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Der Einbruch der Nachfrage nach Flugreisen aufgrund der Corona-Pandemie führte im zweiten Quartal zu einem Umsatzrückgang der Lufthansa Group um 80 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 9,6 Milliarden Euro). Den Großteil des Umsatzes (1,5 Milliarden Euro) erwirtschafteten Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik.

Die Lufthansa-Gruppe Derzeit geht man davon aus, dass die Flugreisenachfrage frühestens im Jahr 2024 wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. Die Lufthansa Group hat sich daher für ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm namens „ReNew“ entschieden, das auch das bereits laufende Restrukturierungsprogramm der Airlines und Servicegesellschaften umfasst.

Ziel bleibt es, die globale Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Lufthansa Group zu erhalten. Das Programm umfasst den Abbau von 22.000 Vollzeitstellen bei der Lufthansa Group. Die Flotte des Konzerns muss dauerhaft um mindestens 100 Flugzeuge reduziert werden. Dennoch muss das Kapazitätsangebot im Jahr 2024 dem von 2019 entsprechen. Dazu soll die Produktivität bis 2023 um 15 Prozent gesteigert werden, unter anderem durch eine künftige Reduzierung der Anzahl der Flugbetriebe (AOCs) auf maximal zehn. Die Größe der Vorstände und Geschäftsführungen der Konzerngesellschaften wird verkleinert und die Zahl der Führungskräfte im Konzern um 20 Prozent reduziert. 

In der Verwaltung der Deutschen Lufthansa AG werden 1.000 Stellen abgebaut. Die Summe dieser Maßnahmen soll eine schnellstmögliche Refinanzierung der Mittel des Stabilisierungspakets ermöglichen. Die Finanzplanung der Lufthansa Group sieht vor, dass im Laufe des Jahres 2021 wieder positive Cashflows generiert werden. Die Lufthansa Group beschäftigt derzeit (Stand 30. Juni 2020) 129.400 Mitarbeiter, rund 8.300 weniger als im Vorjahr. Ziel des Konzerns war es, Entlassungen so weit wie möglich zu vermeiden. Vor dem Hintergrund der Marktentwicklungen im weltweiten Luftverkehr und auf Basis des Fortgangs der Verhandlungen über notwendige Vereinbarungen mit den Tarifpartnern ist dieses Ziel auch für Deutschland nicht mehr realistisch erreichbar.

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