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Das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft steht nun vor einer komplexen Herausforderung. Das Schreiben der Europäischen Kommission unterstreicht die Bedeutung transparenter, fairer und wettbewerbsfähiger Marktkräfte für das niederländische Hauptschienennetz.

Die Europäische Kommission (EK) hat kürzlich einen Brief an das niederländische Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft geschickt, in dem sie ihre Bedenken hinsichtlich des niederländischen Hauptschienennetzes zum Ausdruck bringt.

Im kurz Die EG äußert ihre Besorgnis darüber, dass die Betreiber nicht über die notwendigen Informationen verfügen, um solide Geschäftspläne zu entwickeln oder glaubwürdige Marktangebote zu unterbreiten. Dies ist teilweise auf mangelnde Vertraulichkeit im aktuellen Konsultationsprozess zurückzuführen. Dem Schreiben zufolge könnte dieser Mangel einzelne Unternehmen davon abhalten, Angebote abzugeben, aus Angst, sensible Informationen preiszugeben.

In dem Schreiben werden auch die wiederholten Einwände kommerzieller Betreiber gegen die Erneuerung der Konzession an Nederlandse Spoorwegen (NS) erwähnt. Trotz ihres erklärten Interesses an der Erbringung von Dienstleistungen in den Niederlanden scheint ihre Beteiligung am Konsultationsprozess nur eine Formsache zu sein.

Die Diskussion um die Konzession des Hauptschienennetzes ist nicht neu. Mit der jüngsten Beteiligung der Europäischen Kommission scheint die Diskussion jedoch einen neuen Höhepunkt erreicht zu haben. Gewerbliche Betreiber fordern seit langem gleiche Wettbewerbsbedingungen und die Möglichkeit, in den niederländischen Markt einzutreten, und der Brief kann als Anerkennung ihrer Anliegen auf europäischer Ebene gewertet werden.

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HS-Bahnhof Den Haag
Foto: © Pitane Blauer Bahnhof Den Haag HS

Es liegt nun am Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, einen Ausgleich zwischen den Wünschen der EG, den Interessen der kommerziellen Betreiber und der historischen Rolle der NS zu finden.

Die EK weist darauf hin, dass die aktuelle Ausgestaltung der Konzession weitgehend auf einem Anforderungsprogramm vom Sommer 2022 basiert. Zu diesem Programm wurden bereits zuvor Bedenken geäußert, und dem Schreiben zufolge seien seitdem keine wesentlichen Änderungen vorgenommen worden.

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Auch im Hinblick auf inländische und grenzüberschreitende Verbindungen hat die EG einige Bedenken. Es scheint an Vorgaben zu den von NS zu erbringenden Leistungen zu fehlen. Und für internationale Dienstleistungen ist noch nicht klar, welche Dienstleistungen in die Konzession einbezogen werden.

Ein weiteres großes Problem ist der lange Zeitraum zwischen der unmittelbaren Konzessionsvergabe und der Inbetriebnahme. Dies ist ein Thema, das die EG schon einmal angesprochen hat.

Zusammenfassend betont das Schreiben der Europäischen Kommission die Notwendigkeit, den Umfang der künftigen Konzession korrekt zu definieren, und fordert ein transparenteres und integrativeres Vergabeverfahren. Es wird erwartet, dass das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft auf diese Bedenken reagiert und möglicherweise in Zusammenarbeit mit den Interessenträgern weitere Schritte in Betracht zieht.

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