den 6. Januar 2024, beginnt eine große Änderung im öffentlichen Verkehrsnetz von De Lijn. Diese Umgestaltung bedeutet den Wegfall von mehr als 3.200 Haltestellen, was 17 Prozent der Gesamtzahl der Bus- und Straßenbahnhaltestellen in Flandern entspricht. Als Ausgleich führt De Lijn das Konzept des „flexiblen Verkehrs“ ein, eine Strategie zur Linderung der Auswirkungen dessen, was manche als „Verkehrsarmut“ befürchten.

Ein auffälliges Merkmal dieses neuen Ansatzes ist der Einsatz von „Flexbussen“. Dieser Dienst, der ab dem 6. Januar die herkömmlichen Wählbusse ersetzen wird, verspricht ein umfangreicheres Angebot in verschiedenen Kommunen, auch dort, wo bisher keine Wählbusse verkehrten. Mit einer Verlängerung der verfügbaren Öffnungszeiten und der Möglichkeit, bis zu 30 Minuten vor Abflug über den Hoppin-Reiseplaner zu buchen, scheint De Lijn auf Flexibilität und Erreichbarkeit zu setzen.

Unser Praxistest lieferte Einblicke in die Funktionsweise des neuen Flex-Service von De Lijn in der Praxis, insbesondere im Hinblick auf Verfügbarkeit, Benutzerfreundlichkeit des Planers und allgemeine Transporteffizienz.

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Während unseres Tests stellten wir eine geringe Verfügbarkeit der De Lijn Flex-Komponente fest, was auf Einschränkungen bei der Kapazität oder Beliebtheit des Dienstes hinweisen könnte.

Der Hoppin-Reiseplaner, ein wesentlicher Bestandteil dieses neuen Systems, bietet Reisenden die Möglichkeit, Routen mit Bahn, Straßenbahn, Bus und Flexbus zu planen. Dabei ist die Erfahrung des Nutzers entscheidend. Während unserer Probefahrt von Boekhoute nach Gent, vom Land in die Stadt, war die Verfügbarkeit von De Lijn Flex gering, die angekündigte theoretische Reisezeit fiel jedoch überraschend positiv aus: Abfahrt um 10:14 Uhr und Ankunft um 11:58 Uhr.

Diese Änderungen bedeuten auch, dass Busse künftig stärker auf Hauptstraßen statt durch Stadtteile fahren werden, mit dem Ziel, die Fahrzeiten zu verkürzen. Für die restlichen Haltestellen ist eine Vorreservierung erforderlich, davon sind mittlerweile etwa 25 Prozent „Flexhaltestellen“. Diese Flexhaltestellen werden ausschließlich von Flexbussen bedient.

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Die Richtlinien von De Lijn in Bezug auf Tarife und Tickets bleiben in Kraft. Reisende können ihr Abonnement bei der Buchung ihrer ersten Fahrt in der Hoppinapp oder über die Hoppincentrale registrieren. Diese drastischen Veränderungen werfen Fragen zur Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel in Flandern auf. De Lijn versichert, dass das Angebot an flexiblen Transportmitteln umfangreicher sein wird als bei den bisherigen Rufbussen, aber die praktische Umsetzung und die Reaktion der Nutzer werden über den Erfolg dieses neuen Dienstes entscheiden.

 

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Illustration: Pitane Blue – Lydia Peeters

Die Zugänglichkeit des öffentlichen Verkehrs in Flandern, insbesondere für Menschen mit Behinderungen, bleibt ein wichtiger Schwerpunkt. Kürzlich gab Mobilitätsministerin Lydia Peeters (Open VLD) auf eine Frage von Els Ampe (Voor U) bekannt, dass mehr als die Hälfte der 15.023 Bushaltestellen von De Lijn derzeit für Menschen mit Behinderungen nicht zugänglich sind. Diese beunruhigende Tatsache unterstreicht die Notwendigkeit kontinuierlicher Verbesserungen im öffentlichen Verkehrssystem.

Chiron

Die Zugänglichkeit des öffentlichen Verkehrs in Flandern, insbesondere für Menschen mit Behinderungen, bleibt ein wichtiger Schwerpunkt. Kürzlich gab Mobilitätsministerin Lydia Peeters (Open VLD) auf eine Frage von Els Ampe (Voor U) bekannt, dass mehr als die Hälfte der 15.023 Bushaltestellen von De Lijn derzeit für Menschen mit Behinderungen nicht zugänglich sind. Diese beunruhigende Tatsache unterstreicht die Notwendigkeit kontinuierlicher Verbesserungen im öffentlichen Verkehrssystem.

Mobilitätsbedürfnisse

De Lijn, verantwortlich für den öffentlichen Nahverkehr in Flandern, steht in der Kritik, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen nicht ausreichend zu berücksichtigen. Die Unzugänglichkeit vieler Haltestellen stellt für diese Reisegruppe ein erhebliches Hindernis dar und schränkt ihre Mobilität und Unabhängigkeit ein.

Als Reaktion auf diese Kritik betonte Minister Peeters, dass die Straßen- und Verkehrsbehörde (AWV) jährliche Anstrengungen unternimmt, um Haltestellen entlang regionaler Straßen anzugehen und zu verbessern. Darüber hinaus arbeitet AWV kontinuierlich an der Entwicklung vollständig barrierefreier Hoppin-Punkte. Diese Hoppin-Punkte sind Teil einer umfassenderen Initiative zur Verbesserung der Zugänglichkeit und Integration verschiedener Verkehrsträger.

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Die Einführung des flexiblen Transports durch De Lijn bietet neue Optionen für Reisende mit besonderen Mobilitätsbedürfnissen. Wenn Sie einen barrierefreien Flexbus benötigen, ist es wichtig, dies bei Ihrer ersten telefonischen Reservierung für den Flextransport in der Hoppincentrale zu erwähnen. Diese Benachrichtigung ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass De Lijn Ihre spezifischen Anforderungen erfüllen kann. Abhängig von Ihren Mobilitätsbedürfnissen bietet De Lijn verschiedene Optionen:

Wenn Sie Rollstuhlfahrer sind oder andere Mobilitätseinschränkungen haben, stellt De Lijn ein barrierefreies Fahrzeug zur Verfügung. Das bedeutet, dass das Fahrzeug mit Einrichtungen ausgestattet ist, die Ihre Reise so komfortabel und zugänglich wie möglich machen. Abhängig von Ihrer Situation erhalten Sie möglicherweise die Möglichkeit, die vorgeschlagene(n) Route(n) direkt mit einem einzigen Flexbus zu befahren. Das bedeutet weniger Umstiege und eine direktere Verbindung zu Ihrem Ziel.

Nach dieser ersten telefonischen Registrierung werden Ihre spezifischen Bedürfnisse im System von De Lijn gespeichert. Das bedeutet, dass bei zukünftigen Buchungen, sowohl über die Hoppinapp als auch über die Hoppincentrale, Ihr Mobilitätsbedarf bereits bekannt ist und berücksichtigt werden kann.

Ein wichtiger Punkt ist, dass Sie möglicherweise verschiedene Transportmittel kombinieren müssen, wenn sich Ihre Reise außerhalb Ihres eigenen flexiblen Bereichs erstreckt. Dies kann bedeuten, dass Sie auf andere Busse, Straßenbahnen oder Züge umsteigen müssen, um Ihr endgültiges Ziel zu erreichen. Daher ist es wichtig, dies bei der Planung Ihrer Reise zu berücksichtigen, insbesondere wenn Sie auf barrierefreie Transportmittel angewiesen sind.

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