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Auch wenn die Idee überraschend oder ehrgeizig erscheinen mag, ist sie kein Aprilscherz.

Das im Turboplan 2030 beschriebene Konzept von Personenzügen, die auch für den Güterverkehr genutzt werden, mag zunächst ungewöhnlich oder gar unpraktisch erscheinen, was auf einen Aprilscherz schließen lässt. Der Vorschlag basiert jedoch auf seriösen Untersuchungen angesehener Institutionen wie der TU Delft, TNO und Royal HaskoningDHV und wird durch einen vom Repräsentantenhaus angenommenen Antrag unterstützt. Dies deutet eher auf ein echtes Interesse und eine Erforschung der Machbarkeit dieses Konzepts als auf einen Scherz hin.

Aktuelle Untersuchungen der TU Delft, TNO und Royal HaskoningDHV zu den Möglichkeiten der Kombination von Personen- und Güterverkehr per Zug haben die Diskussion über die Zukunft des niederländischen Eisenbahnnetzes neu entfacht. Die sogenannte 'Turboplan 2030' schlägt vor, für den Transport leichter Güter Intercity-Züge und Sprinter einzusetzen, die außerhalb der Hauptverkehrszeiten oft unterbesetzt sind. Dieser Vorschlag, der in einem Sondierungsbericht enthalten ist, der kürzlich von verschiedenen Medien hervorgehoben wurde, hat sowohl Befürworter als auch Gegner.

Anlass für diesen bemerkenswerten Vorschlag ist der 2020 angenommene Antrag der Parlamentsabgeordneten Amhaouch und Ziengs. Der Antrag fordert weitere Untersuchungen zur Möglichkeit des leichten Güterverkehrs in Personenzügen außerhalb der Hauptverkehrszeiten, eine Idee, die aus der Beobachtung einer Unterauslastung der Züge außerhalb der Hauptverkehrszeiten entstand.

Das Forschungsteam untersuchte die Machbarkeit dieser Idee, einschließlich der damit verbundenen technischen und logistischen Herausforderungen. Auch wenn die Idee auf den ersten Blick einfach erscheint – den Leerraum in Personenzügen für den Gütertransport zu nutzen, um die Zahl der Lkw auf der Straße zu reduzieren –, erweist sich die Umsetzung als komplex.

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Eine der größten Herausforderungen ist die Infrastruktur an den Bahnhöfen. Viele Bahnhöfe verfügen nicht über die notwendigen Einrichtungen zum Be- und Entladen von Gütern, wie etwa funktionierende Aufzüge und Gepäckaufzüge. Die meisten Gepäckaufzüge wurden im Laufe der Jahre entfernt und die Übergänge, die auch das Be- und Entladen erleichtern konnten, wurden aus Sicherheitsgründen abgeschafft.

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Illustration: © Pitane Blue

Der Bericht diskutiert die Machbarkeit einer flexiblen Kombination der Personen- und Güterbeförderung in Personenzügen gemäß dem Mobilitätskonzept TurboPlan 2030.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Zeitaufwand für das Be- und Entladen der Güter, der nicht zu Verzögerungen im Personentransport führen sollte. Das gesamte Konzept hängt angesichts der engen Fahrpläne der Züge von der Effizienz dieser Prozesse ab.

Turboplan 2030

Trotz der Herausforderungen betont es Rapport das Potenzial des Turboplans 2030. Eine bessere Nutzung der Kapazität des Schienennetzes durch die Kombination von Personen- und Güterverkehr kann zu einem nachhaltigeren Verkehr und einer Verringerung der Zahl der Lkw auf der Straße beitragen. Dies würde nicht nur der Umwelt zugute kommen, sondern auch Verkehrsstaus reduzieren.

Der Vorschlag, Personen- und Güterverkehr in Zügen zu kombinieren, ist kein einzigartiges Konzept. In der Vergangenheit dienten Postzüge neben der Postbeförderung bereits der Personenbeförderung. Diese wurden jedoch schließlich durch LKWs ersetzt, die sich beim Erreichen der Sortierzentren als flexibler erwiesen.

Während die Diskussion weitergeht, ist klar, dass weitere Forschung und möglicherweise experimentelle Umsetzungen notwendig sind, um festzustellen, ob der Turboplan 2030 realisierbar ist. Das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und ProRail haben bei dieser Forschung die Führung übernommen und erkannt, dass innovative Lösungen für die Zukunft des nachhaltigen Verkehrs in den Niederlanden von wesentlicher Bedeutung sind.

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