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Reisen mit internationalen Zügen sollten besonders gefördert werden. Im Zuge der Corona-Krise nimmt der internationale Verkehr wieder zu. Jetzt ist es an der Zeit, den internationalen Zug als nachhaltige Alternative zu Auto und Flugzeug besser zu nutzen. Es ist nicht notwendig, sofort ein neues Gleis zu verlegen. Denn mit besseren Informationen, Ticketverkäufen und Fahrgastrechten lässt sich kurzfristig viel gewinnen. Auch vorhandene Bahnkapazitäten können besser ausgenutzt werden. Die Förderung des internationalen Zugverkehrs erfordert eine intensive internationale Zusammenarbeit auf den wichtigsten europäischen Eisenbahnkorridoren. 

Zu diesem Schluss kommt der Rat für Umwelt und Infrastruktur (Rlic) in seinem Rat „Stellen Sie den Schalter um; „zu einem besseren internationalen Personenverkehr mit der Bahn“, der am 1. Juli dem Staatssekretär für Infrastruktur und Wasserwirtschaft van Veldhoven vorgelegt wurde. Gleichzeitig richtete der Rat zusammen mit anderen europäischen Beiräten ein diesbezügliches Schreiben an die Europäische Kommission.

Der internationale Reisende im Zug
Damit sich internationale Reisende häufiger für die Bahn entscheiden, bedarf es eines barrierefreien, einfachen und übersichtlichen Buchungsprozesses, in dem Routen und Preise der verschiedenen Verkehrsträger zusammengefasst und leicht vergleichbar sind. Auch die Fahrgastrechte müssen verbessert werden. Damit sich Reisende im Falle einer Verspätung oder eines verpassten Transfers weniger Sorgen machen müssen.

Förderung neuer internationaler Transportdienste
Europa verfügt über einen offenen Markt für internationale Züge. In der Praxis entstehen jedoch nur wenige neue Fluggesellschaften. Der Rat ist daher der Ansicht, dass das Kabinett neue internationale Zugverbindungen aktiver fördern sollte, gegebenenfalls durch die Vergabe internationaler Konzessionen gemeinsam mit Nachbarländern.

Intelligentere Nutzung der Bahnkapazität
Auch die vorhandene Bahnkapazität muss effektiver genutzt werden. Wenn der historisch gewachsene Fahrplan intelligenter gestaltet wird, passen mehr Züge auf die Strecke. Mithilfe der Informationstechnologie lässt sich die Bahnkapazität noch weiter steigern. Sollte es langfristig zu einem Wettbewerb um die verfügbaren Schienenkapazitäten zwischen nationalem und internationalem Verkehr oder zwischen Personen- und Güterverkehr kommen, müssen zu diesem Zeitpunkt politische Überlegungen angestellt werden, wo Priorität eingeräumt werden soll.

Investieren Sie in einen östlichen Korridor
Es gibt keine schnelle Bahnverbindung nach Deutschland. Durch den Ausbau bestehender Gleise auf 160 bzw. 200 km/h und den Anschluss an das deutsche Netz schneller ICE-Züge lassen sich bei internationalen Verbindungen aus den Niederlanden erhebliche Reisezeiteinsparungen erzielen. Der Rat fordert das Kabinett auf, schnellstmöglich eine Weichenstellung zu treffen.

Internationaler Korridoransatz
Der Rat ist der Ansicht, dass die wichtigsten internationalen Verbindungen ein von Europa koordiniertes Vorgehen in internationalen Korridoren erfordern, innerhalb derer dieselben Regeln und Vereinbarungen gelten. Langfristig sollte aus Sicht des Rates auf eine europäische Behörde für den grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr hingearbeitet werden. Der Rat hat zusammen mit anderen europäischen Beiräten die Europäische Kommission darauf aufmerksam gemacht.

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