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Mit jungen Menschen an der Spitze erhalten wir einen neuen Blick auf inklusive Mobilität.

Da Vielfalt und Inklusion zunehmend Beachtung finden, bleibt das Thema Geschlechterunterschiede im Mobilitätssektor ein wichtiges Diskussionsthema. Die Feier des Internationalen Frauentags 2024 bot eine hervorragende Gelegenheit, dieses Thema hervorzuheben. Die Mobilitätsorganisation Mpact reagierte darauf mit der Organisation einer Veranstaltung im März, bei der Studierende aufgefordert wurden, im Rahmen eines Hackathons nach Lösungen für eine geschlechtergerechte Mobilität zu suchen. Dieser innovative Ansatz, Teil des vom FÖD Mobilität und Verkehr finanzierten SMEP!-Projekts, unterstreicht die Notwendigkeit einer integrativen Sicht auf die Mobilität und die potenziellen Auswirkungen eines direkten Dialogs zwischen jungen Menschen und politischen Entscheidungsträgern.

Historisch gesehen wurde das Mobilitätssystem in erster Linie nach dem traditionellen Muster des berufstätigen Mannes konzipiert, was zu einer Infrastruktur führte, die weniger auf die komplexen Mobilitätsbedürfnisse von Frauen eingeht. Dies spiegelt sich in der geringen Vertretung von Frauen in Führungspositionen des Sektors wider: Nur 15,5 % der Minister mit Verkehrsressort in europäischen Ländern und 8 % weltweit sind Frauen. Diese geschlechtsspezifische Diskrepanz manifestiert sich nicht nur in der Politikgestaltung, sondern auch in den täglichen Erfahrungen von Frauen, die von einem höheren Gefühl der Unsicherheit berichten und auf ihren Reisen häufiger Opfer sexueller Aggression werden.

Für die Umfrage wurden rund 200 Studierende befragt, die Initiatoren hoffen, dass sie damit auch andere dazu inspirieren können, sich ebenfalls mit Geschlechterunterschieden in der Mobilität zu beschäftigen oder junge Menschen in die Politik einzubinden.

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Illustration: © Pitane Blue

„Studenten denken unkonventioneller als Menschen, die schon lange in diesem Bereich tätig sind. Wir können diese frischen Ideen und Perspektiven sicherlich gebrauchen.“

Der Hackathon und die begleitende Umfrage unter 200 belgischen Universitäts- und College-Studenten verdeutlichten die unterschiedlichen Herausforderungen und Bedürfnisse von Frauen im öffentlichen Verkehr und in der gemeinsamen Mobilität. Die Studierenden schlugen vor, Mobilitätslösungen und -designs geschlechtsneutraler zu gestalten, indem sie unter anderem auf die Digitalisierung und Zugänglichkeit von Shared-Scootern achten. Laut Projektleiterin Tjalle Groen van sind solche frischen Ideen und Perspektiven möglich MPact sind für politische Entscheidungsträger von großem Wert, insbesondere auf lokaler Ebene, wo sofort anwendbare Lösungen wie eine bessere Straßenbeleuchtung und klare Sichtlinien für einen sichereren und integrativeren öffentlichen Raum von entscheidender Bedeutung sind.

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„Die stärkere Einbeziehung von Frauen und jungen Menschen auf allen Ebenen der Mobilitätswelt ist Teil der Lösung zur Verbesserung der Mobilität für alle“, sagt Groen. „Wir alle sind von Mobilität betroffen. Deshalb ist es wichtig, dass alle Gruppen im Entscheidungsprozess vertreten sind. Sowohl junge als auch ältere Menschen können uns etwas beibringen, von dem alle profitieren.“

Neben diesen praktischen Verbesserungen betont Groen, wie wichtig es ist, Frauen und junge Menschen in den Planungs- und Entscheidungsprozess einzubeziehen. Durch die Einbeziehung ihrer direkten Erfahrungen und Erkenntnisse können Mobilitätslösungen besser auf die Bedürfnisse aller Nutzer zugeschnitten werden. Initiativen wie „Geschäfte zu Fuß„, bei dem Politiker gemeinsam mit Frauen und anderen Zielgruppen buchstäblich durch die Stadt gehen, können wertvolle Erkenntnisse für die Neugestaltung des öffentlichen Raums liefern.

Angesichts dieser Entwicklungen wird deutlich, dass ein geschlechtergerechter Umgang mit Mobilität nicht nur zu mehr Gleichberechtigung führt, sondern auch die Sicherheit und den Komfort für alle Bürger verbessern kann. Die Aktivitäten von Mpact rund um den Internationalen Frauentag und das SMEP!-Projekt zeigen einen wichtigen Wandel in der Art und Weise, wie wir über Mobilitätslösungen denken und daran arbeiten, mit einem starken Schwerpunkt auf Inklusivität und direkter Einbindung der Gemeinschaft.

Es ist ein weiteres Beispiel für die Einbindung junger Menschen Europäische Jugendhauptstadt-Initiatief, die 2024 in Gent stattfinden wird. Mpact hofft, dass solche Momente auch genutzt werden, um über die Gestaltung des öffentlichen Raums im Hinblick auf Mobilität und Geschlechtergerechtigkeit zu diskutieren.

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